Ich sag' ja immer schon, dass man Verkehrsflächen, ... nicht nach Menschen benennen soll(te)!
Dann stünde man in Wien aber vor einem gewaltigen Problem und müßte die Verkehrsflächen durchnumerieren. Denn ich schätze, daß sicher 90% aller Verkehrsflächen wenn nicht sogar deutlich mehr nach Menschen benannt sind.
Und nimmt man nur historische Flurnamen her, sind auch eine Menge nach Personen benannt:
Althangrund, Schaumburgergrund, Leopoldstadt...
Auch Dörfer wurden viele (einst) nach Personen benannt: Enzersdorf = Dorf des Enzo (Laurenz), Ottakring = Dorf (-ing) des Ottokar, ...
Besonders die Frage stellt sich, was macht man mit der Leopoldstadt, benannt nach Kaiser Leopold I.? Er hat 1669/70 das jüdische Viertel räumen lassen, zahlreiche Juden wurden auf Flößen die Donau heruntergetrieben und ertranken, überlebende bekamen von Fürsten Eszterházy in Westungarn Asyl.
Besser wäre es mMn, die durchaus fragwürdigen Geschichten hinter der Benennung von Verkehrsflächen, Ortschaften usw. kritisch aufzuarbeiten und in einen historischen Kontext zu stellen (z.B. mit diesen Zusatztafeln), ohne aber die Geschichte auszulöschen.