Autor Thema: Verschiebebahnhof Breitenlee  (Gelesen 48695 mal)

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Tunafish

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #45 am: 04. Januar 2020, 19:16:08 »
Das der Grund nichts mehr wert ist, liegt vermeintlich daran, daß man für dieses Gebiet keine wirklichen Ideen entwickelt hat, als den Waldgürtel dort, der ja grundsätzlich zu begrüßen ist.

Nur sollte man halt nicht Wohnbau mit Brachialgewalt, so wie erfolgend in der Seestadt, sondern einen wirklichen Wohnbau mit Vorstadtcharakter betreiben. Da hätten sehr viele Menschen Freude, Nutzen und Wohlfühlgefühl inclusive sanft gestalteter Infrastruktur gleichzeitig. Nur da ist wieder von so manchem Investor, Makler und auch Politiker die Gier zu groß.

Ich halte die Seestadt für sehr gelungen. "Wohnbau mit Vorstadtcharakter" bedeutet in erster Linie sehr hoher Flächenverbrauch der nur wenig Wohnraum schafft. Und Gebiete ohne Arbeitsplätze und Gewerbe, also mehr Pendelei.

Nicht jeder möchte jeden Quadratmeter mit austauschbaren Einfamilienhäusern zugepflastert sehen.

Und von dichtem Wohnbau haben sicher mehr Menschen etwas als von "Vorstadtcharakter". Nicht zuletzt funktioniert öffentlicher Verkehr für schwach besiedelte Gebiete auch nur schlechter.

Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben in Erdgeschossen wird auch nur mit höherer Dichte zufriedenstellend funktionieren. Bei Wohnraum immer nur niedrige Gebäudehöhen zu fordern bringt in erster Linie zugepflasterte Äcker, immer weiter steigende Wohnkosten und Verkehrschaos.

schaffnerlos

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #46 am: 04. Januar 2020, 22:58:07 »
Nur sollte man halt nicht Wohnbau mit Brachialgewalt, so wie erfolgend in der Seestadt, sondern einen wirklichen Wohnbau mit Vorstadtcharakter betreiben.

Meinst du Vorstadtcharakter oder eher Speckgürtelcharakter? Ersteres ist ja eine recht dicht verbaute Fläche wie es die Seestadt ist. Und das ist, Tunafish hat es ja gut erklärt, gut so.

Monorail

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #47 am: 05. Januar 2020, 01:39:31 »
Nur sollte man halt nicht Wohnbau mit Brachialgewalt, so wie erfolgend in der Seestadt, sondern einen wirklichen Wohnbau mit Vorstadtcharakter betreiben.

Meinst du Vorstadtcharakter oder eher Speckgürtelcharakter? Ersteres ist ja eine recht dicht verbaute Fläche wie es die Seestadt ist. Und das ist, Tunafish hat es ja gut erklärt, gut so.
Nicht jede Wiener Vorstadtgegend ist dicht verbaut und es ist auch kein notwendiges Kriterium. Denk nur an die zahlreichen eingemeindeten Dörfer in den Flächenbezirken.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

denond

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #48 am: 05. Januar 2020, 18:20:37 »
Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben in Erdgeschossen wird auch nur mit höherer Dichte zufriedenstellend funktionieren. Bei Wohnraum immer nur niedrige Gebäudehöhen zu fordern bringt in erster Linie zugepflasterte Äcker, immer weiter steigende Wohnkosten und Verkehrschaos.

Na ja, wenn ich da an die Seestadt und ihre Gewerbebetriebe in Erdgeschossen denke, das Gezeigte spricht da eine andere Sprache. Das hätte die Politik dort gerne, nur das spielt es bis Heute nicht.
Zu deinem Argument der austauschbaren Einfamilienhäuser: Mir sind Zwei-/Drei-/ Vierfamilienhäuser wesentlich lieber, mit einigem an Grün incl. Bäumen als Hochhäuser, sehr eng gebaut damit Scherwinde entstehen und das aus/ mit viel Beton, wie eben die Seestadt als Fremdfaktor in der Gegend. Solche Bauten sind für die Innenstadt, wo bereits dichtverbautes Gebiet vorherrschend ist, aber nicht für die Vorstadt. Ist aber Ansichtssache...

