Autor Thema: U5 Planungen  (Gelesen 470718 mal)

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13er

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Re: U5 Planungen
« Antwort #120 am: 10. Oktober 2013, 00:18:05 »
Wie viele Menschen sitzen eigentlich in der Frühspitze in einem Zug? Sind das wirklich so gigantische Zahlen, dass man damit eine U-Bahn vollbekommt? Ich denk mir mal, dass ein sehr voller S-Bahn-Zug so in etwa 1000 Menschen sind. Davon steigt dann je rund 1/3 in Meidling, 1/3 am Matz und 1/3 am Hauptbahnhof aus. Das wäre dann jeweils ein etwas weniger als halb voller U-Bahn-Zug, wenn alle davon gleichzeitig einsteigen.

Ich weiß es wirklich nicht, da ich glücklicherweise nicht pendeln muss: Ist das Verkehrsaufkommen, das die S-Bahn anschaufelt, wirklich so enorm?
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Re: U5 Planungen
« Antwort #121 am: 10. Oktober 2013, 00:32:51 »
Ich denk mir mal, dass ein sehr voller S-Bahn-Zug so in etwa 1000 Menschen sind.
Bei weitem nicht. Ein 4020er hat 184 Sitzplätze (Q: Wikipedia), eine Doppeltraktion also 368. Eine gut gefüllte Schnellbahngarnitur kommt also meines Erachtens auf ca. 600 Personen. Ein Dosto-Zug hat laut ÓBB-Website 558 Sitzplätze, kommt gut gefüllt wohl auf ca. 800 Personen.

Die U-Bahn kriegt aber gerade in der Spitzenzeit auch von anderen Zubringerlinien massive Fahrgastströme ab, nicht nur von der Schnellbahn. Man darf aber nicht vergessen, dass die Schnellbahn aus beiden Richtungen in die U-Bahn schaufelt – und das im 3-Minuten-Takt.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #122 am: 10. Oktober 2013, 00:43:47 »
Die U-Bahn kriegt aber gerade in der Spitzenzeit auch von anderen Zubringerlinien massive Fahrgastströme ab, nicht nur von der Schnellbahn. Man darf aber nicht vergessen, dass die Schnellbahn aus beiden Richtungen in die U-Bahn schaufelt – und das im 3-Minuten-Takt.
In beide Richtungen glaube ich in dem Fall nicht wirklich, da die Leute, die vom Norden kommen, sicher schon früher als am Matz (z.B. am Praterstern oder Landstraße) umsteigen. Wenn also 200 Menschen alle 3 Minuten in die U-Bahn strömen, dann dürfte das schon das obere Limit sein.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #123 am: 10. Oktober 2013, 00:57:08 »
Ganz vernachlässigen darf man die Gegenrichtung nicht, da die Schnellbahn ja auch innerhalb der Stadt für kürzere Strecken benutzt wird. Du hast aber insofern Recht, als dass sich die Leute ja auch in der U-Bahn ein wenig auf beide Fahrtrichtungen verteilen. Wie es in der HVZ am Matz aussieht, weiß ich nicht – meine Erfahrungen stützen sich hauptsächlich auf Wien Mitte und Praterstern, wo sich die Ströme aber auch auf zwei U-Bahn-Linien aufteilen.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #124 am: 10. Oktober 2013, 01:57:48 »

