Autor Thema: "Geht nicht" gibt's nicht – wie andere Städte in Wien Unlösbares lösen  (Gelesen 32657 mal)

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HLS

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Es spricht ja nichts dagegen, eine Fachausbildung einzuführen, die genau die Themen des Fahrpersonals (und noch etwas über den Tellerrand hinaus) abbildet. In Deutschland ist man recht erfolgreich mit der Fachkraft im Fahrbetrieb, das ist eine anerkannte Ausbildung und die WL könnten ihren Fahrdienstkollegen die entsprechenden Inhalte im Rahmen einer freiwilligen Weiterbildung (z.B. als Teilzeitmodell, Hälfte der Ausbildung aus Privatzeit, Hälfte der Ausbildungszeit gewährt der Betrieb als Dienstzeit) vermitteln und so ihren Berufsabschluss machen lassen.
Das wäre sofort was für mich.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Es spricht ja nichts dagegen, eine Fachausbildung einzuführen, die genau die Themen des Fahrpersonals (und noch etwas über den Tellerrand hinaus) abbildet. In Deutschland ist man recht erfolgreich mit der Fachkraft im Fahrbetrieb, das ist eine anerkannte Ausbildung

Wobei mir jetzt einfällt, dass in Deutschland "Lokführerlehrlinge" im jugendlichen Alter am Führerstand mitfahren, unter Aufsicht selbst fahren etc. Scheit also das zu sein, was bei uns "Lehrberuf" ist.
Hannes
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Tatra83

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Wobei mir jetzt einfällt, dass in Deutschland "Lokführerlehrlinge" im jugendlichen Alter am Führerstand mitfahren, unter Aufsicht selbst fahren etc. Scheit also das zu sein, was bei uns "Lehrberuf" ist.
Ist es in D auch, der "Eisenbahner im Betriebsdienst". Aber wir reden ja vom ÖPNV und dort könnten die WL mit den entsprechenden Weiterbildungsförderungen endlich eine Wertschätzung für das Personal im Fahrdienst zeigen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Inventar

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So dann mal zu ein paar Fakten

Es gibt weder eine theoretische noch praktische Prüfung.


Das gibt es jetzt und darüber kann ich als Altdiener eigentlich nur lächeln. Früher hat es genug bei der "Prüfung" erwischt oder schon vorher und die konnten dann gehen. Und mir ist es eigentlich wurscht welche "Note" ich bekommen habe/hätte. Entwerder kommst durch oder ned.

Nur mit dem "Material" das du jetzt bekommst kannst das ja gar nicht mehr machen. Bei machen Schulen überleben ja bis zum Schluss eh nur mehr 2-3. Aber was willst verlangen von Leuten die vom AMS geschickt werden und das machen müssen und in Wahrheit keinen Bock auf Bim Fahren haben. Wenn ich mir das kommen und gehen in letzter Zeit ansehe sind wir ein Durchhaus geworden. Und wenn du Netzweit schaust welchen Unterstand wir haben kann was nicht stimmen. Unzählige Schulen und doch Netzweit gesehen zu wenig Fahrer. Wennst da noch eine halbwegs vernünftige "Prüfung" machen würdest würde ja fast gar nix mehr überbleiben.

Und ob jetzt Hilfsarbeiter oder sonstwas - ich weiß welche Verantwortung ich habe wenn ich mit der Bim fahre. Leider ist das für viele Heute ein Fremdwort - sonst hätten wir ned so viele unnötige Unfälle.

13er

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Aber was willst verlangen von Leuten die vom AMS geschickt werden und das machen müssen und in Wahrheit keinen Bock auf Bim Fahren haben.
Dazu kommt noch die inzwischen relativ schwache Bezahlung bei hoher Verantwortung und Schichtdienst, der auch soziale Probleme mit sich bringt/bringen kann. Für dasselbe Geld kann man auch im Büro eine lockere Hackn machen... ich verstehe viele Anfänger. Ich würde diese Jobs generell besser bezahlen, aber das Lohndumping ist noch lange nicht am Ende, fürchte ich. Bald werden Leute zwei Jobs brauchen, wenn sie mit einer Familie in einer Wohnung leben wollen. Aber wir leben ja angeblich alle über unseren Verhältnissen - die dümmste Aussage, die ein Politiker in den letzten Jahren gemacht hat - typisch ÖVP.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Für dasselbe Geld kann man auch im Büro eine lockere Hackn machen...
Na gut, aber die Leute, die das AMS schickt, werden vermutlich jetzt nicht unbedingt diejenigen sein, die sich aussuchen können, was sie arbeiten wollen. Daß die Wiener Linien kein ordentliches Personal mehr kriegen, abgesehen von einigen unverbesserlichen Liebhabern, ist kein Wunder, wenn sie so scheiße zahlen. Aber gesetzliche Mindestlöhne würden ja angeblich die Wirtschaft umbringen, wie die Schlauberger von der Vaterländischen Front immer wieder betonen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Ferry

