Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 850650 mal)

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schaffnerlos

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1080 am: 23. September 2013, 11:56:56 »
Der Praterstern ist doch keine Fußgängerzone!
Und wie der Praterstern eine Fußgängerzone ist! Schau dir nur die Verkehrszeichen an,
Tja, und hier offenbart sich schon das typische Wiener Problem: Aus Sicht der Tramway- und Busfahrer ist der Praterstern tatsächlich keine Fußgängerzone, denn bei den jeweiligen Zufahrten gibt es kein entsprechendes Verkehrszeichen (zumindest war dies vor einiger Zeit noch so).

coolharry

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1081 am: 23. September 2013, 12:17:32 »
Der Praterstern ist doch keine Fußgängerzone!
Und wie der Praterstern eine Fußgängerzone ist! Schau dir nur die Verkehrszeichen an,
Tja, und hier offenbart sich schon das typische Wiener Problem: Aus Sicht der Tramway- und Busfahrer ist der Praterstern tatsächlich keine Fußgängerzone, denn bei den jeweiligen Zufahrten gibt es kein entsprechendes Verkehrszeichen (zumindest war dies vor einiger Zeit noch so).

Auch Wien Mitte ist keine FuZo aber bei entsprechender Gestaltung und Rücksichtnahme geht alles glatt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

MK

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1082 am: 23. September 2013, 12:39:46 »
Was dabei alle völlig übersehen ist die Rechtslage:

Wenn einem Bus ein Fußgänger reinrennt oder ein Radler reinfährt, ist der Buslenker dran. Auch wenn er nichts dafür kann und den Unfall auch gar nicht verhindern hätte können bekommt er auf jeden fall Schwierigkeiten.

Inwiefern unterscheidet sich die Rechtslage in der BeZo von der auf einer normalen Straße?
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1083 am: 23. September 2013, 12:51:40 »
Inwiefern unterscheidet sich die Rechtslage in der BeZo von der auf einer normalen Straße?
Hinsichtlich dessen kann wohl kein Unterschied bestehen. In der Bezo gilt genau derselbe Vertrauensgrundsatz. Nur für den Betriebsrat der WL gilt ein erweiterter Misstrauensgrundsatz, der Fahrten in Begegnungs- oder Fußgängerzonen ausschließt, es sei denn, die Herrschaften vom Betriebsrat haben nicht mitbekommen, dass das nämliche Verkehrsmittel in einer Begegnungs- oder Fußgängerzone unterwegs ist (O, 1, 5, 6, 67 beispielsweise).
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1084 am: 23. September 2013, 13:37:44 »
Guten Morgen, Herr Wurm!
Ich lach mich schief


Und bei dem "Vorschlag", der hier auch schon gekommen ist, dann soll man die Betriebsgarage Rax zerschlagen und auf 2 Dienststellen aufteilen um die demokratische Einrichtung des Betriebsrates auszuhebeln, wird mir anders. Das ist ja fast ärger als das "Demokratieverständnis" der DDR.

Ist aber durchaus legitim einen Walter Ulbrich weg zu bekommen.

Die WL-Busfahrer sind Berufskraftfahrer mit besonderer Ausbildung. Bei einem Unfall mit einem Fußgänger in der Fußgängerzone wird wie bei jedem anderen Unfall (übrigens auch bei nicht-Berufskraftfahrern) untersucht, ob der Buslenker den Unfall hätte vermeiden können, also wie lange war der Fußgänger im Sichtfeld des Fahrers, wann hätte der Fahrer erkennen müssen, ob der Fußgänger auf Kollisionskurs ist und was hat der Fahrer wann zur Abwendung des Unfalles getan. Das betrifft nicht nur Busfahrer in Fußgängerzonen, sondern auch auf normalen Fahrbahnen. Lieber Herr Wurm, Ihnen geht es nicht um die Sicherheit der Busfahrer, sondern darum, der blöden Kuh, diesem Weib, das da glaubt uns was anschaffen zu können, eines auszuwischen.

