Autor Thema: Rasengleis  (Gelesen 466099 mal)

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Schienenchaos

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Re: Rasengleis
« Antwort #840 am: 19. Juli 2019, 19:03:43 »
Ich glaube nicht, dass Rasengleis bei der Anwendung des Systems Travienna oder Rheinfeder irgendeinen Unterschied machen würde. Wäre zwar qualitativ nicht so hoch wie im Sonnwendviertel, aber sicher auch realisierbar.

Die Schienenmontage ist nicht das Thema, sondern die Drainage. Die WiLi bilden sich hier eine aufwendige "Leiter"-Konstruktion ein. Man könnte aber in die Grundplatte auch einfach jeden Meter ein Loch lassen (da legt man einfach ein 20cm-Polokalrohr beim betonieren senkrecht rein), das sollte den selben Zweck erfüllen, also etwa so:

Danke, genau darauf wollte ich hinaus!  :)
Es wäre dann also nur die Frage der ausreichenden Drainage bzw. Ableitung im Unterbau, ohne die es wohl schnell zu Unterspülungen käme.

traveller23

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Re: Rasengleis
« Antwort #841 am: 19. Juli 2019, 21:03:58 »
Im 10. Bezirk hat die SPÖ dem Rasengleis sicher nur zugestimmt, weil sie dort ihre Felle wegschwimmen sieht und um die Bezirksvorstehung bangt. In der Leopoldstadt hat man die BV bereits an die Grünen verloren und denen darf man natürlich so ein Prestigeprojekt nicht gönnen.

Und zurück gewinnen will man den dann wie? So sicher nicht. Schließlich sind die anderen auch nicht auf der Nudelsuppen daher geschwommen.

Die Leopoldstadt ist ein halbwegs sicheres Ergebnis. 2016 ging der Bezirk ja wegen der niedrigen Wahlbeteiligung verloren. Sagen die Strategen.

60er

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Re: Rasengleis
« Antwort #842 am: 22. Juli 2019, 20:51:25 »
Die Leopoldstadt ist ein halbwegs sicheres Ergebnis. 2016 ging der Bezirk ja wegen der niedrigen Wahlbeteiligung verloren. Sagen die Strategen.
Richtig! Die Grünen haben den BV im 2. Bezirk nur wegen der Wahlwiederholung gewonnen, zu der nur sehr wenige Wähler hingegangen sind. Ein weiterer Grund für die SPÖ, sich dort nicht großartig anzustrengen. ::)

Linie 41

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Re: Rasengleis
« Antwort #843 am: 22. Juli 2019, 21:09:40 »
Das Aussäen des Rasens könnte man mittels Crowdfunding und Community building durchführen... funktioniert mit Sicherheit! Oder müssen die Grashalme zuerst in den Windkanal?
Man weiss ja vom 25er, dass das wunderbar funktioniert - mit simplem, billigen Baumarktrasen.

P.S.: Zumindest auf Google-Streetview sieht das immer noch weniger g'schissen aus als der von den WL "betreute" Teil des Rasengleises in der Tokiostrasse.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

60er

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Re: Rasengleis
« Antwort #844 am: 22. Juli 2019, 21:38:23 »
Man weiss ja vom 25er, dass das wunderbar funktioniert - mit simplem, billigen Baumarktrasen.

P.S.: Zumindest auf Google-Streetview sieht das immer noch weniger g'schissen aus als der von den WL "betreute" Teil des Rasengleises in der Tokiostrasse.
Das Gleis in der Prandaugasse ist mehr ein Wildkräuter- als ein Rasengleis. Das schaut vor allem bei Trockenheit deutlich grüner aus, als das gelb werdende Gras. In der feuchteren Jahreszeit ist die Tokiostraße aber auch schön grün, zumindest war sie das, als ich im Frühjahr das letzte Mal dort war.