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Es spricht ja nichts dagegen, eine Fachausbildung einzuführen, die genau die Themen des Fahrpersonals (und noch etwas über den Tellerrand hinaus) abbildet. In Deutschland ist man recht erfolgreich mit der Fachkraft im Fahrbetrieb, das ist eine anerkannte Ausbildung und die WL könnten ihren Fahrdienstkollegen die entsprechenden Inhalte im Rahmen einer freiwilligen Weiterbildung (z.B. als Teilzeitmodell, Hälfte der Ausbildung aus Privatzeit, Hälfte der Ausbildungszeit gewährt der Betrieb als Dienstzeit) vermitteln und so ihren Berufsabschluss machen lassen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, werden sie das sicher nicht machen, weil die Betreffenden ja dann keine Hilfsarbeiter mehr wären und entsprechend höher entlohnt werden müssten.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

ULF

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Was das alles noch mit dem Thema, dem Technik-Forum und der Straßenbahn Wien im Generellen zu tun hat... ::)

Tatra83

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Es spricht ja nichts dagegen, eine Fachausbildung einzuführen, die genau die Themen des Fahrpersonals (und noch etwas über den Tellerrand hinaus) abbildet. In Deutschland ist man recht erfolgreich mit der Fachkraft im Fahrbetrieb, das ist eine anerkannte Ausbildung und die WL könnten ihren Fahrdienstkollegen die entsprechenden Inhalte im Rahmen einer freiwilligen Weiterbildung (z.B. als Teilzeitmodell, Hälfte der Ausbildung aus Privatzeit, Hälfte der Ausbildungszeit gewährt der Betrieb als Dienstzeit) vermitteln und so ihren Berufsabschluss machen lassen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, werden sie das sicher nicht machen, weil die Betreffenden ja dann keine Hilfsarbeiter mehr wären und entsprechend höher entlohnt werden müssten.
Genau, das ist der Punkt, diese höhere Entlohnung für die Verantwortung des Fahrpersonal halte ich für mehr als gerechtfertigt. Ohnehin würde ich die Trennung von Arbeitern und Angestellten aufgeben und alle als Angestellte führen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Revisor

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Tramwayfahrer sind keine Arbeiter, sondern Angestellte, die eine angelernte Tätigkeit ausüben.

68er

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Tramwayfahrer sind keine Arbeiter, sondern Angestellte, die eine angelernte Tätigkeit ausüben.

Was aber angesichts der antiquierten Rechtslage eigentlich nicht gehen sollte:

§ 1 (1) Angestelltengesetz: Dieses Bundesgesetz gilt für das Dienstverhältnis von Personen, die im Geschäftsbetrieb eines Kaufmannes vorwiegend zur Leistung kaufmännischer (Handlungsgehilfen) oder höherer, nicht kaufmännischer Dienste oder zu Kanzleiarbeiten angestellt sind.

95B

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  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Altbedienstete sind "Beamte oder Vertragsbedienstete in handwerklicher Verwendung".
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

h 3004

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Vergeßt nicht §5 Ang.G.: Hier sind Angestellte der Eisenbahnen vom Geltungsbereich ausgenommen. Gem Eisenbahngesetz zählen Straßenbahnen zu öffentlichen Eisenbahnen. Daher gilt das AngG nicht für Straßenbahner. Wie dies im Bereich der WL geregelt ist (z.B Kollektivvertrag oder Betriebsvereinbarung oder Ähnliches, entzieht sich meiner Kenntnis). Aber die Fahrer müßten doch zumindest einen Arbeitsvertrag mit den Rechtsgrundlagen bekommen haben (AVRAG- Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz).

Wattman

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Wagenbeweger (immerhin gelten diese als Spezialfacharbeiter!)
Straßenbahnfahrer ist keine Berufsausbildung und gilt rechtlich als angelernte Hilfsarbeit.

Möglich, aber bei den WL erfolgt die Einstufung als Spezialfacharbeiter.