Autor Thema: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung  (Gelesen 143480 mal)

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13er

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Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« am: 05. August 2012, 22:47:17 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.
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tramway.at

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #1 am: 05. August 2012, 23:16:55 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.

BTW, war heute an der Baustelle °25 Tokiostraße - auch dort steht der 26er am Sonntag vor der Ampel, die trotz der Baustelle stur ihren Umlauf abarbeitet...  Die Abbiegeampel für den IV Richtung Baustelle eine Gasse weiter ist natürlich stillgelegt!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hema

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #2 am: 06. August 2012, 00:32:30 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.
Wird sich so um die fünf bis sechs Millionen Euro bewegen.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #3 am: 06. August 2012, 02:15:02 »
BTW, war heute an der Baustelle °25 Tokiostraße - auch dort steht der 26er am Sonntag vor der Ampel, die trotz der Baustelle stur ihren Umlauf abarbeitet... 
Ja, das ist mir auch aufgefallen letztens. Über so was schüttel ich schon gar nicht mehr den Kopf. Flexibilität und Geschwindigkeit sind Fremdwörter für die Weltbesten.
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moszkva tér

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #4 am: 06. August 2012, 07:26:09 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.

Größere Stationsabstände bei der U-Bahn und gleichzeitig parallele Straßenbahnlinien, die auch noch bei der Ampel bevorrangt sind, würden sicher deutlich weniger an Energiekosten verursachen als der Status Quo. Sicher mehrere Millionen...

Bei der U-Bahn ist es ja besonders eklatant. Damit bei einem dichten Stationsintervall die U-Bahn dennoch halbwegs schnelle Reisezeiten erreicht, braucht sie ja irre Beschleunigungswerte.
In Moskau sind die Haltestellenabstände der Metro 2-3 mal so groß wie in Wien, und obwohl die Metrozüge nur 60 schaffen, ist die Reisezeit dennoch sehr flott. Eben weil das viele Bremsen und wieder Beschleunigen entfällt.

Tatra83

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #5 am: 06. August 2012, 17:31:49 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.
Wird sich so um die fünf bis sechs Millionen Euro bewegen.
Die fünf bis sechs Mio. EUR Einsparung für den Strom sind doch nichts gegen die Summen, die man spart, weil man durch die effiziente Bevorrangung der Bim (und auch des Bus) weniger Fahrzeuge beschaffen und warten muss.
Aber auch hier hat der weltbeste Verkehrsbetrieb die Zeichen der Zeit erkannt: man reduziert max. mögliche Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit der ULF (auf 60km/h) und steht im (selbstgewählten) Vergleich mit Oradea sehr gut dar.  :lamp: :blank:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #6 am: 06. August 2012, 20:59:31 »
BTW, war heute an der Baustelle °25 Tokiostraße - auch dort steht der 26er am Sonntag vor der Ampel, die trotz der Baustelle stur ihren Umlauf abarbeitet... 
Ja, das ist mir auch aufgefallen letztens. Über so was schüttel ich schon gar nicht mehr den Kopf. Flexibilität und Geschwindigkeit sind Fremdwörter für die Weltbesten.
Wobei die WL in diesen Fall unschuldig dind. Denn wenn die MA33 kein neues Ampelprogramm machen, dann sind die WL machtlos.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

13er

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #7 am: 06. August 2012, 21:08:51 »
Wobei die WL in diesen Fall unschuldig dind. Denn wenn die MA33 kein neues Ampelprogramm machen, dann sind die WL machtlos.
Wurde denn bei der MA 33 angefragt? Laut Harald wurde die IV-Ampel ja schon geändert, also hätten die vermutlich auch die Tramwayphase adaptiert.
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95B

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #8 am: 06. August 2012, 21:17:56 »
Wurde denn bei der MA 33 angefragt?
"Des gibt an Rückstau bis Texas, do brauch ma goar ned frogn."
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #9 am: 07. August 2012, 09:44:03 »
beschleunigen-bremsen-beschleunigen braucht deutlich mehr Energie als konstant cruisen. Je größer das Gewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss, desto teurer wird es.
Ich habe mir schon während so mancher Straßenbahnfahrt überlegt, wie viel Geld der Strom wohl im Jahr kosten wird, der nur dafür aufgewendet wird, dass man außerhalb der Haltestellen ständig wegen Ampeln und sonstigen Behinderungen stehenbleiben muss anstatt nur in den Haltestellen.
Wird sich so um die fünf bis sechs Millionen Euro bewegen.
Die fünf bis sechs Mio. EUR Einsparung für den Strom sind doch nichts gegen die Summen, die man spart, weil man durch die effiziente Bevorrangung der Bim (und auch des Bus) weniger Fahrzeuge beschaffen und warten muss.
Ihr vergesst alle, dass die Wiener Linien das Perpetuum Mobile erfunden haben. Durch Bremsvorgänge wird Strom ins Netz zurückgespeist. Das heißt, jeder Bremsvorgang bringt den Wiener Linien bares Geld. Beschleunigungsmaßnahmen würden hingegen nur Geld kosten, da ja kein Strom zurückgespeist werden kann.  :lamp:

Linie 41

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #10 am: 07. August 2012, 15:50:51 »
Ihr vergesst alle, dass die Wiener Linien das Perpetuum Mobile erfunden haben. Durch Bremsvorgänge wird Strom ins Netz zurückgespeist. Das heißt, jeder Bremsvorgang bringt den Wiener Linien bares Geld. Beschleunigungsmaßnahmen würden hingegen nur Geld kosten, da ja kein Strom zurückgespeist werden kann.  :lamp:
Und wonn de Tramway so schnö foaht, ja dann miaßen ja a de Elektronen in dera Leitung schnölla sein. Und wäu des net geat, gabat's an Elektronenrückstau bis nach Kaprun in da Leitung.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

raifort1

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #11 am: 07. August 2012, 23:45:27 »
Super Erklärung! Jetzt ist mir alles klar! Danke!

Tatra83

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #12 am: 07. August 2012, 23:48:27 »
Und wonn de Tramway so schnö foaht, ja dann miaßen ja a de Elektronen in dera Leitung schnölla sein. Und wäu des net geat, gabat's an Elektronenrückstau bis nach Kaprun in da Leitung.
Diese Aussage dürfte im Lichte der Entdeckung des Higgs-Bosons noch weitaus schwerwiegender erscheinen  :lamp:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Tatra83

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #13 am: 08. August 2012, 14:33:05 »
Dazu sei noch folgendes gesagt. Im Zuge eines Projekts mit Siemens und den WL zum Thema Stromeinsparung bei der ULF-Baureihe kam für eine energieoptimierte Fahrweise (nach entsprechender Software-Anpassung) zu folgenden Schlüssen:
- kurze Beschleunigungsphase auf möglichst geringe Geschwindigkeit
- lange Rollphase
- kurze Bremsphase

 :blank: :lamp: Einspar-Effekt pro Jahr ca. 6 Mio. Kilowattstunden
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coolharry

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #14 am: 08. August 2012, 14:45:27 »
Dazu sei noch folgendes gesagt. Im Zuge eines Projekts mit Siemens und den WL zum Thema Stromeinsparung bei der ULF-Baureihe kam für eine energieoptimierte Fahrweise (nach entsprechender Software-Anpassung) zu folgenden Schlüssen:
- kurze Beschleunigungsphase auf möglichst geringe Geschwindigkeit
- lange Rollphase
- kurze Bremsphase

 :blank: :lamp: Einspar-Effekt pro Jahr ca. 6 Mio. Kilowattstunden

Gar nicht fahren spart am meisten. ::)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.