Autor Thema: Rasengleis  (Gelesen 466082 mal)

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traveller23

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Re: Rasengleis
« Antwort #870 am: 15. August 2019, 22:35:18 »
Hat jemand einen Kostenvergleich mit der Verlängerung der Linie 4 in Linz, was den Meter Rasengleis anbelangt?

In einem Falterartikel zum D Rasengleis gibt die Sprecherin der WL einen Mehrpreis von 400-600€ Pro lfm an. Wobei hier nicht gesagt wurde, ob das für das Einzel oder Doppelgleis galt.

Eine Aussage zu den Mehrkosten in Linz wären fein, danke für die Frage.

Stadler Tango

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Re: Rasengleis
« Antwort #871 am: 17. August 2019, 10:17:19 »
In Linz wurde damals beim Bau der Uni-Strecke sogar argumentiert, dass das Rasengleis in der Errichtung billiger sei, da Erde im Vergleich zu Beton viel günstiger ist.
Allerdings muss man sagen dass in Linz auch kein komplett anderer Oberbau fürs Rasengleis verwendet wird, sondern einfach zwischen den Schienen statt Asphalt oÄ einfach Rasen reingeschüttet wird.
Straßenbahnen, ein faszinierendes Verkehrsmittel, das man gut (Genf) oder nicht so gut (Wien) beherrscht...
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Re: Rasengleis
« Antwort #872 am: 17. August 2019, 10:51:01 »
die meisten hier kennen ihn zwar schon, aber für die neu hinzugekommenen nochmals mein Rasengleis-Artikel - ich hab damals mit München, Linz und Wien gesprochen.

http://www.tramway.at/fachartikel/2013-06-04-RS-Rasengleise.pdf

Ich habs zurückhaltend formuliert, aber alles, was in Wien ein Problem ist, war in Linz praktisch unbekannt. Spezielle Rasensorte? "einen billigen, langsam wachsenden vom Baumarkt", war zB die Linzer Antwort...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Klingelfee

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Re: Rasengleis
« Antwort #873 am: 17. August 2019, 13:14:51 »
die meisten hier kennen ihn zwar schon, aber für die neu hinzugekommenen nochmals mein Rasengleis-Artikel - ich hab damals mit München, Linz und Wien gesprochen.

http://www.tramway.at/fachartikel/2013-06-04-RS-Rasengleise.pdf

Ich habs zurückhaltend formuliert, aber alles, was in Wien ein Problem ist, war in Linz praktisch unbekannt. Spezielle Rasensorte? "einen billigen, langsam wachsenden vom Baumarkt", war zB die Linzer Antwort...

Einmal danke für deinen Artikel.

Dazu will ich nur anmerken. Zum Gegensatz der Gudrunstraße (Derzeit heiß umkämpfte Streckenabschnitt), hast du bei allen Beispielen auch abseits der Straße viel Grün. Und ich bin halt der Meinung, dass dies ein großer Kontrapunkt für die Gudrunstraße ist.

Das es in Wien funktioniert sieht man unter anderem auch in der Tokiostraße.

Und nicht immer den WL den schwarzen Peter zuschieben, ob es ein Rasengleis wird oder nicht. Denn eines sollte auch klar sein. Die WL müssen im Gleisbausektor sparen. Und wenn sich niemand findet, der die Mehrkosten übernimmt, dann darf man sich nicht wundern, wenn die WL kein Rasengleis bauen.

Das Gleiche ist mit der Brücke über den Gewerbepark. Da sich niemand gefunden hat, der die zusätzlichen Kosten für einen Fußgängersteg entlang der Brücke bezahlen wollte, haben die WL die Brücke dann in die jetzige Form umgeplant.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

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Re: Rasengleis
« Antwort #874 am: 17. August 2019, 13:19:23 »
Dazu will ich nur anmerken. Zum Gegensatz der Gudrunstraße (Derzeit heiß umkämpfte Streckenabschnitt), hast du bei allen Beispielen auch abseits der Straße viel Grün. Und ich bin halt der Meinung, dass dies ein großer Kontrapunkt für die Gudrunstraße ist.
Gerade deswegen wäre ein Rasengleis dort ja eine Aufwertung ::)

