In Italien und Spanien sind die Faschisten auch nicht gerade nett mit der sog. Kulturbürgerschicht umgegangen. Der Unterschied muss auch irgendwo anders begründet sein.
Ich wäre beim Gebrauch des Begriffes
Faschismus sehr vorsichtig. Der wird heute oft als Kampfbegriff gebraucht, der dann aber sehr unterschiedliche Systeme bezeichnet. Die Situationen in Italien (Faschismus), Spanien, Österreich und Deutschland (Nationalsozialismus) waren sehr unterschiedlich, zu unterschiedlich, um sie in einen Topf zu werfen.
Aber sicher sind diese Unterschiede nicht die einzigen, die die genannten Resultate hervorgebracht haben. In Österreich und speziell in Wien hat sicher der Nationalsozialismus den größten Schaden angerichtet. Aber auch Mentalitätsunterschiede spielen sicher eine Rolle. Nicht zu vergessen auch die fehlende Monarchie: Die k. u. k. Monarchie war ein viele Völker umfassendes, großes Gebilde mit einem weiten, geistigen Horizont. Das kleine Nachkriegsösterrech war ein Zwerg, das sich zum großen Teil in der Zwischenkriegszeit noch den alten, geistigen Horizont bewahrt hat, der dann größtenteils durch die Nationalsozialisten ausgelöscht wurde.