schaffnerlos

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #49 am: 05. Januar 2020, 23:09:44 »
Zitat
Zitat
Meinst du Vorstadtcharakter oder eher Speckgürtelcharakter? Ersteres ist ja eine recht dicht verbaute Fläche wie es die Seestadt ist. Und das ist, Tunafish hat es ja gut erklärt, gut so.
Nicht jede Wiener Vorstadtgegend ist dicht verbaut und es ist auch kein notwendiges Kriterium. Denk nur an die zahlreichen eingemeindeten Dörfer in den Flächenbezirken.

Du schreibst aber jetzt von den Vororten, nicht von den Vorstädten.

denond

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #50 am: 06. Januar 2020, 10:06:17 »
Du schreibst aber jetzt von den Vororten, nicht von den Vorstädten.

Nachdem die Seestadt zwar am Rande des 22. Bezirkes zu NÖ, also aber noch innerhalb des Wiener Stadtgebietes liegt, meine ich, daß wir von Vorstadt reden und nicht von einem Gebiet oder Ort, eben außerhalb der Landesgrenze von Wien liegend. Ist halt eine reine Definitionssache. Reine, pedantisch enge Auslegung der Worte: Eben Wortklauberei...

diogenes

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #51 am: 06. Januar 2020, 16:11:56 »
Ich denke, schaffnerlos redet von der alten Einteilung, die meines Wissens nach noch aus der Zeit vor 1850 stammt: Von der Stadtmauer bis zur Linie (später Gürtel) "Vorstädte", dahinter "Vororte". Danach ist die Seestadt ein Vorort.
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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #52 am: 06. Januar 2020, 18:26:21 »
Du schreibst aber jetzt von den Vororten, nicht von den Vorstädten.

Nachdem die Seestadt zwar am Rande des 22. Bezirkes zu NÖ, also aber noch innerhalb des Wiener Stadtgebietes liegt, meine ich, daß wir von Vorstadt reden und nicht von einem Gebiet oder Ort, eben außerhalb der Landesgrenze von Wien liegend. Ist halt eine reine Definitionssache. Reine, pedantisch enge Auslegung der Worte: Eben Wortklauberei...
Das ist keine Wortklauberei, sondern die üblichen Bezeichnungen für solche bebauten Strukturen. ::) Wenn man diese in einer unüblichen Art verwendet, darf man sich über nachfragen nicht wundern…

Ich denke, schaffnerlos redet von der alten Einteilung, die meines Wissens nach noch aus der Zeit vor 1850 stammt: Von der Stadtmauer bis zur Linie (später Gürtel) "Vorstädte", dahinter "Vororte". Danach ist die Seestadt ein Vorort.

Nein, schaffnerlos geht es um den (baulichen) Charakter der Orte. Und da ist ein Vorort (also sowas wie Breitenlee, also alte Straßendorfbebauung oder Orte) etwas anderes die Vorstadt (entstanden durch Stadterweiterung, eben wie in den westlichen Außenbezirken oder die Seestadt).

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #53 am: 06. Januar 2020, 20:08:15 »
Achso. Danke für die Berichtigung.
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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #54 am: 07. Januar 2020, 10:28:12 »
@T1: Ja, du hast mich komplett richtig verstanden. Es ging um das Wort „Vorstadtcharakter“ – das impliziert eine dichte Verbauung wie heutzutage in der Seestadt umgesetzt, obwohl diese von der Lage her natürlich nicht im historischen Vorstadtbereich gelegen ist. Die Seestadt selbst würde man in Wien natürlich nicht als Vorstadt sondern als Satellitenstadt bezeichnen, die hoffentlich die Umwandlung in eine Trabantenstadt schafft.

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #55 am: 11. Januar 2020, 21:01:11 »
Überlegen wir einmal: Was gibt es rundherum an vorhandener Infrastruktur?

Eisenbahn Trasse von Laaer Ostbahn bis Marchegger Ostbahn.


Zitat
Wie kann man das Gebiet erschließen?


