Ich finde diesen 50er-Jahre-Abgang eigentlich sehr elegant!
Sehe ich genau so. Auf dem Foto muss er brandneu gewesen sein, selbst der Asphalt davor ist noch glänzend schwarz. Auch in der Nacht mit den Neonbuchstaben muss der Abgang geradezu futuristisch ausgesehen haben. Im Vergleich dazu sieht man im Hintergrund mit Kriegsruine und Laternendachbeiwagen eine andere Welt.
Der Jugendstilabgang hingegen erzeugt bei mir gemischte Gefühle, schaut er doch von vorne mondän und elegant aus, fast ein wenig an die Pariser Métro erinnernd (
hier ein Foto aus der Entstehungszeit), aber von der Seite irgendwie wie ein Nebenbahnprovinzbahnhof.
Bemerkenswert ist auch das kleine Kasterl rechts neben den "STADTBAHN"-Neonbuchstaben. Damals war es üblich (und vermutlich Vorschrift), dass Neonreklamen von außen abschaltbar sein mussten. In dem Kasterl war also ein Schalter, zu dessen Betätigung eine schräg nach oben gerichtete Drahtschlinge aus einem vertikalen Schlitz an dem Kasterl herausstand. Dort konnte man eine Stange mit Haken einsetzen und durch Herunterziehen der Drahtschlinge die Neonreklame ausschalten. Manchmal sieht man diese Kasterln auch heute noch bei entsprechend alten Neonreklamen oder an Geschäftsportalen, wo sich früher so eine Reklame befand. Selten sind sie auch in den Putz eingelassen.