Hannes
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1085 am: 24. September 2013, 00:03:54 »
Tja, und hier offenbart sich schon das typische Wiener Problem: Aus Sicht der Tramway- und Busfahrer ist der Praterstern tatsächlich keine Fußgängerzone, denn bei den jeweiligen Zufahrten gibt es kein entsprechendes Verkehrszeichen (zumindest war dies vor einiger Zeit noch so).
Oh diese gibts definitiv, zumindestens bei der 5er Einfahrt ist ein eindeutiges FuZo-Schild und wenn ich jetzt nicht ganz deppert bin sogar mit Zusatz "ausgenommen Straßenbahnen, Radlfahrer und städtische Linienomnibusse", zusätzlich noch für die Bim 25km/h.
Ich glaube auch mich an dieses Schild an der O-Wagenenfahrt zu erinnern, ist aber schon wieder Ewigkeiten her, dass ich von der Seite mal zum Praterstern kam.
Das Schild beim 5er ist aber definitiv schon solange da, solange ich am 5er fahre, sprich mindestens 2 1/2Jahre.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1086 am: 24. September 2013, 22:29:58 »
Der gesamte Praterstern-Vorplatz mit dem Denkmal ist als Fußgängerzone ausgeschildert, und entsprechende Schilder sind auf allen Zufahrten aufgestellt.

HLS

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1087 am: 25. September 2013, 00:30:42 »
Ah danke für das Bild, also hab ich es doch noch richtig im Kopf gehabt.  :up:

Mal eine vermutlich dumme Frage: Was bedeuten in Österreich an diversen Schildern diese rot-weiß-roten Markierungen?

Wenn ich sowas in Deutschland sah, war/ist es an Straßenlaternen, mit der Bedeutung, dass sie nicht die gnaze nacht hinweg leuchten und das wiederum bedeutet, dass man ein Auto, in der nacht, nur mit eingeschaltetem Parklicht abstellen darf.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1088 am: 25. September 2013, 00:38:32 »
Wenn ich sowas in Deutschland sah, war/ist es an Straßenlaternen, mit der Bedeutung, dass sie nicht die gnaze nacht hinweg leuchten und das wiederum bedeutet, dass man ein Auto, in der nacht, nur mit eingeschaltetem Parklicht abstellen darf.
Das gibt es auch bei uns.. aber eher als weiß-rot-weiße Tafel (wie in Deutschland auch). ;)

60er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1089 am: 25. September 2013, 00:59:41 »
Ich glaube, dass diese rot-weiß-roten Markierungen eine Hilfe für sehbehinderte Personen sein sollen. Seit ein paar Jahren werden diese flächendeckend im Wiener Stangerlwald angebracht. In den 60er/70er-Jahren waren viele Stangerl für Verkehrsschilder komplett rot-weiß gestrichen, sieht man immer wieder auf älteren Farbfotos.

hema

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1090 am: 25. September 2013, 01:43:47 »

Mal eine vermutlich dumme Frage: Was bedeuten in Österreich an diversen Schildern diese rot-weiß-roten Markierungen?

Das ist ein "Warnanstrich" bei Stangeln, die sehr nahe (bzw. zu nahe) neben der Fahrbahn stehen. Gibt es auch bei Pollern.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1091 am: 25. September 2013, 02:01:42 »
In den 60er/70er-Jahren waren viele Stangerl für Verkehrsschilder komplett rot-weiß gestrichen, sieht man immer wieder auf älteren Farbfotos.

Zumindest bis in die 60er mussten die Ständer für die Verkehrsschilder rot-weiß sein.

Hannes
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HLS

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1092 am: 25. September 2013, 11:02:04 »
Wenn ich sowas in Deutschland sah, war/ist es an Straßenlaternen, mit der Bedeutung, dass sie nicht die gnaze nacht hinweg leuchten und das wiederum bedeutet, dass man ein Auto, in der nacht, nur mit eingeschaltetem Parklicht abstellen darf.
Das gibt es auch bei uns.. aber eher als weiß-rot-weiße Tafel (wie in Deutschland auch). ;)
Ja du hast recht, ich hab solche Markierungen schon länger nicht mehr gesehn und habe es einfach mit dieser hier gleichgesetzt.
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Tatra83

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1093 am: 25. September 2013, 13:00:49 »
Interessante Entwicklung in dieser immer emotionaler werdenden Debatte: Nun müssen also die Wiener Linien als die Bösen und allein schuldigen herhalten.  :(
Sofern Sie wirklich Betriebsrat bei den WL sind, kann ich das nur zurückgeben. Sie (bzw. der Personenkreis, der sich öffentlich gegen die MaHü NEU artikuliert) haben die Planungen um die Mariahilfer Straße auf eine politische Ebene gehoben. Rot vs. Grün.

