Ich war letztes Wochenende in Warschau.
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Noch fahren werktags Hochflurzüge, so wie diese 105N2k/2000, die umgangsprachlich Delfin genannt werden. Hier sieht man den Zug in der Haltestelle Metro Bródno. Wie schon einmal erwähnt befindet sich der Stadtteil Bródno im Bezirk Targówek. Lange Zeit dachte ich, dass Bródno ein Bezirk sei. Das Zenturm des Bezirks befindet sich in Bródno. Auch das Bezirksrauthaus (der Sitz der jeweiligen Bezirksverwaltung wird Ratusz (Rathaus) genannt, was sich auch in einigen Straßenbahnhaltestellen widerspiegelt) ist in Bródno. Der Stadtteil Targówek selbst ist erst durch die Metro 2019 durch ein Schienenfahrzeug erschlossen worden.
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Ein 116Na als 25er. Wegen Bauarbeiten (die Straßenbahn wird zum Dworzec Zachodni (Westbahnhof) verlängert) endet der 25er schon beim Plac Narutowicza. Der Zusatz "Zmiana Trasy" (Wörtlich Trassen- bzw. Routenänderung) weist darauf hin.
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Auch 105er sieht man noch im Fahrgastbetrieb.
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Die lange Einrichtungsversion des Hyundai Rotem (Typenbezeichnung 141N) ist großteils am 4er im Einsatz. Davon gibt es 18 Stück. Die Zweirichtungsversion (140N) ist wesentlich präsenter, da es von ihr 85 Wagen gibt. Dann gibt es noch 20 kurze Einrichtungswagen namens 142N.
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Warum man in Warschau den 105ern die Zielschildkästen geraubt hat, werde ich nie verstehen. Der Zusatz "Trasa Zmieniona" (wörtlich Trasse/Route geändert) ist auch in Natura nicht bessonders gut lesbar.
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Blick in die Gegenrichtung. Optisch gefallen mir die Hyundai Rotem ganz gut. Bei meinen Fahrten in den letzten Tagen sind sie mir aber unangenehm im Bogen aufgefallen. Man spürt einen starken Ruck beim Einbiegen. Im Hintergrund Kościół św. Włodzimierza (St.-Wladimir-Kirche).
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Ein 128N (Typenfamilie Jazz) in der Wendeanlage Metro Wierzbno. Dort wo in Warschau die Straßenbahn über ein Stockgleis wendet und Ein- und Ausstiegshaltestelle nicht die gleiche sind, wird die Wendefahrt als Przejazd Techniczny (wörltich Technische Fahrt, entspricht dem wiener Sonderzug) durchgeführt. Der hier zu sehende Wagen ist am 31er unterwegs. Das ist die kürzeste Straßenbahnlinie Warschaus, die zwischen Metro Wierzbno und PKP Służewiec verkehrt. Der 31er ist die einzige Linie, die nur in einem Bezirk und zwar in Mokotów verkehrt, wobei auf der anderen Seite der Bahnstation Służewiec der Stadtteil Okęcie im Bezirk Włochy ist. Im Prinzip handelt es sich beim 31er um einen Verstärker zwischen den Stadtteilen Wierzbno und Służewiec. Hier haben einige globale Konzerne ihren Sitz in Polen. Die Gegend wird umgangssprachlich Mordor genannt. Die Linie 31 verkehrt nur werktags. Früher fuhren auf dieser Linie unter anderem 105Na-Dreiwagenzüge. Da es in Wierzbno keine Schleife gibt, fuhr die Linie weiter bis Metro Wilanowska. Meist waren die Züge zwischen Wierzbno und Wilanowska fast leer. Der 31er ist im Betriebsbahnhof Mokotów beheimatet.
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Ein Zweirichtungs-Hyundai rückt als 11er nach Sielce aus. Der Zusatz beim Verkehrszeichen bedeutet Straßenbahnfahrer im Gleis. Eigentlich müssen Fahrer beim Richtungswechsel den Gleisbereich nicht betreten, da auf der linken Seite (also auf der dem Zug im Bild abgewandten Seite) ein Bahnsteig ist.
