wem die Realität nicht gefällt, sollte die Realität ändern (wenn das nicht geht, Pech gehabt)
War das gerade ein Aufruf zur Sachbeschädigung? 
Nicht explizit, schließlich fällt das schon in die Kategorie geht nicht. Und mit Realität ändern kann auch gemeint sein, dass man den Blickwinkel, unter der man sie sieht, ändert, so dass es passt...

Nur, wenn man Photographie als die Abbildung der Realität betrachtet. 
Also, wenn's nicht der Dokumentation dient, kann man meiner Meinung nach machen, was man will. Ein s/w Photo oder Filter ist im Prinzip genauso eine Verfälschung.
Die Photographie ist nunmal eine Abbildung der Realität, wenn auch eine sehr eingeschränkte.

Natürlich muss man differenzieren: Es gibt genug Beispiele, bei denen wegretouchierte Objekte nun mal dazu gehören, weil das Bild sonst nicht möglich wäre – nur diese Bilder sind im Normalfall auch als solche erkennbar, besonders die mit künstlerischem Anspruch (Wenn nicht, dann hat mMn der Fotograf was falsch gemacht – ausgenommen natürlich Sachen in einem besonderen Kontext). Und das nicht weil die Retusche schlecht ist, sondern weil es eben ein entferntes Abbild der Realität ist, welches zum Betrachten schön ist und bei dem man als Betrachter weiß, dass ist nicht real und somit keinerlei Dokumentationsanspruch erhebt.
Wenn du allerdings obriges Foto anschaust, welches zwar auch schön zum Anschauen ist, kannst du das nicht nachvollziehen. Und da finde ich es einfach nicht nötig, ein Geländer wegzuretouchieren, da es doch die Realität abbilden soll. Klar, es gibt in Zeiten von Photoshop mittlerweile genug, die es sich einfach machen und störende Objekte entfernen, da sie eh nebensächlich sind – ich werte das aber nicht primär als Geschichtsverfälschung, sondern eher als Feigheit. Wenn man schon ein Foto macht, in dem eine Straßenbahn möglichst in einem schönen Umfeld abgebildet werden soll, dann soll das Umfeld bitte auch echt sein. Und nicht ein Bild basteln, dass zwar realistisch ausschaut, allerdings es nicht ist.
Und ein s/w- oder anderer Filter ist natürlich auch eine Verfälschung, aber eine nachvollziehbare. Ein wegretouchiertes Geländer aber nicht!

Da sind wir irgendwie wieder im Zwischenraum, aber einem, wo man deutlich erkennt, dass der Fotograf das Bild absichtlich geändert hat.
Wie gesagt, das ist meine Meinung, teilweise sehr generalisiert, teilweise wieder tramwayfotospezifisch... Man kann ja bekannterweise über alles
streiten philosophieren.