Was mich interessieren würde, wären vier Dinge:

Die Wiener Linien waren von Beginn an in die Planungen eingebunden und man wusste, dass der 13A durch die neu verordnete FuZo fahren wird. Wie muss ich mir das vorstellen? Sind die Kollegen aus dem Fahrdienst zu Ihnen gekommen und haben gesagt, wir trauen uns nicht bzw. sehen rechtliche Bedenken. Wenn ja, wurden diese rechtliche Bedenkungen evtl. durch ein Gutachten (z.B. vergleichbare Situationen) belegt?

Was sagen Sie den Kollegen, die überhaupt keine Probleme mit dem Fahren in der FuZo sehen? Denn bis 16.08. gab es viele Querungen von Fußgängern, nun hat man den Vorteil, dass keine Autos mehr fahren und man völlig freie Sicht hat. Fühlen jene Kollegen sich nicht herabgewürdigt, dass ihnen jemand sagen will, es sei zu gefährlich dort zu fahren (mit Streik zu drohen, steht erst recht nicht in einem Verhältnis zum Zweck), obwohl sie sich solchen Situationen gewachsen fühlen?

Steige ich auf Ihre Argumentation ein und akzeptiere, dass ein Bus in der FuZo aus Sicht der Verkehrssicherheit ein Problem sein könnte, wäre es nicht von Anfang an zielführender gewesen, dass man gemeinsam mit KfV oder ähnlichen Organisationen eine Verkehrssicherheitskampagne startet, um Begegnungszone und Busse in der FuZo gleich positiv in das Bewusstsein der Menschen zu bringen? Evtl. sind Ihnen solche Kampagnen (Berliner Verkehrsbetriebe: "Achte auf deine Linie", etc.) ohnehin bekannt. Wäre es nicht außerdem für das öffentliche Ansehen ihrer Zunft nicht dienlicher gewesen, wenn sie sagen, selbstverständlich  beherrschen unsere Fahrdienstkollegen auch schwierige Situationen wie eine FuZo, weil sie gut ausgebildet sind und weil der Betrieb ihnen vertraut, eben keine Menschen zu überfahren?

Und würden sie zustimmen, dass es keinen Zusammenhang zwischen den bevorstehenden Betriebsrats-Wahlen bei den WL und ihrem "Einsatz" beim Projekt Mariahilfer Straße gibt? Ich hoffe außerdem, sie haben eine andere Sicht, als jene ihres Fraktionskollegen Christian Weissinger, der in einem Standard-Interview sagt: "Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen."
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1094 am: 25. September 2013, 13:47:33 »
Die Wiener Linien waren von Beginn an in die Planungen eingebunden und man wusste, dass der 13A durch die neu verordnete FuZo fahren wird.
Ich kenne die ganze Geschichte von der politischen Seite aus: Die Stadt ist den WiLi bei allem entgegengekommen (darum die Ampeln, darum die rote Busspur, Bänke und Grünkisterln als Abgrenzung, ...) und man einigte sich auf den Kompromiss, wie er bei Eröffnung der Strecke bestand. Damit schien alles so weit gut. Vorerst. Bis dann nach extrem kurzer Zeit, schon vor der endgültigen Eröffnung der Testphase - ohne überhaupt ein paar Tage zu warten, wie es sich entwickelt - von Seiten der WiLi (vom Betriebsrat, denn den WiLi-Oberen ist die ganze Sache selbst peinlich, aber man kann oder will sich eben gegen denjenigen, der alle  Räder stillstehen lassen kann, nicht zur Wehr setzen) der Kompromiss wieder aufgekündigt wurde und immer weitere Forderungen gestellt wurden.

Ich sehe also hier von Seiten der Stadt das größte Entgegenkommen, das schamlos ausgenutzt wurde, um immer neue Forderungen zu stellen, bis diese irgendwann nicht mehr erfüllbar waren und eben der Bus infolgedessen einfach einseitig umgeleitet wurde und wird. Wortbrüchigkeit und keine Handschlagqualität sind da noch die vornehmsten Begriffe, die mir dazu einfallen.

Sicher kann eine Gewerkschaftsfraktion allein sich nicht so weit hinauslehnen, sondern würde noch am selben Tag von der roten Regierungshälfte zurückgepfiffen werden, wenn nicht auch ein Teil der SPÖ-Granden hinter dem Protest stehen würde. Von Häupl und Brauner glaube ich das weniger, ich denke da eher in Richtung Schicker.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.