Autor Thema: Spannkuppeleisen  (Gelesen 17691 mal)

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GS6857

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Spannkuppeleisen
« am: 03. März 2012, 21:49:55 »
Wer hat's erfunden? Wann? Wurde es auch bei Zügen mit Licht.- Bremssteckdose verwendet?
Konnte darüber in der einschlägigen Literatur nichts finden.

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #1 am: 03. März 2012, 22:10:21 »
Wer hat's erfunden? Wann? Wurde es auch bei Zügen mit Licht.- Bremssteckdose verwendet?
Konnte darüber in der einschlägigen Literatur nichts finden.

Konstruiert hat es der Technische Oberamtsrat Ing. Held, später Leiter des Konstruktionsbüros der HW in der ersten Hälfte der 1960er Jahre. Bis dieses Spannkuppeleisen überall in Verwendung war, gab es längst keine Wagen mit alter Licht- und Bremssteckdose mehr. Ab 1967 gab es dann auch das Kontaktspannkuppeleisen, kenntlich am roten Griff.

95B

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #2 am: 04. März 2012, 18:49:42 »
Gibt es außerhalb Wiens eigentlich ähnliche Konstruktionen?
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hema

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #3 am: 04. März 2012, 18:57:59 »
Gibt es außerhalb Wiens eigentlich ähnliche Konstruktionen?
Da die keine F59-Entwicklungsabteilungen haben, mussten die leider auf schnöde Scharfenbergkupplungen zurückgreifen!   :-X
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GS6857

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #4 am: 04. März 2012, 19:50:54 »
Wer hat's erfunden? Wann? Wurde es auch bei Zügen mit Licht.- Bremssteckdose verwendet?
Konnte darüber in der einschlägigen Literatur nichts finden.

Konstruiert hat es der Technische Oberamtsrat Ing. Held, ...

Vielen Dank!

moszkva tér

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #5 am: 05. März 2012, 07:23:26 »
Hat wer zufällig ein Foto davon? Ich kann mir drunter nix vorstellen.
Oder ist das eh die "stinknormale" Anhängerkupplung zwischen Ex und cx?

95B

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #6 am: 05. März 2012, 07:50:43 »
Hat wer zufällig ein Foto davon? Ich kann mir drunter nix vorstellen.
Oder ist das eh die "stinknormale" Anhängerkupplung zwischen Ex und cx?
Im Prinzip ja. Ein gewöhnliches Kuppeleisen ist ein Metallklotz mit zwei Löchern. Zum Kuppeln wird das Kuppeleisen in die Öffnung des Puffertellers eingeführt und dort mit dem Kuppelbolzen befestigt, der von oben durch Löcher in der Pufferstange und das Loch im Kuppeleisen gesteckt wird und somit das Kuppeleisen mit dem Puffer verbindet. Hat man das auf beiden Seiten der Kupplung gemacht, sind die beiden Wagen miteinander gekuppelt, das Kuppeleisen hat aber naturgemäß noch ein wenig Spiel.

Mit dem Spannkuppeleisen wird genau das unterbunden. Das Spannkuppeleisen ist ein normales Kuppeleisen, das aber in der Mitte eine Scheibe mit Handgriff hat. Durch Betätigen des Handgriffs nach erfolgtem Kuppelvorgang wird die Kupplung unter (mechanische, nicht elektrische!) Spannung gesetzt und das Kuppelspiel somit unterdrückt. Das sorgt für ein sanfteres Mitziehen des Beiwagens.

Hier siehst du das Kontaktspannkuppeleisen, es ist das schwarze Ding mit dem roten Griff zwischen den Puffertellern.
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Ferry

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #7 am: 05. März 2012, 08:40:16 »
Im Prinzip ja. Ein gewöhnliches Kuppeleisen ist ein Metallklotz mit zwei Löchern. Zum Kuppeln wird das Kuppeleisen in die Öffnung des Puffertellers eingeführt und dort mit dem Kuppelbolzen befestigt, der von oben durch Löcher in der Pufferstange und das Loch im Kuppeleisen gesteckt wird und somit das Kuppeleisen mit dem Puffer verbindet. Hat man das auf beiden Seiten der Kupplung gemacht, sind die beiden Wagen miteinander gekuppelt, das Kuppeleisen hat aber naturgemäß noch ein wenig Spiel.

