Autor Thema: 60er statt N60 am Wochenende  (Gelesen 15997 mal)

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Tatra83

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #30 am: 26. Januar 2012, 09:23:02 »
Wenn du eine reine Nachtschicht draus machst, musst du den Fahrern auf jeden Fall eine Pause gewähren, die in den Bereich des 30-Minuten-Intervalls fällt, anders geht es sich nicht aus. Und so eine Pause beträgt dann logischerweise 30 Minuten, für die du dann einen Fahrer brauchst, der ablöst. Fällt die erste Nacht-Pause dann z.B. auf 2.30 Uhr, muss der Ablöser um 2.30 Uhr Dienstbeginn haben (woher sollte der sonst kommen?). Haben dann beide Nachtschichtler ihre Pause gehabt, muss einer der drei zwangsläufig eine längere Pause einlegen, um im regulären Frühverkehr weiterzufahren. Damit wird die Geschichte recht unrationell, weil zu den benötigten  ca. 8 Stunden Fahrdienst einige unproduktive Stunden dazukommen. Du siehst also, dass meine Lösung wesentlich gangbarer ist!  :lamp:
Das heißt, eine Sechstel-Regelung bei den Pausen ist bei den WL undenkbar? Wenn der Fahrer in einem Umlauf 2x24 Minuten Fahrzeit absolviert, bleiben noch 11 Minuten Pause, welche er in Hietzing am Fahrzeug verbringen würde, während in Rodaun nur 1 Minute Ausgleich besteht. Und da du mindestens 1/6 der notwendigen Pausenzeit im Umlauf unterbringst, ersparst du dir die Blockpause von 30 Minuten. Vorallem, was bringt die 30min-Pause im Nachtdienst?
Vom Fahrzeug-Einsatz her sollte es eigentlich kein Problem sein, dass ein ULF mal eben 36h im Dienst ist, das ist sogar international Standard und ebenso, dass die Fahrzeuge an den Endstellen des Nachts einmal gereinigt werden.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

moszkva tér

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #31 am: 26. Januar 2012, 09:27:31 »
Das Problem mit den Pausen, der Reinigung und dem Dauereinsatz der Fahrzeuge tritt außerdem beim Busbetrieb genauso auf, wären also alles keine Argumente gegen die Straßenbahn.


Tatra83

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #32 am: 26. Januar 2012, 09:35:25 »
Das Problem mit den Pausen, der Reinigung und dem Dauereinsatz der Fahrzeuge tritt außerdem beim Busbetrieb genauso auf, wären also alles keine Argumente gegen die Straßenbahn.
Eh nicht, die Bim muss auch nicht zum Gas-Auffüllen bzw. in Zukunft als Dieselstinker an die Zapfsäule...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

coolharry

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #33 am: 26. Januar 2012, 10:01:32 »
Eh nicht, die Bim muss auch nicht zum Gas-Auffüllen bzw. in Zukunft als Dieselstinker an die Zapfsäule...

Sag dass nicht zu laut, sonst rüsten Busendpunkte noch mit Unterflurzapfsäulen aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

68er

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #34 am: 26. Januar 2012, 10:23:58 »
Wenns wirklich 50.000 Euro im Jahr Ersparnis bringt - ich nehme an, die Summe hast du dir nicht aus den Fingern gesogen - schicks doch ans Innerbetriebliche Vorschlagswesen. Da gibts vielleicht sogar eine Prämie. Oder, und das meine ich jetzt ernsthaft, leite den Vorschlag an eine politische Partei weiter, die solchen Themen gegenüber aufgeschlossen sind. Ein Win-Win (Mehr Qualität zu niedrigeren Kosten) sollte entsprechend durchsetzbar sein.

