Und hier die (mutige) Antwort von Chefredakteur Christian Rainer: http://www.profil.at/articles/1222/567/329624/christian-rainer-das-auto-ende-welt
Insofern interessieren mich im Zusammenhang mit dem Thema Auto nur am Rande Feinstaub, Verkehrstote, die Lärmbelastung oder die Lebensumstände in den Städten.
Ein Paradebeispiel eines österreichischen "Leistungsträgers", unser Herr Rainer. "I bin i, Platz da für mein Ferrari". Über alltägliche, unerträgliche Rücksichtslosigkeit braucht man nicht reflektieren, "schließlich hab ichs zu was bracht", und im Penthouse in der Herrengasse ists eh sehr nett. Hätten sich die Durchzugstraßenanrainer halt ein bisserl mehr anstrengen sollen, dann könnten sie jetzt andere quälen, statt gequält zu werden - "ihr Opfer, ihr".
Stattdessen sucht man sich irgendein abstraktes, möglichst weit entferntes Prinzip, vor dem man sich dann in aller Inbrunst fürchtet. Sozusagen katholischer Masochismus 2.0. Mit dem kleinen, aber feinen Vorteil, dass die eigenen Verfehlungen dann egal sind, weil das CO2 der eigenen fünf Autos eh keinen Unterschied macht im globalen Maßstab.
Ich sehe das nicht so wie du, aber irgendwie auch genauso

Rainer schrieb ja eh, dass sein Verhalten nicht optimal ist (dennoch macht er nichts, um es zu ändern). Aber mich nervt diese Ignoranz der Probleme.
Es ist einerseits das Anbeten der post-religiösen Apokalypse (Klimawandel, die Welt wird zerbröseln), die wissenschaftlich absolut nicht haltbar ist. Mag sein, dass es einen Klimawandel gibt, mag sein, dass er auch katastrophale Auswirkungen haben wird. Aber die Welt wird in 50 Jahren schon nicht unbewohnbar sein. Und diverse Katastrophen alle auf einen "Klimawandel" schieben? Früher hat man halt einen Gott verärgert. Tatsache ist: Erdbeben (mit Tsunami) haben nichts mit einem Klimawandel zu tun. Starkregen, Wirbelstürme, andere extreme Wetterereignisse? Hier sehe ich noch keinen wissenschaftlich haltbaren Zusammenhang mit einem Klimawandel. Es ist eher eine statistische Übererfassung dieser Ereignisse: Es leben viel mehr Menschen auf der Welt, als noch vor 30-50 Jahren. Dadurch werden auch Katastrophen berichtet, die früher niemand mitbekommen hat (weil dort niemand gelebt hat). Außerdem, heute wird jeder Hagelschlag getwittert. Massenmedien sind ganz besonders apokalyptophil eingestellt (das Thema verkauft sich gut) und machen sofort aus jedem Sommergewitter einen Klimawandel.

Das soll jetzt nicht heißen, dass es keinen Klimawandel gibt - das Klima ändert sich übrigens ständig, auch ohne Menschen - aber ich sehe eigentlich keine wissenschaftliche Diskussion zu diesem Thema, nur eine emotionelle. Auch das erinnert mich sehr an Religion: Versuche, einem extrem gläubigen (aber intelligenten, gebildeten Menschen) zu erklären, dass diverse religiöse Wunder auch logisch erklärt werden können. Ein No-Go. Marienerscheinungen? Wer einmal komplett dehydriert im Hochsommer einen Berg besteigt und den ganzen Tag nichts gegessen hat, wird alle möglichen Dinge sehen. Aber nein, das sind Wunder!!
Die Antwort von Rainer ist außerdem sehr fatalistisch-depressiv: Warum soll ich jetzt mein Knie operieren lassen? Ich werde trotzdem nicht älter als 85. Also ist es auch egal, ob ich die nächsten 50 Jahre im Rollstuhl sitze oder gehen kann. Das zahlt sich alles nicht aus.