Das Gleiche ist mit der Brücke über den Gewerbepark. Da sich niemand gefunden hat, der die zusätzlichen Kosten für einen Fußgängersteg entlang der Brücke bezahlen wollte, haben die WL die Brücke dann in die jetzige Form umgeplant.
Die Brücke war ernsthaft mit einem Fußweg daneben geplant und das wurde gestrichen? >:(

Klingelfee

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Re: Rasengleis
« Antwort #875 am: 17. August 2019, 13:37:06 »
Dazu will ich nur anmerken. Zum Gegensatz der Gudrunstraße (Derzeit heiß umkämpfte Streckenabschnitt), hast du bei allen Beispielen auch abseits der Straße viel Grün. Und ich bin halt der Meinung, dass dies ein großer Kontrapunkt für die Gudrunstraße ist.
Gerade deswegen wäre ein Rasengleis dort ja eine Aufwertung ::)

Das Gleiche ist mit der Brücke über den Gewerbepark. Da sich niemand gefunden hat, der die zusätzlichen Kosten für einen Fußgängersteg entlang der Brücke bezahlen wollte, haben die WL die Brücke dann in die jetzige Form umgeplant.
Die Brücke war ernsthaft mit einem Fußweg daneben geplant und das wurde gestrichen? >:(
Ich habe diesbezüglich zumindest einen Plan gesehen. In diesem Plan war im übrgen auch auf der Brücke Rechtsverkehr.

Und der Fussgängerbereich wäre auch gleichzeitig der Notweg gewesen.
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haidi

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Re: Rasengleis
« Antwort #876 am: 17. August 2019, 13:53:40 »
Und nicht immer den WL den schwarzen Peter zuschieben, ob es ein Rasengleis wird oder nicht. Denn eines sollte auch klar sein. Die WL müssen im Gleisbausektor sparen. Und wenn sich niemand findet, der die Mehrkosten übernimmt, dann darf man sich nicht wundern, wenn die WL kein Rasengleis bauen.
Wenn ich den Gleistrog mit Beton abdichte (gibts dafür Inserate?), dann wirds teuer. Linz behauptet, dass Rasengleis billiger ist, siehe Harald. Vielleicht sollte man den Gleisbau überdenken und nicht an althergebrauchten festhalten. Oder braucht STeppenklima unbedingt Beton?
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Re: Rasengleis
« Antwort #877 am: 17. August 2019, 14:54:59 »
Oder braucht STeppenklima unbedingt Beton?

Ja, damit die Steppe auch für künftige Generationen erlebbar bleibt.

Denn eines sollte auch klar sein. Die WL müssen im Gleisbausektor sparen.

Wer hat dieses Dogma aufgestellt und mit welcher Begründung?
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Klingelfee

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Re: Rasengleis
« Antwort #878 am: 17. August 2019, 14:56:58 »
Oder braucht STeppenklima unbedingt Beton?

Ja, damit die Steppe auch für künftige Generationen erlebbar bleibt.

Denn eines sollte auch klar sein. Die WL müssen im Gleisbausektor sparen.

Wer hat dieses Dogma aufgestellt und mit welcher Begründung?

Das habe ich aufgestellt auf Grund der Tatsache, dass immer wieder Baustellen auf Grund von finanziellen Problemen abgesagt/verschoben werden. Wieso nicht mehr Geld für den Gleisbau zur Verfügung steht, weis ich nicht und werde es auch hier nicht diskutieren.
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Re: Rasengleis
« Antwort #879 am: 17. August 2019, 18:02:36 »
Klingelfee hat schon recht. Solange die WL ein ausgelagertes Unternehmen sind, welches nur die Aufgabe hat ÖV-Leistungen zu erbringen und Infrastruktur zu erbauen, kann man ihnen nicht pauschal die Kosten und den Erhalt von Rasengleisen und anderen Stadtgestaltungsmaßenahmen umhängen. Dass diese kleinen Dinge die Akzeptanz und Attraktivität des ÖV erhöhen -wahrscheinlich mehr als die PR-Kampagnen aus Erdberg - lasse ich mal außen vor.

