Eine Verlangsamung sehe ich hier nicht. Man muss nur durch geeignete Ampelschaltung (vorlaufende Straßenbahnphasen) dafür sorgen, dass die Straßenbahn an der Spitze der Kolonne ist – wenn es hier überhaupt zu Kolonnenbildung kommt, denn das Individualverkehrsaufkommen am Tabor fällt eher unter vernachlässigbar. Auch aus diesem Grund ist es mir schleierhaft, warum man meint, unbedingt dort einen massiven Radweg bauen zu müssen, der so ziemlich allen verkehrsplanerischen Gepflogenheiten der letzten Jahre widerspricht.
Eine Lösung wie in der Ottakringer Straße wäre die bessere Wahl gewesen – vielleicht mit etwas breiterem Mehrzweckstreifen, damit die Straßenbahn an Radfahrern gefahrlos und unter Wahrung genügender seitlicher Abstände vorbeifahren kann. Die Wegnahme der Pkw-Stellplätze ist sicher kein Fehler, denn ich gehe davon aus, dass die Stellplatzsituation im Grätzel davor entsprechend analysiert wurde und man (aufgrund der Änderung der Bevölkerungsstruktur (Gentrifizierung) in den letzten Jahren) zu dem Schluss gekommen ist, dass der Bedarf geringer geworden ist.
Aber die Gesamtlösung wird vermutlich genau so plan-, trost- und ratlos wirken wie die von tramway.at hier kürzlich präsentierte Brücke vor Maria vom Siege.