Autor Thema: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung  (Gelesen 24944 mal)

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Achter

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http://www.vienna.at/neue-kampagne-der-wiener-linien-gegen-rassismus-und-ausgrenzung/3468381

Diese scheinheiligen Pharisäer trauen sich tatsächlich, auch 2013 eine von den Steuerzahlern finanzierte Kampagne gegen Ausgrenzung durchzuführen. Das Unternehmen, das wegen Mobbings gegen bzw. der Kündigung eines Straßenbahnfahrers in zweiter Instanz rechtskräftig verurteilt wurde, maßt es sich an, von den Fahrgästen, also den Menschen, die ihnen einen Großteil ihrer Einnahmen liefern, Respekt vor "Andersartigen" einzufordern - damit sie dann diese Einnahmen in zwei Gerichtsinstanzen an ein Mobbingopfer - das von intoleranten "Kollegen" ihres eigenen Ladens fast in den Ruin getrieben wurde - als Entschädigung berappen müssen. Das nennt man Chuzpe!

http://www.rollenitz.info/aktuelles/5-aktuelles/98-gerichtsurteile-rechtskraeftig


petestoeb

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #1 am: 24. Januar 2013, 17:47:58 »
Dass so manches innerhalb der Wiener Linien nicht so läuft, wie es soll ist die eine Sache.

Aber eine Werbekampagne gegen Rassismus und Ausgrenzung ist an sich eine ausgezeichnete Idee, die viele Menschen erreicht. Kein nirmal denkender Mensch kann sich dagegen aussprechen. Jemand der sich davon betroffen oder angegriffen fühlt, der sollte sich über problematische Vorgänge innerhalb der WL nicht aufregen. Der gehört genau zu einer solchen Gruppe. :bh:

Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #2 am: 24. Januar 2013, 18:18:35 »
Ganz ehrlich: Solche Kampagnen sind nichts mehr als moderner Ablaßhandel. Zur Gewissensberuhigung der Unternehmensleitung haut man ein wenig Geld zum Fenster hinaus. Wirkung ist gleich null, da die Ignoranten davon sowieso nicht angesprochen werden und für alle anderen braucht es die Kampagne sowieso nicht.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

darkweasel

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #3 am: 24. Januar 2013, 18:21:46 »
Vor allem verstehe ich nicht, inwieweit das etwas mit den Wiener Linien oder dem öffentlichen Verkehr zu tun hat. Und dafür werden sie ja immerhin von Steuergeldern finanziert.

13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #4 am: 24. Januar 2013, 18:43:18 »
Vor allem verstehe ich nicht, inwieweit das etwas mit den Wiener Linien oder dem öffentlichen Verkehr zu tun hat. Und dafür werden sie ja immerhin von Steuergeldern finanziert.
Wahrscheinlich geht es um den Mann, der eine Schwarze nach rassistischer Beschimpfung auf das U-Bahn-Gleis gestoßen hat, weil sie ihm zu laut telefoniert hat (alles mutmaßlich, wir waren ja nicht dabei).

Das ganze ist genau wie politisches Kabarett geistige Onanie, da die, die es wahrnehmen, ohnehin nicht die sind, die man ansprechen möchte.

Grundsätzlich sind aber solche Kampagnen nichts Schlechtes, nur fallen mir ungefähr hundert andere Dinge ein, wo bei den WL das Geld an jeder Ecke fehlt und sinnvoller investiert wäre.
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Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #5 am: 24. Januar 2013, 20:47:33 »
Kabarett unterhält aber wenigstens das Publikum und der Kabarettist nimmt dabei Geld ein anstatt es auszugeben.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

schaffnerlos

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #6 am: 25. Januar 2013, 09:31:11 »
nur fallen mir ungefähr hundert andere Dinge ein, wo bei den WL das Geld an jeder Ecke fehlt und sinnvoller investiert wäre.

Ja, aber wie kommt dann die Partei zu ihrem Geld?  >:D

benkda01

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #7 am: 26. Januar 2013, 19:30:30 »
In der Station Stephansplatz gibt's jetzt zumindest am U3-Bahnsteig Richtung Ottakring riesige rote Aufkleber mit "Wiener Linien – Die Stadt gehört dir. Und dir." und dann "Und dir." in mehreren Fremdsprachen.

95B

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #8 am: 26. Januar 2013, 20:27:24 »
In der Station Stephansplatz gibt's jetzt zumindest am U3-Bahnsteig Richtung Ottakring riesige rote Aufkleber mit "Wiener Linien – Die Stadt gehört dir. Und dir." und dann "Und dir." in mehreren Fremdsprachen.
Was das wieder kostet! ::)
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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #9 am: 27. Januar 2013, 08:48:03 »
http://www.vienna.at/neue-kampagne-der-wiener-linien-gegen-rassismus-und-ausgrenzung/3468381

Diese scheinheiligen Pharisäer trauen sich tatsächlich, auch 2013 eine von den Steuerzahlern finanzierte Kampagne gegen Ausgrenzung durchzuführen. Das Unternehmen, das wegen Mobbings gegen bzw. der Kündigung eines Straßenbahnfahrers in zweiter Instanz rechtskräftig verurteilt wurde, maßt es sich an, von den Fahrgästen, also den Menschen, die ihnen einen Großteil ihrer Einnahmen liefern, Respekt vor "Andersartigen" einzufordern - damit sie dann diese Einnahmen in zwei Gerichtsinstanzen an ein Mobbingopfer - das von intoleranten "Kollegen" ihres eigenen Ladens fast in den Ruin getrieben wurde - als Entschädigung berappen müssen. Das nennt man Chuzpe!

http://www.rollenitz.info/aktuelles/5-aktuelles/98-gerichtsurteile-rechtskraeftig

Der "Fall Rolenitz" ist natürlich ein eigenes Thema, das hier aber nicht her gehört. Werbung ein anderes Thema, wenn man aber sieht, wieviel Geld für Werbung aus dem Fenster geschmissen wird, kommts darauf auch nicht mehr an. Aber eines erreicht man, die Menschen und Fahrgäste nehmen es war und im besten Fall wird sogar, wie neulich beobachtet, in der U-bahn diskutiert!

