Ich finde ja viel verrückter, dass es einige tatsächlich für sinnvoll halten, wenn eine Straßenbahnhaltestelle einen anderen Namen trägt als die U-Bahn-Station mit direkter Treppe zu dieser Haltestelle.
Da fühle ich mich angesprochen, mein Steckenpferd zu reiten.
Ich finde es verrückt, dass es am 49er eine Station mit dem Namen "Hütteldorfer Straße" gibt, wenn auch ein weiteres halbes Dutzend 49er-Haltestellen in der Hütteldorfer Straße liegen
Die Station heißt ja "Hütteldorfer Straße U", auch wenn inzwischen das "U-Bahn" als Namensbestandteil in der akustischen Fahrgastinformation verzichtet wird. Es ist also der Punkt der Hütteldorfer Straße, an dem die gleichnamige U-Bahn-Station liegt.
Auch ich muss hier mein Steckenpferd besteigen.
Ich halte es wiederum für verrückt, wenn größere Umsteigeknoten - insbesondere am Ring, aber auch anderswo - mit etablierten, geographisch eindeutigen und sinnvollen Namen von fehlgeleiteten Idealisten umbenannt werden, weil sie den Namen nahegelegener U-Bahn-Stationen tragen müssen. Das Resultat sind dann absurde und schlicht falsche Bezeichnungen wie "Ring, Volkstheater" und "Oper, Karlsplatz". Nein, das Volkstheater bzw. der Knoten Volkstheater liegt nun mal nicht am Ring sondern an der Zweierlinie und auch die Oper und der Karlsplatz sind unterschiedliche Stationen. Ein D-Wagen fährt weder zum Karlsplatz, noch zum Volkstheater (und nebenbei auch nicht etwa zu den gleichnamigen Stationen von U2 und U4). Fakt. Punkt. Wenn man denn schon mit Gewalt umbenennen muss, dann doch bitte so, dass es eindeutig und korrekt bleibt. "Dr.-Karl-Renner-Ring, U Volkstheater" bzw. "Bellariastraße, U Volkstheater" oder "Oper, U Karlsplatz" mit U-Bahn-Piktogramm und ausgesprochenem "U-Bahn" in der Stationsansage. Damit ist klar, dass es sich um die Haltestelle "Dr.-Karl-Renner-Ring" an der Oberfläche handelt und man auch (!) zur U-Bahn-Station Volkstheater kommt, nicht aber zum Volkstheater selbst, denn dorthin muss man erst den 49er nehmen oder zu Fuß hingehen.
