Das Einfahrt-Verboten-Schild, das Autofahrer hindern soll, von der Schottenfeld- in die Webgasse abzubiegen, hat es Christian Mucha angetan. Dass es schief aus dem Boden ragt, als habe es gerade einen Abrissversuch hinter sich, ist Wasser auf die Mühlen des streitbaren Verlegers: Seiner Ansicht nach gehören die Querungen über die Mariahilfer Straße dringend freigegeben. Stattdessen würden die Grünen die Maßnahme, die nach der "Mahü"-Befragung versprochen wurde, zum Nachteil der Wirtschaft verschleppen.
Dass sich vor dem offiziellen Baubeginn nichts am derzeitigen Zustand ändern würde, muss aber sogar den am wenigsten mitdenkenden klar sein.
"Jeder weiß, dass die Gegner der ,Mariahilfer Straße Neu‘ die Abstimmung überlegen gewonnen hätten – wir wurden nur durch einen schäbigen Wahltrick von den Grünen und ihren Handlangern übertölpelt", poltert Mucha. "Mit den Stimmen der Unternehmer und deren Nein-Anteil wäre die Wahl überlegen gewonnen worden."
Das war eine
Volksbefragung, keine
Unternehmerbefragung. Ist das denn so schwer zu kapieren?
Dringenden Handlungsbedarf sieht Mucha insbesondere bei der Achse Schottenfeldgasse/Webgasse. Zurzeit straft die Polizei hier regelmäßig Autofahrer ab, die aus der Schottenfeldgasse kommen und wenige Meter gegen die Einbahn fahren, um in die Webgasse abbiegen zu können.
Wenn die Polizei andernorts Vergehen genauso hart strafen würde, wie hier behauptet wird, wäre ich glücklich.
Aber anscheinend hat es der Herr Mucha nicht kapiert: Es gibt Regeln, wer sich nicht daran hält kann bestraft weren. Unabhängig davon, wie sinnvoll die Regel tatsächlich ist. Und gegen die Einbahn fahren ist nun mal verboten.
Absurder ist eigentlich nur mehr die Aussage von der Brauner... U-Bahnen fallen anscheinend vom Himmel.
So absurd ist die Aussage gar nicht, sondern sie entspricht leider der Wahrheit. Das Budget wird durch die U-Bahn derart belastet, dass für nichts anderes mehr Spielraum bleibt. Da sind selbst vergleichsweise geringe Beträge für eine neue Straßenbahnlinie zu viel. Die U-Bahn ist politisch gewollt, daher kommt sie, koste es was es wolle.
Wenn der Bund 50% von 950 Mio. zahlt, dann bleiben noch immer 475 Mio. bei der Stadt. Blöd halt, dass der Bau der Straßenbahnlinien gerade mal ca. die Hälfte dieser Zahl ausmachen würde - von den Betriebskosten ganz zu schweigen. Aber man kann ja trotzdem argumentieren, dass man die Straßenbahnen nicht baut, weil diese vom Bund nicht gefördert werden, die U-Bahn aber schon.