13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #10 am: 27. Januar 2013, 12:13:58 »
wenn man aber sieht, wieviel Geld für Werbung aus dem Fenster geschmissen wird, kommts darauf auch nicht mehr an.
Man könnte aber ganz grundsätzlich infrage stellen, warum ein Monopolunternehmen überhaupt so viel Werbung/hohes Werbebudget bestreiten muss. Die Fahrgastrekorde haben nur marginal mit der Werbung zu tun. Aber ich weiß, so kämen diverse Agenturen nicht an viele Aufträge - man muss ja schließlich schauen, dass die versorgt sind :)

Je mehr Werbung ein Monopolist macht, desto suspekter wird er mir (denn dann muss die Leistung schlecht sein).
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Klingelfee

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #11 am: 27. Januar 2013, 12:28:57 »
Je mehr Werbung ein Monopolist macht, desto suspekter wird er mir (denn dann muss die Leistung schlecht sein).

Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Denn wenn ein Unternehmen keine Werbung macht, dann wird darüber nicht gesprochen. In der heutigen Zeit MUSS man Werbung machen, um in den Köpfen der Leute als Firma zu bleiben.

Wieso sonst macht z.B. Red Bull noch so viel Werbung? Auch diese Firma hätte es denn absolut nicht mehr nötig.

Denn viele Menschen glauben, nur weil ein Produkt mehr kostet als ein Vergleichbares günstigeres, ist es besser. Ebenso ist es mit der Werbung. Nur wenn ein Produkt immer wieder in der Werbung vor kommt, ist die Meinung, dass es gut ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #12 am: 27. Januar 2013, 12:30:32 »
Man könnte aber ganz grundsätzlich infrage stellen, warum ein Monopolunternehmen überhaupt so viel Werbung/hohes Werbebudget bestreiten muss. Die Fahrgastrekorde haben nur marginal mit der Werbung zu tun. Aber ich weiß, so kämen diverse Agenturen nicht an viele Aufträge - man muss ja schließlich schauen, dass die versorgt sind :)

Je mehr Werbung ein Monopolist macht, desto suspekter wird er mir (denn dann muss die Leistung schlecht sein).
Jein, de facto sind die Wiener Linien kein Monopolist, denn die Konkurrenz ist das Auto. Ich gebe Dir allerdings recht, daß in dem Fall die Werbung kaum zielführend ist, denn Autofahrer überzeugt man keinesfalls mit Werbekampagnen, sondern allenfalls mit dichten Intervallen und kurzen Fahrzeiten. Wenngleich ich eigentlich der Ansicht bin, daß diejenigen, die jetzt noch in Wien Auto fahren, ausschließlich mittels Gebühren überzeugt werden können – es fahren eigentlich nur mehr Hardcore-Autofahrer. Die NÖ-Pendler nehme ich aus der Rechnung einmal heraus, hier gibt es eindeutig große Versäumnisse im ÖV-Bereich, die eindeutig eine Bringschuld Pröllistans sind.

@Klingelfee: Du willst jetzt nicht allenernstes die Werbestrategie von Red Bull mit den Wiener Linien vergleichen? Wenn ja, dann laß Dir den Unterschied bitte einmal von einem Marketingexperten erklären (und wenn's geht einem Marketingexperten ohne SPÖ (oder anderem) Parteibuch, dann ergibt die Antwort auch einen Sinn).
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13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #13 am: 27. Januar 2013, 12:41:43 »
Wenngleich ich eigentlich der Ansicht bin, daß diejenigen, die jetzt noch in Wien Auto fahren, ausschließlich mittels Gebühren überzeugt werden können
So ist es leider. Das hat das Parkpickerl mehr als deutlich - und prozentuell so wirksam wie alle U-Bahn-Verlängerungen der letzten 10 Jahre zusammen - gezeigt. Nur die günstigere Jahreskarte kann da als Anreiz noch mithalten, dafür war die Werbung auch durchaus berechtigt (wobei da die meiste Werbung eh die Medien übernommen haben). Allerdings sind wir jetzt an einem Punkt angelangt, wo man ohne weitere Vorkehrungen sowieso nicht noch mehr Fahrgäste haben möchte und kann.
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Klingelfee

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #14 am: 27. Januar 2013, 12:55:04 »
@Klingelfee: Du willst jetzt nicht allenernstes die Werbestrategie von Red Bull mit den Wiener Linien vergleichen? Wenn ja, dann laß Dir den Unterschied bitte einmal von einem Marketingexperten erklären (und wenn's geht einem Marketingexperten ohne SPÖ (oder anderem) Parteibuch, dann ergibt die Antwort auch einen Sinn).

Ich habe absolut nicht die Werbestrategie verglichen, sondern eine Aussage von einem Coca Cola Mitarbeiter auf Österreich umgelegt. Ob eine Werbestrategie gut oder schlecht ist, werde ich sicher nicht beurteilen, weil wie du richtig vermutest von Marketing nicht wirklich etwas verstehe.

Was ich nur damit ausdrücken wollte, dass man in der heutigen Zeit Werbung machen musst, damit du in den Köpfen der Menschen bleibst.
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