N1

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Re: Rasengleis
« Antwort #845 am: 22. Juli 2019, 21:48:44 »
Die Leopoldstadt ist ein halbwegs sicheres Ergebnis. 2016 ging der Bezirk ja wegen der niedrigen Wahlbeteiligung verloren. Sagen die Strategen.
Richtig! Die Grünen haben den BV im 2. Bezirk nur wegen der Wahlwiederholung gewonnen, zu der nur sehr wenige Wähler hingegangen sind. Ein weiterer Grund für die SPÖ, sich dort nicht großartig anzustrengen. ::)
Wann immer die Demoskopie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Partei X und der FPÖ um den soundsovielten Platz orakelt, stimmt der gewöhnliche Bobo grundsätzlich für Partei X. 2016 hatten die Grünen im 2. Bezirk das Glück, Partei X zu sein, ein Jahr später im Bund waren sie's dann fatalerweise nicht.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

wolf_kamp

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Re: Rasengleis
« Antwort #846 am: 23. Juli 2019, 01:30:01 »
Schade, dass nicht dazugeschrieben wurde, was das Gleis kostet, wenn es nicht als Rasengleis ausgeführt ist. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass das soviel mehr ausmachen würde.

Das ist sowieso irrelevant. Das Gleis zahlen die WL, die Mehrkosten für die Rasenausführung nicht. Ein Problem ist ja, dass eigentlich der Bezirk dafür zuständig wäre, die Bezirke aber finanzmäßig chronisch unterdotiert sind. Daher müsste die Stadt einspringen, also in diesem Fall die Umweltstadträtin.

Wo steht geschrieben, dass der Bezirk dafür zuständig ist? Meiner Meinung nach sind dafür die Errichter der Straßenbahnverlängerung, die Wr. Linien, zuständig.

wolf_kamp

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Re: Rasengleis
« Antwort #847 am: 23. Juli 2019, 01:37:47 »
Man lernt einfach nicht dazu.
Wir Grüne sprechen uns klar für ein Rasengleis Am Tabor aus. Inhaltlich wird es auch von allen begrüßt. Leider spießt es sich an der Finanzierung. Ein kurzer Bericht zum aktuellen Stand der Diskussion.
https://leopoldstadt.gruene.at/themen/umwelt/rasengleis-am-tabor-so-schaut-s-aus

60er

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Re: Rasengleis
« Antwort #848 am: 23. Juli 2019, 09:07:55 »
Wo steht geschrieben, dass der Bezirk dafür zuständig ist? Meiner Meinung nach sind dafür die Errichter der Straßenbahnverlängerung, die Wr. Linien, zuständig.
Die WL machen halt nur das absolute Minimum, alles was darüber hinausgeht (wie z.B. Rasengleise) muss extra finanziert werden, von wem auch immer.

Wenn es sich an der Finanzierung spießt, wäre vielleicht ein Vignolrasengleis, wie z.B. in der Tokiostraße, preisgünstiger zu haben?

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Re: Rasengleis
« Antwort #849 am: 23. Juli 2019, 09:49:32 »
Wo steht geschrieben, dass der Bezirk dafür zuständig ist? Meiner Meinung nach sind dafür die Errichter der Straßenbahnverlängerung, die Wr. Linien, zuständig.
Die WL machen halt nur das absolute Minimum, alles was darüber hinausgeht (wie z.B. Rasengleise) muss extra finanziert werden, von wem auch immer.

Wenn es sich an der Finanzierung spießt, wäre vielleicht ein Vignolrasengleis, wie z.B. in der Tokiostraße, preisgünstiger zu haben?

Dass es da keinen generellen Plan der Stadt gibt und dass jedes Mal erneut rumgefeilscht werden muss, ist armselig. Selbstverständlich sollte das Sache der WiLi sein, aber nachdem es ja keine gesamthafte Planung von Straßenneubauten gibt, baut weiterhin jede MA ihr Streiferl. Die Konstruktion Tokiostraße bringt übrigens keine wesentliche Ersparnis, es ist die teurere WiLi-Bauweise der Unterkonstruktion, die die Mehrkosten ausmacht (eine massive, nach unten offene "Leiter" statt einer simplen Unterlagsplatte).
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Rasengleis
« Antwort #850 am: 23. Juli 2019, 10:20:41 »
Die Konstruktion Tokiostraße bringt übrigens keine wesentliche Ersparnis, es ist die teurere WiLi-Bauweise der Unterkonstruktion, die die Mehrkosten ausmacht (eine massive, nach unten offene "Leiter" statt einer simplen Unterlagsplatte).
Stimmt. Bei den Baukosten ist da wahrscheinlich kaum ein Unterschied, Vignolgleise sind lediglich in der Erhaltung günstiger.