Nachdem es die weitgehende Einstellung des Straßenbahnnetzes binnen weniger Wochen durch einen riesigen Anraineraufstand bringen würde, wird hoffentlich niemand Vernünftiger darauf einsteigen.
Die Voraussetzungen für einen brauchbaren Nachtbetrieb wären der Verzicht auf E1 und E2 (und monatelang ungewartete, laut scheppernde ULFs) sowie Tempo 30. Die Wiener Linien kennend, können wir uns alle ausrechnen, wie gut sie das zusammenbringen würden.

Habt ihr schon mal um 0:30 Uhr einen E2 mit 55 km/h die Prinz-Eugen-Straße hinauffahren gehört (wenn nicht, hat es der letzte Kurs jeden Tag gleich eilig)? Das Röhren des Motors hört man bis zur Favoritenstraße (das wäre bei einem Bus mit dieser Geschwindigkeit und bei dieser Steigung auch nicht anders), die Wände wackeln ca. bis zur Hälfte des angrenzenden Häuserblocks.

60er

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #35 am: 26. Januar 2012, 11:08:03 »
Habt ihr schon mal um 0:30 Uhr einen E2 mit 55 km/h die Prinz-Eugen-Straße hinauffahren gehört
Ein E2 erreicht auf der Steigung in der Prinz-Eugen-Straße kaum 55 km/h.

Zu Tempo 30 sag ich jetzt einmal nichts. Du forderst ja aus Lärmschutzgründen auch Tempo 15 für die Nacht-U6. ::) :down:
Tipp: es gibt Ohropax für Leute wie dich.  ;)

coolharry

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #36 am: 26. Januar 2012, 11:21:12 »
Tipp: es gibt Ohropax für Leute wie dich.  ;)

Es muss ja auch Menschen geben die Flöhe husten höhren. Sonst wüsste man ja nicht das Flöhe husten. ;D
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #37 am: 26. Januar 2012, 11:21:39 »
Die röhrenden Busse drosselt man ja auch nicht auf 30 km/h.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Klingelfee

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #38 am: 26. Januar 2012, 12:14:47 »
Wenn du eine reine Nachtschicht draus machst, musst du den Fahrern auf jeden Fall eine Pause gewähren, die in den Bereich des 30-Minuten-Intervalls fällt, anders geht es sich nicht aus. Und so eine Pause beträgt dann logischerweise 30 Minuten, für die du dann einen Fahrer brauchst, der ablöst. Fällt die erste Nacht-Pause dann z.B. auf 2.30 Uhr, muss der Ablöser um 2.30 Uhr Dienstbeginn haben (woher sollte der sonst kommen?). Haben dann beide Nachtschichtler ihre Pause gehabt, muss einer der drei zwangsläufig eine längere Pause einlegen, um im regulären Frühverkehr weiterzufahren. Damit wird die Geschichte recht unrationell, weil zu den benötigten  ca. 8 Stunden Fahrdienst einige unproduktive Stunden dazukommen. Du siehst also, dass meine Lösung wesentlich gangbarer ist!  :lamp:
Das heißt, eine Sechstel-Regelung bei den Pausen ist bei den WL undenkbar? Wenn der Fahrer in einem Umlauf 2x24 Minuten Fahrzeit absolviert, bleiben noch 11 Minuten Pause, welche er in Hietzing am Fahrzeug verbringen würde, während in Rodaun nur 1 Minute Ausgleich besteht. Und da du mindestens 1/6 der notwendigen Pausenzeit im Umlauf unterbringst, ersparst du dir die Blockpause von 30 Minuten. Vorallem, was bringt die 30min-Pause im Nachtdienst?
Vom Fahrzeug-Einsatz her sollte es eigentlich kein Problem sein, dass ein ULF mal eben 36h im Dienst ist, das ist sogar international Standard und ebenso, dass die Fahrzeuge an den Endstellen des Nachts einmal gereinigt werden.

Aus mehreren Gründen.