Also ich weiß nicht... wenn Gelder zweckgebunden vergeben werden und dann nicht zweckmäßig verwendet werden, ist das sicher auch ein legales Problem.
Die aus den Budgets (Bund&Land) überwiesenen Summen werden eh zweckgebunden für die Bedienung der Baukosten verwendet. Die Baukosten werden vorfinanziert, wie von jedem in Expansion investierenden Wirtschftsunternehmen, und über 33 Jahre abgeschrieben. Da die U-Bahn naturgemäß keinen Gewinn abwirft müssen diese Raten ausschließlich aus diesen jährlich von Bund/Land überwiesenen Mitteln, sowie der U-Bahn-Steuer der Wiener Wirtschaftsbetriebe und diversen Subventionen aus dem Rathaus bedient werden. Das schaut in den ersten Jahren aus Sicht der Buchhaltung und Firmenbilanz sehr gut aus, da es anfänglich mehr Geld in die Kasse spült, als an die Bank rückzuzahlen ist, damit ist man auch flüssiger, was die Gestaltung des restlichen Betriebes angeht und man kann sehr gute Bilanzen vorweisen. Da durch den laufenden Weiterbau die fälligen Rückzahlungen immer höher werden, die aus den öffentlichen Budgets jährlich kommenden Beträge aber in etwa gleich hoch bleiben, kann man sich ausmalen, dass bei dieser Loch-auf-Loch-zu Politik der Vorteil sehr bald auf Null schrumpft und dass man ab dann eine immer größer werdende offene Last vor sich herschiebt. Solange weitergebaut wird, kommt Geld herein und das drohende Desaster zeichnet sich nur langsam ab, bleibt der aber ganz Betrag aus, kommt es unmittelbar zum Crash.


Es fallen zwar nach Ausfinanzierung der älteren Projekte deren Rückzahlungsraten weg, aber man "übersah" gerne, dass nach dieser Zeit (über 30 Jahre) diese Abschnitte quasi neugebaut weden müssen. Der Kollaps ist eigentlich schon da, lässt sich durch kontinuierlichen Weiterbau allerdings (noch) recht gut verbergen und darauf setz(t)en eben die Verantwortlichen, weil die Hunde bekanntlich die Letzten beißen und das wollen keinesfalls sie sein. Alles recht simplifiziert dargestellt, aber ich bin ja auch kein gewiefter Finanzjongleur, sondern nur ein besorgter, denkender Bürger!




Und natürlich wenn das Geld vor ab überwiesen wird, spart man sich auch die Fremdfinanzierung samt Zinsen.
Da wird ja nicht jeder Handgriff und jedes Ding 1:1 und im gleichen Jahr bezahlt, wie wenn du dir eine Wurstsemmel oder eine Hose kaufst. Jedes Vorhaben wird vorfinanziert, am Ende abgerechnet und über einen langen Zeitraum abgeschrieben, wo dann die Raten bedient werden müssen. Dass Wirtschaftsbetriebe expandieren um Zeiten finanzieller Nöte durchzutauchen ist nicht Neues, kommen dann wieder Überschüsse herein, ist man gerettet. Bleibt der nachhaltige Gewinn aus, ist man am Ende. Da die U-Bahn aber logischerweise nie betriebliche Gewinne machen kann, fällt dieser Aspekt leider weg und damit auch die Chance, sich je am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Konsequenz -> siehe oben!  ;)





Das ist keine Schlechtrederei, sondern nüchterne Betrachtung.  :lamp:
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Re: U5 Planungen
« Antwort #125 am: 10. Oktober 2013, 08:23:10 »
Es kommen zu 100% keine zusätzlichen Züge an der Stammstrecke, es werden eher weniger, weil man zwischen Matzleinsdorfer Platz und Meidling Trassen für die von Hbf hoch kommenden Züge braucht!

Nein. Die haben eigene Gleise und dank Unterwerfung in Meidling gibts auch keine Kreuzungskonflikte. Und für die S-Bahn vom Hbf gibts Trassen, die weiter nördlich von S7 und CAT benützt werden.

Aber mehr Züge wirds wohl nicht geben...

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Re: U5 Planungen
« Antwort #126 am: 10. Oktober 2013, 17:30:23 »
Zum besseren Verständnis: Hier gibt es einen Gleisplan vom Bereich Matzleinsdorfer Platz. Der Mittelbahnsteig der S-Bahn ist eher links, am rechten Rand erkennt man die beiden Gleise, die aus der Stammstrecke ausgefädelt werden und zum Hauptbahnhof 3-12 führen werden.

Ich habe mir gerade den Fahrplan der Stammstrecke angesehen, nach derzeitigem Stand wären neun freie Trassen pro Richtung dort verfügbar (z.B. Mat ab Richtung Meidling xx:05, xx:11, xx:17, xx:20, xx:26, xx:35, xx:47, xx:50, xx:56), wobei man bedenken muss, dass derzeit die Stammstrecken-Züge oft 3 Minuten verpätet sind.