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Re: Rasengleis
« Antwort #851 am: 23. Juli 2019, 12:05:11 »
Dass es da keinen generellen Plan der Stadt gibt und dass jedes Mal erneut rumgefeilscht werden muss, ist armselig. Selbstverständlich sollte das Sache der WiLi sein, aber nachdem es ja keine gesamthafte Planung von Straßenneubauten gibt, baut weiterhin jede MA ihr Streiferl.

Eigentlich armselig, das sich da nicht eine MA als Generalplaner fungiert.
Kurzer Ausflug: Bei der S-Bahn Station Hirschstetten wurde anscheinend von den ÖBB die Straßen rund herum wieder hergestellt. Kein halbes Jahr nachher reist die Gemeinde die ganzen Kreuzungen wieder auf und macht die ganzen Ohrwaschln und Gehsteigvorzüge. Besser könnte man Steuergeld wahrscheinlich nicht verbraten. Btw. wurde nicht eine einzige Baumscheibe vorgesehen.

Und eigentlich ist es lächerlich das die einen Steuergeldverheizer mit den anderen Steuergeldverheizer diskutieren wer als erstes sein steuerfinanziertes Budget verbraten soll.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

wolf_kamp

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Re: Rasengleis
« Antwort #852 am: 23. Juli 2019, 15:59:14 »
Dass es da keinen generellen Plan der Stadt gibt und dass jedes Mal erneut rumgefeilscht werden muss, ist armselig. Selbstverständlich sollte das Sache der WiLi sein, aber nachdem es ja keine gesamthafte Planung von Straßenneubauten gibt, baut weiterhin jede MA ihr Streiferl.

Eigentlich armselig, das sich da nicht eine MA als Generalplaner fungiert.

Ich weiß ja nicht, wie es in der Donaustadt funktioniert.

In der Leopoldstadt funktioniert es so:
Die MA28 fungiert als Generalplaner und berücksichtigt alle Aspekte der Straßenneubauten am Nordbahnhof. U.a. Gestaltung der Bruno-Marek-Allee, Schulcampus Taborstraße und Umgebung und auch die Verlängerung der Linie O.

Die BV2 hat dabei das Rasengleis eingefordert. Die Wiener Linien haben es geprüft und für umsetzbar befunden. Aber sie haben auch gesagt, sie übernehmen die Mehrkosten nicht. Was wir nicht für richtig halten.

Und die MA28 kann die Wiener Linien nicht zwingen, ein Rasengleis zu errichten, solange die finanzielle Bedeckung nicht gesichert ist. Das könnte nur die zuständige Öffi-Stadträtin Sima.

wolf_kamp

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Re: Rasengleis
« Antwort #853 am: 23. Juli 2019, 16:03:27 »
Wo steht geschrieben, dass der Bezirk dafür zuständig ist? Meiner Meinung nach sind dafür die Errichter der Straßenbahnverlängerung, die Wr. Linien, zuständig.
Die WL machen halt nur das absolute Minimum, alles was darüber hinausgeht (wie z.B. Rasengleise) muss extra finanziert werden, von wem auch immer.

Wenn es sich an der Finanzierung spießt, wäre vielleicht ein Vignolrasengleis, wie z.B. in der Tokiostraße, preisgünstiger zu haben?

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob es damit wirklich billiger werden würde, glaube ich, dass sogar die Wr. Linien von diesen Fallgruben abgekommen sind. Auch die Lärmentwicklung haben sie in der Tokiostraße nur schwer in Griff bekommen.
Wir haben das wegen der Barrierewirkung für Fußgängerinnen und Fußgänger von Anfang an abgelehnt.

Hauptbahnhof

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Re: Rasengleis
« Antwort #854 am: 30. Juli 2019, 17:49:20 »
OT:
Während in Wien für jeden Meter Rasengleis ewig diskutiert wird und es meist dann erst recht nichts wird, ist ein paar Kilometer weiter nördlich völlig unbemerkt und ohne Streitereien bei den ÖBB in Raggendorf ein Rasengleis-Teststück entstanden. >:D