Also ich weiß nicht... wenn Gelder zweckgebunden vergeben werden und dann nicht zweckmäßig verwendet werden, ist das sicher auch ein legales Problem.
Die aus den Budgets (Bund&Land) überwiesenen Summen werden eh zweckgebunden für die Bedienung der Baukosten verwendet. Die Baukosten werden vorfinanziert, wie von jedem in Expansion investierenden Wirtschftsunternehmen, und über 33 Jahre abgeschrieben. Da die U-Bahn naturgemäß keinen Gewinn abwirft müssen diese Raten ausschließlich aus diesen jährlich von Bund/Land überwiesenen Mitteln, sowie der U-Bahn-Steuer der Wiener Wirtschaftsbetriebe und diversen Subventionen aus dem Rathaus bedient werden. Das schaut in den ersten Jahren aus Sicht der Buchhaltung und Firmenbilanz sehr gut aus, da es anfänglich mehr Geld in die Kasse spült, als an die Bank rückzuzahlen ist, damit ist man auch flüssiger, was die Gestaltung des restlichen Betriebes angeht und man kann sehr gute Bilanzen vorweisen. Da durch den laufenden Weiterbau die fälligen Rückzahlungen immer höher werden, die aus den öffentlichen Budgets jährlich kommenden Beträge aber in etwa gleich hoch bleiben, kann man sich ausmalen, dass bei dieser Loch-auf-Loch-zu Politik der Vorteil sehr bald auf Null schrumpft und dass man ab dann eine immer größer werdende offene Last vor sich herschiebt. Solange weitergebaut wird, kommt Geld herein und das drohende Desaster zeichnet sich nur langsam ab, bleibt der aber ganz Betrag aus, kommt es unmittelbar zum Crash.
Es fallen zwar nach Ausfinanzierung der älteren Projekte deren Rückzahlungsraten weg, aber man "übersah" gerne, dass nach dieser Zeit (über 30 Jahre) diese Abschnitte quasi neugebaut weden müssen. Der Kollaps ist eigentlich schon da, lässt sich durch kontinuierlichen Weiterbau allerdings (noch) recht gut verbergen und darauf setz(t)en eben die Verantwortlichen, weil die Hunde bekanntlich die Letzten beißen und das wollen keinesfalls sie sein. Alles recht simplifiziert dargestellt, aber ich bin ja auch kein gewiefter Finanzjongleur, sondern nur ein besorgter, denkender Bürger!
Und natürlich wenn das Geld vor ab überwiesen wird, spart man sich auch die Fremdfinanzierung samt Zinsen.
Da wird ja nicht jeder Handgriff und jedes Ding 1:1 und im gleichen Jahr bezahlt, wie wenn du dir eine Wurstsemmel oder eine Hose kaufst. Jedes Vorhaben wird vorfinanziert, am Ende abgerechnet und über einen langen Zeitraum abgeschrieben, wo dann die Raten bedient werden müssen. Dass Wirtschaftsbetriebe expandieren um Zeiten finanzieller Nöte durchzutauchen ist nicht Neues, kommen dann wieder Überschüsse herein, ist man gerettet. Bleibt der nachhaltige Gewinn aus, ist man am Ende. Da die U-Bahn aber logischerweise nie betriebliche Gewinne machen kann, fällt dieser Aspekt leider weg und damit auch die Chance, sich je am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Konsequenz -> siehe oben!
Das ist keine Schlechtrederei, sondern nüchterne Betrachtung.