1. Vom Gesetz MUSS eine Pause mindestens 20 Minuten sein.
2. Pause am Wagen gibt es zwar bei den WL, jedoch nur dann der Zug/Bus abgestellt ist und sich KEINE Fahrgäste in diesem Zeitraum im Fahrzeug sind. Derzeit weis ich zwar nur von der SL 2, aber sicher gibt es auch Busse, wo dies der Fall ist.
3. Reinigung der Fahrzeuge, also wenn ich mir die Fahrzeuge, die derzeit aus dem Nachtverkehr komme, dann sind diese VON DEN FAHRGÄSTEN dermassen verdreckt, dass eine Reinigung in de3r Endstation zeitlich nicht machbar ist.
4. Wenn ich an beiden Endstationen die Möglichkeit einer Stehzeit habe, dann wird die alleine schon wegen Ausgleichen von kleineren Störungen entweder gleichmässig aufgeteilt, oder zumindest so gestaltet, dass der kürzere Teil 3 min hat. Der Grund ist, dass der Fahrer auch die Möglichkeit hat in der Endstation einmal durch den Wagen durchzugehen, um den Wagen auf Beschädigung, Verunreinigungen, Vergessene Gegenstände, schlafende Fahrgäste, etc zu schauen (Ich weis, viele Fahrer bleiben sitzen)
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

benkda01

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #39 am: 26. Januar 2012, 12:20:02 »
Das Problem mit den Pausen, der Reinigung und dem Dauereinsatz der Fahrzeuge tritt außerdem beim Busbetrieb genauso auf, wären also alles keine Argumente gegen die Straßenbahn.
Das alles mal außer Acht lassend: Woanders funktioniert es ja auch vorzüglich, selbst in Budapest und Miskolc. :lamp: :)

moszkva tér

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #40 am: 26. Januar 2012, 12:20:20 »
Der Grund ist, dass der Fahrer auch die Möglichkeit hat in der Endstation einmal durch den Wagen durchzugehen, um den Wagen auf ..., schlafende Fahrgäste, etc zu schauen (Ich weis, viele Fahrer bleiben sitzen)

Da gabs doch einmal den Alki, der seinen Rausch in der Garage Spetterbrücke ausgeschlafen hat aber leider nicht mehr aufgewacht ist...

W_E_St

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #41 am: 26. Januar 2012, 12:33:48 »
@Don Quichotte: glaub mir, ob man an einer Strecke wohnt um ca. 1:30 der letzte Einzieher vorbeirasselt, gegen 5 der erste Ausrücker und dazwischen alle 30 Minuten je Richtung der Nachtbus volle Kraft voraus vorbeiröhrt, dass die Fenster wackeln oder an einer Strecke wo durchgehend die Tramway vorbeischeppert ist KOMPLETT egal!
Im Gegehteil, das Aufheulen eines aus der Haltestelle beschleunigenden Busses ist wesentlich störender.

Abgesehen davon stört bei einer Tramway zumindest bei durchschnittlichem hiesigem Oberbau die Körperschallübertragung auf das Haus (insbesondre beim Bremsen in Bögen) WESENTLICH mehr als die Luftschallübertragung der Fahrgeräusche.

Glaube mir, ich habe kurzzeitig am Aumannplatz gewohnt (am äußeren Ende). Die Motorgeräusche von stadtauswärtsfahrenden E2 (ULF gab es damals am 40er und 41er noch keine) werden schon von normalen Kastenfenstern unter die Wahrnehmungsschwelle gedämpft. Beim Bremsen von stadteinwärts fahrenden Zügen (eventuell noch mit heftigem Läuten um geisteskranke Linksabbieger in die verlängerte Türkenschanzstraße zu warnen wackelt das ganze Haus. Da mitten in der Nacht solche Bremsmanöver seltener vorkommen, sehe ich für den Schlaf der Anrainer wenig Probleme.

