Gar nix muss unter die Erde, das ist Verkehrsplanung vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte.

Schauen wir uns die Situation an:
Momentan hat der Kai ab der Roßauer Brücke vier Geradeausfahrspuren. Das ist natürlich reduzierbar, auf drei kann man locker gehen. Dazu noch Einsparung diverser Abbiegespuren. Es ist beispielsweise aus heutiger Sicht keinesfalls nachvollziehbar, dass zwei (!) Rechtsabbiegespuren vom Kai in die Salztorgasse Richtung stadteinwärts führen. Die kann man schon einmal komplett stanzen und eine Geradeausspur auch. Somit ist plötzlich die Fahrbahnbreite halbiert!
Am Morzinplatz gehört die Tankstelle weg, die ist ebenfalls ein Relikt längst vergangener Zeiten – nur blöd, dass es da wahrscheinlich kaum eine Möglichkeit gibt, umfassend einzugreifen. Ist aber bei näherer Betrachtung halb so schlimm, da es in diesem Bereich ohnehin die beiden Rampen zur Tiefgarage gibt, die das Platzgefüge auf ewige Zeiten zerstört haben.
So, jetzt sind wir bei der Rotenturmstraße. Wenn ich daran denke, welche Massen an Fußgängern in einem kaum enden wollenden Strom über den ungeregelten Schutzweg gehen, könnte ich mir fast schon vorstellen, die Rotenturmstraße ab dem Hohen Markt zur Begegnungszone zu machen – Halt, geht nicht, da ist der Wurm drinnen (Citybus).

Am Schwedenplatz selber kann man auch einige Meter Breite gewinnen: einerseits durch die oben erwähnte generelle Wegnahme einer Fahrspur, andererseits durch die Auflassung der Busbucht. Die Touristenbusse müssen nicht mitten im Zentrum ihren Fahrgastwechsel durchführen, das geht woanders genau so gut. Wenn die Nachtbusse fahren, ist am Kai so wenig Verkehr, dass man locker auf dem ersten Fahrstreifen halten kann. Die Bucht hat also keine Daseinsberechtigung, somit sind dort auch wieder sechs Meter gewonnen.
Vorne bei der Urania hat der Kai gar sechs Fahrspuren. Eine Rechtsabbiegespur weg und die Linksabbieger auf den gewöhnlichen vierten Fahrstreifen (ohne Extraspur), wieder Platz gewonnen!
(Und ja, es würde sich am Anfang stauen, in den ersten Tagen vielleicht sogar extrem, aber in zwei oder drei Monaten pendelt sich das ein. Und das sind keine leeren Behauptungen, das ist mittels unzähliger Beispiele empirisch
belegt und nirgends steht, dass es in Wien nicht gehen würde!)