Ich glaube schon, daß das nur ein Provisorium ist.
Naja, was heisst Provisorium? Klar, die Holzbretteln kommen weg, und die Teerrämpchen werden auch durch Beton ersetzt, aber sonst? Da hat man einfach ohne Nachdenken auf billig einen Haufen Stolperfallen produziert, wie's ausschaut ist in Wien sowieso wurscht, und dass man auch noch gebrauchte Großflächenplatten mit alten Markierungen genommen hat, ist das Sahnehäubchen.
Einerseits glaubt man in Neufahrzeugen wie dem V, man ist in einem Joghurtbecher unterwegs (das muss ja alles "unbedingt" rot und gelb sein, wegen der Barrierefreiheit - komisch, in andern Städten kommen die Fahrzeuge nicht so kasperlbunt daher), andererseits ignoriert man alles, wenns um die Gleisanlage geht. Ach nein, halt, man malt wahrscheinlich fette Linien auf den Boden, hat damit seine Schuldigkeit getan und wenn sie nach 14 Tagen im Generalgrau aufgehen, gehts niemanden mehr was an.
Dass man sich anderswo genau überlegt, was man mit welchen Bodenbelägen ausdrückt und wie man die Benutzer intuitiv leitet, brauch ich ja eh nimmer erzählen, oder? Und ich sprech da nicht nur von Frankreich, sondern von jeder zivilisierten Stadt in Europa, ost & west. Das heisst nämlich barrierefrei: dass die Bodenstruktur auch für sehschwache interpretier- und tastbar ist und in sich kohärent. Dass dann einfach ein Gleis schräg mitten durch eine Haltestelleninsel führt, die dort plötzlich nicht vorhanden ist, ist jedenfalls das Gegenteil davon.
Ähnlich schwachsinnig hat man ja den um 2 cm erhöhten Gleiskörper am 26er angelegt - ohne Wechsel der Bodenart, dafür hat man gelbe Linien gemalt, nachdem's Einspurige reihenweise aufg'streut hat.
Und sowas ausgerechnet vor einer der wiener Hauptsehenswürdigkeiten zu veranstalten ist ja überhaupt nur bei uns möglich und ein Skandal für sich.