Vorsichtig muss man auch mit Aussagen zum Fahrgastandrang sein: Die Beliebtheit einer Linie steigt - neben anderen Faktoren - proportional mit dem Intervall.
Und außerdem, wo nix fahrt, kann a niemand mitfahr'n!

Aber das Schlimme ist ja, dass man wegen lächerlicher 2 500,– Euro Ersparnis/Jahr die Strecke am späten Abend nicht ausfährt! So etwas ist kein Zeichen von Qualität und Kundenfreundlichkeit, sondern von Nebochantentum. Ein Geschäft, das so arbeitet wird von den Kunden auch eher scheel betrachtet werden, selbst wenn es an sich gute Ware anbietet! Wer kennt das Gefühl nicht, wenn man sich wo zehn Minuten vor Ladenschluss nur hinauskomplimentiert fühlt, statt freundlich bedient. Auch wenn man durchaus Verständnis für den Verkäufer hat, fühlt man sich nicht als geschätzter Kunde. Auch scheinbare Kleinigkeiten zerstören ein mühsam aufgebautes Image!
Man darf nicht sagen, ich bin für dich da, aber nur wenn ich grad will! Das nagt am Selbstwertgefühl des Angesprochenen und beleidigt sein Ego.
Außerdem, es waren gar nicht 180 Minuten maximale Rollzeit, es waren 150! Und Ausnahmen waren möglich, wurden aber von der Gewerkschaft so gut wie nie akzeptiert. Als Notlösung, wenn es gar nicht anders ging, wurde von den Fahrplanerstellern die "Sonderkürzung" der Fahrzeit erfunden (Gab es aber nicht häufig und nur spätabends vor dem Einziehen, damit man nicht über die 150 Minuten kam, was sonst eine zusätzliche späte Pause erforderlich gemacht hätte. So eine Pause hätte auch bedeutet, dass der Expeditor länger anwesend sein hätte müssen, weil das Aufsteigen auf den Zug ja überwacht und dokumentiert werden musste).