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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #56 am: 11. Januar 2020, 21:16:32 »
Überlegen wir einmal: Was gibt es rundherum an vorhandener Infrastruktur?

Eisenbahn Trasse von Laaer Ostbahn bis Marchegger Ostbahn.

Die Marchegger Ostbahn ist 2 km entfernt, die Laaer Ostbahn über 3 km. Wie sollen die eine Naherschließung übernehmen?

Zitat
Wie kann man das Gebiet erschließen?
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:fp:
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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #57 am: 11. Januar 2020, 21:35:13 »
Es ging doch um die Landwirtschaftsflächen, wenn sie jemals in Bauland umgewidmet werden wurden. Diese Flächen sind gleich neben die Verschiebebahnhof + Verbindungsbahn Trasse der die Laaer Ostbahn über Breitenlee mit die Marchegger Ostbahn verbindet.

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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #58 am: 11. Januar 2020, 21:45:41 »
Es ging doch um die Landwirtschaftsflächen, wenn sie jemals in Bauland umgewidmet werden wurden. Diese Flächen sind gleich neben die Verschiebebahnhof + Verbindungsbahn Trasse der die Laaer Ostbahn über Breitenlee mit die Marchegger Ostbahn verbindet.

Wenn das Verschiebebahnhofsgelände bebaut wird, kommen allfällige Reste der Bahnstrecke sowieso weg. Abgesehen davon sind die befahrbaren Teile nicht für den Personenverkehr brauchbar. Schau dir einmal auf einem Stadtplan mit Satellitenbild/Orthofoto genauer an, worum es hier eigentlich geht.
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Re: Verschiebebahnhof Breitenlee
« Antwort #59 am: 12. Januar 2020, 11:54:32 »
Wenn das Verschiebebahnhofsgelände bebaut wird,

Wie kommst du jetzt aufs Verschiebebahnhofsgelände???

schaffnerlos schreibt: Moment legen sich die Bauern dort quer. In der Grafik ist rot der geplante Waldbreich und gelb der Verschiebebahnhof.

haidi schreibt: Als Landwirt würde ich auch motzen. Grund überhaupt nichts mehr wert und keine Aussicht auf Umwidmung in Bauland.

denond schreibt: Das der Grund nichts mehr wert ist, liegt vermeintlich daran, daß man für dieses Gebiet keine wirklichen Ideen entwickelt hat, als den Waldgürtel dort, der ja grundsätzlich zu begrüßen ist.

"Wienerwald Nordost"



So weit ich denond verstanden habe, bei der Grund, ging es um die Landwirtschaftsflächen, die die Bauern jetzt nicht teuer verkaufen können und nicht um die Verschiebebahnhofsgelände.


Wie kommst du jetzt nur aufs Verschiebebahnhofsgelände??? Also entweder du oder ich vertun uns worum es hier eigentlich geht.


Zitat
kommen allfällige Reste der Bahnstrecke sowieso weg. Abgesehen davon sind die befahrbaren Teile nicht für den Personenverkehr brauchbar. Schau dir einmal auf einem Stadtplan mit Satellitenbild/Orthofoto genauer an, worum es hier eigentlich geht.

Ich brauch nicht die Stadtplan oder Satellitenbild genauer anschauen, ich hab ja das Gebiet zu Fuß, Rad und Auto genügend selbst erkundet.

Ich hab denonds Kommentar so verstanden, dass für Nord-Süßenbrunn, Donaufeld, Nordbahnhof, Aspern Flugfeld, Rothneusiedl (in die 90er und 2000er) sehr wohl wirklichen Ideen entwickelt wurden, um diesen Gebieten mit Brachialgewalt für Wohnbau zu bebauen, aber für was jetzt "Wienerwald Nordost" tituliert wird, nie Gedanken gemacht wurde.  Wenn es eine Seestadt ähnlichen Briachialplan gegeben hätte, dann wäre die vorhandene Eisenbahntrasse (die in einen schlechten Zustand ist, aber da ist!), sehr leicht auf Straßenbahn, Lokalbahn, U-Bahn oder S-Bahn umzubauen, je nachdem wie Briachial und Brutal die Stadtplanung unterwegs wäre.