Zu den ersten beiden Ansagen will ich gar kein Kommentar abgeben, da diesbüglich wahrscheinlich eh noch bis zum Sankt Nimmerleinstag Beträge kommen werden.

Zum letzteren muss ich aber einfach meine Meinung kundtun, weil das irgendwie alles sprengt, was ich erwartet habe. Das fängt schon bei den ersten Wörtern an:
Liebe Fahrgäste...
Liebe Fahrgäste!? In welchen Film bin ich jetzt geraten? Solange ich nicht mit den Wiener Linien per du bin, keine Brieffreundschaft oder wir überhaupt Freundschaft geschlossen haben (was für ein Rechtsgebilde wie öffentliche Betriebe relativ schwierig sein wird), hat das noch immer "Sehr geehrte Fahrgäste/Damen und Herren" zu lauten. Ich schreibe ja auch nicht irgendjemanden, den ich nicht kenne, mit "Lieber Herr XY" an. Was ist denn das für ein Umgangston?
Die U1 (...) kann derzeit wegen Erkrankung eines Fahrgastes nur unregelmäßig fahren.
Was soll denn der Satz?! Einerseits - abgesehen von uns Fachidioten und den WL-Mitarbeitern - weiß keiner was mit "Erkrankung eines Fahrgastes" wirklich gemeint ist. Jeder Mensch versteht unter Erkrankung Fieber/Husten/Schnupfen/etc. und das taugt nicht zur Erklärung einer unregeläßigen Zugfolge gegenüber der Öffentlichkeit ("Do hot ana an Schnupfm und deswegn kumt di U-Baun net?! Hä?"). Andererseits kann "unregelmäßig fahren" so ziemlich alles bedeuten und außerdem trifft diese Aussage (sogar abgesehen von den üblichen Störungen) eigentlich zu jeder Tag und Nachtzeit zu.
Korrekt müsste der Satz also wohl am besten lauten: "Die Züge der U-Bahn-Linie U1 in
Fahrtrichtung Reumannplatz verkehren derzeit
wegen eines medizinischen Notfalls nur in unregelmäßigen Abständen/Intervallen."
Und eine überall sonst (insbesondere für Dienstleistungsunternehmen) übliche Entschuldigung für solche Unannehmlichkeiten fehlt komplett. Nochmals: Was ist das für ein Umgangston?
Ganz ehrlich, wer für die Erstellung dieser Ansagen angestellt wurde bzw. Geld bekommt, gehört auf der Stelle gefeuert/strafversetzt. Das würde praktisch jeder, der mit der Materie auch nur ein Stück vertraut ist und sich in Fahrgäste hineindenken kann, besser hinbekommen, als wahrscheinlich irgendein dahergelaufener Schwachstromtechniker, den man am Gang abgefangen und zum Austüfteln dieser Texte überredet hat... Gott, das Management der Wiener Linien ist wirklich dermaßen unfähig..!

Ad Gong: Wieso kann der alte nicht bleiben und man steckt das Geld in g'scheite Texte?!