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Ich besichtigte auch die Neubaustrecken nach Wilanów und Sielce. Hier begegent mir ein Hyundai Rotem als 16er nach Piaski in der Spacerowa. Generell sind alle größeren Straßenbahnkreuzungen, wo auch abgebogen werden kann, dreigleisig ausgebaut.
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Die Endstation Miasteczko Wilanów (Städtchen Wilanów) ist dreigleisig. Es ist geplant, die Straßenbahn weiter zu verlängern. Hier enden die Linien 14 und 16, wobei der 16er intern eigentlich in zwei Linien geteilt ist. Der Grund ist, dass nicht jeder Zug der Linie 16 die gesamte Strecke Miasteczko Wilanów - Piaski befährt. Jeder zweite Zug wird bis zur Muranowska gekürzt. Soweit ich das sehen konnte, fahren die Muranowska-Kurse vom Bahnsteig ganz rechts im Bild ab. Am mittigen Gleis hat der 14er seine Haltestelle und ganz links der 16er nach Piaski. Soweit ich das sehen konnte, kommen Züge am kurzen 16er nie auf den langen und umgekehrt. Zur Hauptverkehrszeit verkehrt der 16er im 4-Minutenintervall, was am Außenast nach Piaski ein 8-Minutenintervall ergibt. Außerhalb der Haupteverkehrszeit fährt man werktags im 6-Minutentakt (nach Piaski somit alle 12 Minuten) und an Wochenenden im 7,5-Minutentakt (nach Piaski also alle 15 Minuten). Angeblich ist die Linie nach Wilanów bereits ein voller Erfolg. Am Freitag am Nachmittag war ich überrascht, dass vor allem Züge ins Zentrum recht voll waren. Leider fahren die 16er oft im Konvoi. Die Endstation Muranowska ist in erster Linie Endpunkt für die kurzgeführten Kurse, da es sonst keine Alternative gibt. Eigentlich würde es reichen die Züge bis Metro Ratusz Arsenał zu führen. So erreichen die Verstärker die Station Centrum (Umsteigeknoten zu diversen Straßenbahnlinien und zur M1), die Station Świętokrzyska (auch im Zentrum, Umsteigeknoten zur M2) und Ratusz Arsenał, wo man zu einigen Straßenbahnlinien umsteigen kann.
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Ein 14er in der Haltestelle Miasteczko Wilanów. Im Hintergrund Świątynia Opatrzności Bożej (Tempel der Göttlichen Vorsehung). Mehr dazu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_der_G%C3%B6ttlichen_Vorsehung [ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Auch in Sielce, wo der 11er endet gibt es keine Schleife. Auch hier soll es einmal weitergehen. Koniec Trasy bedeutet wörtlich Ende der Trasse/Route, also Endstation. Die Fahrer sollen den Zieltext erst dann anzeigen, wenn ihr Zug der nächste ist, der abfahren wird. Zusätzlich findet man diese auch an den Displays an der Haltestelle. Die Jazz haben jetzt alle weiße LEDs, die funktionieren. Vor einiger Zeit war es üblich, dass die Jazz mit Zifferntafeln fuhren, da die Displays nicht funktionierten. Die Linie 11 fährt durch die Gagarina (Gagarinstraße) und erschließt somit die österreichische Botschaft.
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In der Grochowska begegnet mir ein kurzer Hyundai Rotem (142N) als 6er. Dank der 142N benötigt man nun keine Solo-105Na mehr.
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Dieser 22er hat soeben die Haltestelle Lubelska (Lubliner Straße) verlassen und fährt weiter nach Gocławek. Im Hintergrund eine von zwei in Polen bekannten Schokoladefabriken, nämlich Wedel. In einigen Städten betreibt E. Wedel auch Kaffeehäuser, wo man verschiedene Sorten Trinkschokolade und auch mehr bekommt. Die andere bekannte Schokoladenfabrik heißt Wawel und befindet sich in Krakau.