EDIT: @13er: Ist bekannt, wo der 27er seine nördliche Endstation haben würde? Hanreiterschleife?

13er

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Re: U5 Planungen
« Antwort #127 am: 13. Oktober 2013, 00:14:18 »
EDIT: @13er: Ist bekannt, wo der 27er seine nördliche Endstation haben würde? Hanreiterschleife?
Die Endstation vom 27er wird im Text mit Ödenburger Straße/Jochbergengasse genannt.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #128 am: 13. Oktober 2013, 09:11:51 »
Danke!  :)

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Re: U5 Planungen
« Antwort #129 am: 14. Oktober 2013, 18:39:43 »
@Klingelfee: ich poste es noch mal, das sind die Ausbaupläne bei der Straßenbahn bis 2025, als alternatives Szenario zur U5 (die zum Vergleich grau schraffiert eingezeichnet ist):
Und das sind auch nur die, die einigermaßen konkret (relativ!) sind – dh. wo schon auch die Wiener Linien "planen". Bei der MA 18 (die Magistratsabteilung für Schubladisierung) sind noch ein paar einige weitere interessante Projekte angedacht.

Aber selbst wenn die U5 nicht kommt: Es muss sich noch viel tun, damit das alles, was auf dem Plan zu sehen ist, kommt. Bis 2015 wird aber eh nichts mehr passieren (außer die Vorbereitungen für den O ins Nordbahnhofgelände – weil letztens wer nach der Quelle gefragt hat: diverse Gespräche mit Vertretern aus der Politik), und dann warten wir mal das Wahlergebnis ab.

hema

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Re: U5 Planungen
« Antwort #130 am: 14. Oktober 2013, 18:49:48 »
Den bzw. einen von den WiLi gezeichneten (fertigen) Plan für den 27er zur Ödenburger Straße habe ich schon vor über 20 Jahren in der ZW gesehen. Es wurde sogar noch die nötige Durchfahrt bei der S-Bahn-Station Siemensstraße gebaut, dann ist alles wieder in einen Dornröschenschlaf verfallen!
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Re: U5 Planungen
« Antwort #131 am: 14. Oktober 2013, 18:51:00 »
Wobei der 27er durch die Bebauung der Flächen des Gaswerks Leopoldau durchaus wieder in den Bereich des Realistischen rückt.

Hauptbahnhof

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Re: U5 Planungen
« Antwort #132 am: 14. Oktober 2013, 19:10:02 »
Hat es eigentlich nicht früher immer geheißen, dass der 27er in Kagran beginnen und dann durch die Josef-Baumann-Gasse fahren soll? Das wäre mMn die bessere Wahl.
lg

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Re: U5 Planungen
« Antwort #133 am: 14. Oktober 2013, 20:49:19 »
Hat es eigentlich nicht früher immer geheißen, dass der 27er in Kagran beginnen und dann durch die Josef-Baumann-Gasse fahren soll? Das wäre mMn die bessere Wahl.
Ja, in älteren Plänen wäre der 27er die Stammlinie in der Tokiostraße gewesen.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #134 am: 15. Oktober 2013, 08:28:46 »
Aber selbst wenn die U5 nicht kommt: Es muss sich noch viel tun, damit das alles, was auf dem Plan zu sehen ist, kommt. Bis 2015 wird aber eh nichts mehr passieren (außer die Vorbereitungen für den O ins Nordbahnhofgelände – weil letztens wer nach der Quelle gefragt hat: diverse Gespräche mit Vertretern aus der Politik), und dann warten wir mal das Wahlergebnis ab.
Ja, bis 2015 bzw. sogar 2016 wird sich nix mehr entscheiden (glücklicherweise auch nicht die U5). Wenn es so weitergeht, wie es heute ausschaut, wird sich das Gewicht von rot weiter zu grün verschieben (weil von rot viele Stimmen zu blau gehen werden). Wenn die NEOS antreten, wird die ÖVP hoffentlich noch marginalisiert, damit die Schicker-Freunderln nicht den billigeren Koalitionspartner nehmen.
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