Ich sehe das Grundproblem ist das Kompetenzwirrwarr in der Stadt. Natürlich will das Stadtgartenamt nicht ohne zusätzliches Budget die Betreuung von WL-Rasenflächen übernehmen, genauso wie die WL nicht ohne zusätzliches Budget von sich aus einen Fußgängersteg zur Hochtrasse bei Gewerbepark dazubauen wollten. Dazu kommen noch Bezirke und andere Player. Es muss über jede Grünfläche, jeden Pflasterung und jeden Haltestellenunterstand verhandelt werden und diese Verhandlungen lähmen die Planung, wenn sie nicht überhaupt scheitern, weil alle Beteiligten mit einem knappen Budgets kalkulieren müssen. Dieses Gegeneinander von Magistratsabteilungen und WL, Magistratsabteilungen untereinander, Magistratsabteilungen und Bezirken, WL und Bezirken ... etc. pp., ist meiner Meinung nach eine der größten Schwächen der Wiener Stadtverwaltung und trägt nicht unwesentlich zu der furchtbaren Stadtgestaltung in Wien bei.

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Re: Rasengleis
« Antwort #880 am: 17. August 2019, 18:24:03 »
Ich sehe das Grundproblem ist das Kompetenzwirrwarr in der Stadt. Natürlich will das Stadtgartenamt nicht ohne zusätzliches Budget die Betreuung von WL-Rasenflächen übernehmen, genauso wie die WL nicht ohne zusätzliches Budget von sich aus einen Fußgängersteg zur Hochtrasse bei Gewerbepark dazubauen wollten.

Voll d'accord. So ist erklärbar, dass das Stadtgartenamt mit ihrem Gärtner-LKW am Rasengleis am Luconaplatz steht, um die Blümchen des selben Beetes sorgfältig einzusetzen und zu wassern - und keinesfalls darf der Gartenschlauch die paar Quadratmeter WiLi-Gleis benetzen (inzwischen ist es eh zubetoniert). Und noch zu dem Brückenblödsinn - die neue Brücke über die Gleise bei Aspern Nord, da wo eigentlich irgendwann eine Tramway fahren soll, hat natürlich keinerlei Vorkehrungen dafür...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Taurus

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Re: Rasengleis
« Antwort #881 am: 17. August 2019, 19:24:48 »
Abgesehen vom Geld. Das zermürbt natürlich auch die beteiligten Personen bis sie irgendwann Dienst ala MA2412 machen.

Fairerweise muss man dazusagen, dass es sich dabei nicht nur um ein Problem in der öffentlichen Verwaltung handelt.
Auch in Firmen mit mehreren Abteilungen kann es so zugehen.

Schienenchaos

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Re: Rasengleis
« Antwort #882 am: 19. August 2019, 14:32:07 »
Hat zufällig jemand Regelpläne zum ehemaligen Rasengleis in der Brünner Straße? Hatte das eine durchgehende Gleistragplatte?

Nussdorf

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Re: Rasengleis
« Antwort #883 am: 19. August 2019, 19:04:30 »
Solche Pläne habe ich leider nicht, aber ein aktuelles Foto aus Bordeaux, wie man das Befahren von Rasengleichen durch nicht schienengebundene Fahrzeuge wirkungsvoll verhindern kann.


W_E_St

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Re: Rasengleis
« Antwort #884 am: 24. August 2019, 14:14:58 »
Hat zufällig jemand Regelpläne zum ehemaligen Rasengleis in der Brünner Straße? Hatte das eine durchgehende Gleistragplatte?
Soweit ich mich erinnern kann, war das der reguläre WL-Aufbau, nur statt Großflächenplatten Erde und Rasen, genau wie an den inzwischen nicht mehr bestehenden Stellen am Südgürtel. Bei der Beseitigung des Rasengleises wurde in der Brünner Straße nur die Erde entfernt und durch Großflächenplatten ersetzt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")