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Einziehende 105er haben auf der Zifferntafel den Text "Zjazd do Zajedzni [NAME DES BETRIEBSBAHNHOFES]" (Einziehfahrt in den Betriebsbahnhof). Dieser Zug fährt nach Żoliborz. Züge mit Displays haben in der Regel die letzte reguläre Haltestelle am Display invers und darunter den Namen des Betriebsbahnhofes.
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Ein 28er in Richtung Os. Górczewska. Nach Fertigstellung der M2 nach Karolin wird diese Endstation wohl Metro Lazurowa heißen, da die dortige Metrostation diesen Namen haben wird.
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Ein Swing in der Targowa (Marktstraße) als 26er nach Młociny. Das Eisenbahnviadukt im Hintergrund gehört zur Kolej Średnicowa (Durchmesserlinie), die von Warszawa Wschodnia (Warschau Ostbahnhof) nach Warszawa Zachodnia (Warschau Westbahnhof) verläuft und viergleisig ist. Im Hintergrund ein Zug der Koleje Mazowieckie (Masowischen Eisenbahnen). Zwischen den beiden Bahnhöfen hat man einen U-Bahnähnlichen Takt. Die Targowa ist hier quasi die Hauptstraße von Praga bzw. besser gesagt des Bezirks Praga Północ (Praga Nord). Wie schon einmal erwähnt ist Praga heute nicht mehr ein Bezirk, sondern in Praga Północ (Praga Nord) und Praga Południe (Praga Süd) aufgeteilt. Die Eisenbahnlinie hier ist die Grenze zwischen beiden Bezirken. Nur eine Straßenbahnhaltestelle weiter östlich (von hier aus gesehen links) befindet sich der Dworzec Wschodni (Ostbahnhof), der in beiden Bezirken ist.
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Ein 141N als 22er bei der berühmten Palme. Polizei und Verkehrsaufsicht der Tramwaje Warszawskie stehen hier bereit, da wenig später eine Demonstration hier vorbeizog.
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Ein 17er am Rondo ONZ. Am Display steht invers "Metro Marymont" und darunter "Kurs Skrócony" (wörtlich Kurs gekürzt). Der 17er ist mit über 23 km die längste Straßenbahnlinie Warschaus. Von PKP Służewiec bis Winnica fährt man planmäßig 66 Minuten und kommt dabei durch die Bezirke Mokotów, Śródmieście, Żoliborz, Bielany und Białołęka. Die Bezirke Wola und Ochota befinden sich ebenfalls im Einzugsgebiet dieser Linie. Allerdings fährt nicht jeder Zug die gesamte Strecke. Es gibt planmäßige Kurzführungen von Służewiec bis Metro Marymont und bis Tarchomin Kościelny. Zur Hauptverkehrszeit gibt es noch kurzgeführte 17er auf der Strecke Metro Marymont - Kielecka. An Werktagen kommen hier unter anderem 105Na zum Einsatz. Da diese keine Zielschilder haben, werden sie nur auf den Kursen eingesetzt, die die ganze Strecke befahren. Zur Hauptverkehrszeit hat man so zwischen Służewiec und Marymont einen 2-4 Minutentakt. An Wochenenden fährt der 17er wie alle wichtigen Straßenbahnlinien in Warschau im 7,5-Minutentakt, wobei jeder zweite Kurs nur zwischen Służewiec und Marymont verkehrt. Als ich am Samstag mit dieser Linie fuhr, war der Zug sehr voll und das obwohl es keine Störung gab. Die Linie 17 kommt auch noch am Dworzec Centralny (Zentralbahnhof) vorbei, was ihr zusätzlich Fahrgäste beschert.
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Zugsbegegnung am Rondo ONZ. Unterstützt wird der 17er über weite Teile vom 33er, der zur Hauptverkehrszeit teilweise im 4-Minutentakt und am Wochenende natürlich alle 7,5 Minuten fährt.