Darüber, ob das jetzt gesund ist oder nicht möchte ich mangels medizinischer Kenntnisse nicht diskutieren, aber Fakt ist, dass die meisten Anrainer einer solchen Lärmquelle die Geräusche innerhalb von wenigen Stunden gar nicht mehr bemerken.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Linie 58

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #42 am: 26. Januar 2012, 14:00:36 »
...ansonsten hätte das Carolusheim wohl schon längst keine "Kundschaft" mehr.  8)

Ich kann deine Wahrnehmung aber auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Einen E1 oder E2 der in vollem Tempo durch die Hietzinger Hauptstraße rast (Entfernung: ~100m) hört man nur unwesentlich lauter als einen aus einer Haltestelle beschleunigenden N60 in der Lainzer Straße (Entfernung: ~700m!).

 Bei geschlossenem Fenster höre ich gar nichts und an den Rest (Verbindungsbahn) gewöhnt man sich. Ich bin damals nicht einmal aufgewacht, als um 4 Uhr Früh ein LKW von einer RoLa in den Bahngraben gestürzt ist.  :D

hema

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #43 am: 26. Januar 2012, 14:07:37 »

Wenns wirklich 50.000 Euro im Jahr Ersparnis bringt - ich nehme an, die Summe hast du dir nicht aus den Fingern gesogen - . . . .
Genau ausrechnen ist schwierig, weil man ja keinen Zugang zu konkreten Zahlen hat. Aber überschlagsmäßig würde es sich wohl irgendwo zwischen 20.000 und 50.000 Euro pro Jahr bewegen. Kommt drauf an, wie man es macht und was man alles bereit ist einzurechnen. Der kostenseitig bedeutsamste Punkt ergibt sich aus der Reduktion der Personalkosten um einige Stunden pro Tag! 



Das heißt, eine Sechstel-Regelung bei den Pausen ist bei den WL undenkbar? Wenn der Fahrer in einem Umlauf 2x24 Minuten Fahrzeit absolviert, bleiben noch 11 Minuten Pause, welche er in Hietzing am Fahrzeug verbringen würde, während in Rodaun nur 1 Minute Ausgleich besteht. Und da du mindestens 1/6 der notwendigen Pausenzeit im Umlauf unterbringst, ersparst du dir die Blockpause von 30 Minuten. Vorallem, was bringt die 30min-Pause im Nachtdienst?
Du hast hier einen logischen Fehler! Bei einem Intervall von 30 Minuten kann die Pause logischerweise nur 30 Minuten betragen.  ;)


Während einer Arbeitsschicht (mind. 6 Stunden) besteht ein gesetzlicher Anspruch auf 30 Minuten Pause, wobei diese auch geteilt sein darf. Gemäß DBV (Stadtsenatsbeschluss) und Kollektivvertrag muss bei einer Teilung ein Teil mindestens 20 Minuten lang sein. Bei Diensten von z.B. 19 bis 3 Uhr oder von 3 bis 11 können diese Pausen in die Zeit der  kürzeren Intervalle gesetzt werden, bei einer reinen Nachtschicht (z.B. 22 bis 6 Uhr) fällt unweigerlich eine zusätzliche Pause in die Zeit des Halbstunden-Intervalls. Und da brauchst du dann während dieser Zeit einen zusätzlichen Bediensteten zur Pausenablöse und hast nachher einen Mann zuviel, der wohl (bezahlterweise) bis zum Frühverkehr auf seinen nächsten Einsatz warten muss.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

matboy

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Re: 60er statt N60 am Wochenende
« Antwort #44 am: 26. Januar 2012, 14:22:26 »
Es würden sich sogar weit mehr Linien für einen 24-h-Betrieb eignen:
Bei der Straßenbahn: 2, 6, 26, 31, 38, 41, 43, 49, 60, 71, sowie 62 und 67 am Wochenende.
Beim Bus: 23A, sowie am Wochenende 7A, 10A, 11A, 35A, 48A, 66A, 73A, 92A.
Die Routen mancher Nachtlinien müssten dementsprechend umgeändert werden.