Letztlich ist die Amtssprache doch in Österreich (also zumindest in Wien) immer noch Deutsch. Was sind das eigentlich für Ansprüche, bei noch so minimalen Änderungen fernab der Touristenrouten sofort immer ausführliche Informationen in einer Fremdsprache zu erwarten?
Ansprüche, die zahlreiche Verkehrsunternehmen weltweit problemlos erfüllen. Sogar in Städten, die wesentlich geringere Touristenzahlen aufweisen als Wien.
Echt? Welche Verkehrsunternehmen außerhalb des englischsprachigen Raums und zweisprachiger Städte veröffentlichen denn sämtliche Informationen über temporäre Linienänderungen am Stadtrand (!) zusätzlich auf Englisch bzw. zweisprachig?
Zur Ringsperre am Nationalfeiertag: wann welche Linien wie abgelenkt oder kurzgeführt werden, wird sicher je nach Situation relativ spontan entschieden. Demzufolge kann man das auch nicht eine Woche vorher auf einem Papier-Aushang verkünden.
Ja, natürlich, die Feierlichkeiten finden jedes Jahr spontan statt und die Umleitungen sind nicht vorhersehbar. So spontan wie der Opernball oder die Love Parade.
Man könnte natürlich auch pauschal von Betriebsbeginn bis Betriebsende sämtlichen Straßenbahnverkehr am Ring einstellen. Das wäre dann auch einfach zu kommunizieren. Wenn man so lange wie möglich planmäßig verkehren, den Betrieb nach Veranstaltungsende so schnell wie möglich wieder aufnehmen und während der Störung so nah wie möglich ranfahren möchte, ist das eben nicht so einfach vorab zu kommunizieren.
Natürlich kann man es auch wie die BVG beim Berlin-Marathon halten und den gesamten Bus- und Straßenbahnverkehr zwischen Gürtel und Donau vorsorglich einstellen (und bei der U-Bahn stur nach Sonntagsfahrplan fahren). Das ist dann auch einfach vorab zu kommunizieren.
Das sind völlig selbstverständliche Ansprüche. Solche Informationen können automatisch generiert werden – und man kann eher verlangen, dass die Information stets zweisprachig ist, als dass man postuliert, die WL sollten erforschen, wo sich in Wien Touristen aufhalten könnten und je mehr Touristenhotspot, desto mehr Englisch anbieten.
Als würde man nicht allein drauf kommen, wo die Touristen bzw. Dienstreisende vor allem sind. (Erweiterte) Innenstadt + VIC + Hbf + Flughafen + Schönbrunn + Grinzing/ Kahlenberg. Pötzleinsdorf sicher nicht.
Apropos Flughafen: Den Touristen wäre in Wien sicher mehr als durch zweisprachige Aushänge in Pötzleinsdorf geholfen, wenn man sie nicht mit dem CAT verar***en würde.
Ferros finden sich halt in fremden Netzen leichter zurecht als der Durchschnittstourist, der sich schon im eigenen Netz kaum auskennt. So ein Vergleich ist nicht zielführend.
Das hat überhaupt nichts mit Ferros zu tun, sondern mit dem Willen, sich in der Stadt, in der man ist, zurechtzufinden. Nicht nur bei der Orientierung, auch z.B. bei Essen und Trinken. Und mit einer gewissen Lässigkeit, wenn's mal schiefgeht.
Eher wird umgedreht ein Schuh draus: so mancher Ferro scheint den Rest der Welt auf die Entwicklungsstufe eines Kleinkinds zu setzen - absolut hilflos, wenn man nicht an die Hand genommen und durch die Welt geführt wird, und absolut ohne Frustationstoleranz.