Jessas. Es ist also "wichtig für ganz Mitteleuropa", ob auf 400 Metern Autos fahren dürfen. So ein Schmarrn. Und wen will man genau fragen? Herrn McDonald, Herrn H und Frau M ? Und ein Unternehmer mit mehreren Gewerbescheinen wie ich - darf der dann zweimal abstimmen? Und wenn ich auch im Bezirk wohn, dreimal? Und die Angestellten der Firmen? Und die Lieferanten? Und zum Kreis der Befragten: Alle Wiener? Die in den westlichen Bezirken? die in 5-8? Überall gibts für & wieder. Für einen Wiener aus Stadlau ist die Mahü weniger wichtig als für einen Pendler aus Purkersdorf. Also dürfen die Westbahnanrainer abstimmen? Und: Es wird so getan als wären bisher Wahnsinnskosten aufgelaufen. Nein, zuwenig wars, viel zu billig wurde gedacht, deswegen ja jetzt das Gefühl des Pfuschs! Ich hab da letzthin anderswo was geschrieben:
Mal was allgemeines. Natürlich belegen die Momentaufnahmen garnichts, weder für noch gegen die FuZo. Es ist auch wurscht ob Leute am Gehsteig, auf der Straße oder auf den Händen gehen. Tatsache ist aber:
I. An der U3 wurden mit "The Mall" und dem Shoppingcenter Westbahnhof zwei massive Attraktoren geschaffen, die der Mariahilfer Straße Kunden entziehen. "The Mall" mit ihrer direkten Erreichbarkeit an der Schnellbahn und der östlichen U3 und Westbahnhof, der die ganzen Umsteiger absaugt sind massive Konkurrenz. Wird die Mahü nicht aufgewertet (und eine Verkehrsberuhigung ist IMMER eine Aufwertung, oder glaubt jemand ernsthaft, die paar Autofahrer bringen vergleichbar viel Kohle?) geht sie mittelfristig ein. Die Umsatzrückgänge in den Seitengassen, ob tatsächlich oder angeblich, sollte man ...mal analysieren, ich hab nur in "altmodischen" Geschäften die Aufrufe gegen den Umbau gesehen, die mit zeitgemäßen Produkten erzählen sogar von Umsatzsteigerungen.
II. Verkehrsberuhigung: der Zunahme - leicht oder massiv ist subjektiv - in der Burggasse und Gumpendorferstraße stehen massive Reduktionen vom 5. bis zum 8. Bezirk gegenüber, so ist zB der Schleichweg über Krongasse/Kettenbrücke nun quasi stillgelegt. Natürlich ist der Umweg vor allem von Süden zum 7. für den Kraftfahrer nervig, das kann man nicht leugnen, aber an die Umfahrung der Innenstadt hat man sich auch gewöhnt.
III. Abstimmung: Die Aufregung der Gegner ist nicht angebracht, in den letzten Monaten wurden von denen alle Register gezogen, dass die Stadt nun ihre Mittel einsetzt, um ihr Projekt durchzubringen ist legitim
IV. Wirklich besch*** war die strategische Planung, unerfahren, naiv, viel zu klein gedacht. Überall in Europa wird sowas vorher ausführlich präsentiert, diskutiert etc.; dann gibt es eine Entscheidung, dann wird durchgeführt. Irgendwelche "Testphasen" kenn ich von wo anders nicht. Auch wurde der neue Freiraum nicht ausreichend "bespielt", in Paris, wo letzten Sommer eine Autostraße an der Seine stillgelegt wurde, hat man jede Menge Attraktionen, Cafes, Animateure installiert - der Erfolg war fulminant. Auch in Freiburg gab es ein ähnliches Projekt wie die Mahü, da hat man allerlei Stehtischchen, Sandkiste, Plastikpalmen etc. aufgestellt - die Leute haben es geliebt!
V. Öffentlicher Verkehr: Beim 13A haben sich die Grünen mE mit alternativen Peripherieprojekten über den Tisch ziehen lassen. Eine moderne Straßenbahn als Zubringer im zentralen Bereich wäre die ideale Kombination gewesen und hätte die ganze Flanke seitens der frustrierten SPÖler (Schicker!) nicht geöffnet.