Mit dem Spannkuppeleisen wird genau das unterbunden. Das Spannkuppeleisen ist ein normales Kuppeleisen, das aber in der Mitte eine Scheibe mit Handgriff hat. Durch Betätigen des Handgriffs nach erfolgtem Kuppelvorgang wird die Kupplung unter (mechanische, nicht elektrische!) Spannung gesetzt und das Kuppelspiel somit unterdrückt. Das sorgt für ein sanfteres Mitziehen des Beiwagens.
Außerdem vereinfacht es den Kuppelvorgang, denn in gelöster Stellung hat es ungleich mehr Spiel als ein Metallklotz (man bekommt den Kuppelbolzen des beim Triebwagen bzw. vorderen Beiwagen wesentlich leichter durch das Kuppeleisen durch).
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

haidi

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #8 am: 05. März 2012, 11:10:27 »
Mit dem Spannkuppeleisen wird genau das unterbunden. Das Spannkuppeleisen ist ein normales Kuppeleisen, das aber in der Mitte eine Scheibe mit Handgriff hat. Durch Betätigen des Handgriffs nach erfolgtem Kuppelvorgang wird die Kupplung unter (mechanische, nicht elektrische!) Spannung gesetzt und das Kuppelspiel somit unterdrückt. Das sorgt für ein sanfteres Mitziehen des Beiwagens.

Sanfter ist gut :)
Ich kann mich noch erinnen, was sich bei manchen Zügen beim Bremsen abspielte. Der Beiwagen lief auf, fiel zurück, lief wieder auf.... Im Endeffekt wurde man im Beiwagen und auch im Triebwagen vor- und zurückgerüttelt und das mit den entsprechenden Schlaggeräuschen.

Hannes
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benkda01

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #9 am: 05. März 2012, 11:26:49 »
Das ist in c3 und c4 teilweise aber immer noch so...

hema

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #10 am: 05. März 2012, 11:32:35 »
Das liegt aber nicht am Kuppeleisen! Wenn das locker ist, kann der Zug im Normalbetrieb gar nicht gefahren werden, weil er eine Zugstrennung meldet.
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13er

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #11 am: 05. März 2012, 11:34:53 »
Zu fest anziehen sollte man's aber auch nicht, sonst bekommt man's beim Abkuppeln evt. nicht mehr auf 8)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #12 am: 05. März 2012, 11:42:08 »
Zu fest anziehen sollte man's aber auch nicht, sonst bekommt man's beim Abkuppeln evt. nicht mehr auf 8)
Geh, da steigt man am besten fest drauf, sonst riskiert man dauernd eine vermeintliche Zugstrennung (Notsignal, Raco)!  ;)


Wenn du es nicht aufkriegst, darfst du endlich einmal mit der Weichenkrücke zuschlagen!  ;D
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kmh

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #13 am: 05. März 2012, 12:27:59 »
Darum haben auch früher ohne Spannkuppeleisen die Beiwagen viel mehr Kilometer gemacht als die Triebwagen, weil sie in jeder Haltestelle noch ein Zeitl hin- und hergefahren sind, während der Triebwagen längst stand. Nur durch gleichmäßiges und sanftes Bremsen konnte man das lästige Beiwagenpendeln etwas mildern.

95B

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Re: Spannkuppeleisen
« Antwort #14 am: 05. März 2012, 12:31:05 »
Zu fest anziehen sollte man's aber auch nicht, sonst bekommt man's beim Abkuppeln evt. nicht mehr auf 8)
Das gilt aber höchstens für die Museumszüge (wo man schon Schwierigkeiten hat, es zu öffnen, wenn der Griff nur mit einer Hand sanft hinuntergedrückt wurde). Die Spannkuppeleisen des Normalbetriebs gehen viel leichter auf (ein kräftiger Ruck nach oben, es empfiehlt sich jedoch nicht, das bei einem im Verkehr stehenden Zug zu überprüfen...).
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