Autor Thema: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"  (Gelesen 18883 mal)

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13er

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #15 am: 08. November 2013, 13:34:22 »
Und bei Regen, Sturm, Schnee und Glatteis? Irgendwie glaube ich, die Grünen haben ein Fahrradl im Hirn!  :fp:
Das Florianiprinzip erscheint mir ein parteiübergreifendes Übel zu sein... aber die Leute kennen's halt nicht anders. Vielleicht ändert sich das ab 2017, falls wir dann auch schön sanft und ruhig dahingleitende Straßenbahnen bekommen :)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

E2

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #16 am: 08. November 2013, 13:36:08 »
Da stellt sich jetzt eigentlich die Frage, ob das ein Kinderwagen ist oder ein Fahrrad.

Wird typisch wienerisch sein: Immer grad das, wie mans braucht....

Für die Bim ein Kinderwagen, etc....

Laiseka

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #17 am: 08. November 2013, 14:47:18 »
Die Fahrraddistanz gibt es schon: das sind bis zu 4 km. Dafür brauchen Fußgängerinnen und Fußgänger fast 1 Stunde, mit dem Radl ist das in rund 20 min zu erledigen.

Das ist durchaus ein wichtiges Thema, denn der Grund warum der ÖV ggü. dem MIV benachteiligt ist, ist u.a. der "last mile" Aspekt. Mit dem Auto kann man bequem vor der Tür oder in der hauseigenen Garage parken, mit der Bim geht das nicht.
Um hier Chancengleichheit zwischen ÖV und MIV herzustellen ist es wichtig, diesen "last mile" Aspekt aktiv in die Planungen miteinzubeziehen und entsprechend kurze Distanzen einzuplanen. Im Idealfall sind das fußläufige Relationen, im suburbanen und ländlichen Gebieten idealerweise Radverkehrsdistanzen.

Ad Alte und Gebrechliche: grad alte Menschen fahren weniger mit dem Auto und gehen z.B. eher zu Fuß.

hema

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #18 am: 08. November 2013, 16:37:28 »
Irgendwie glaube ich, die Grünen haben ein Fahrradl imals Hirn!  :fp:
>:D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Linie 41

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #19 am: 08. November 2013, 16:39:33 »
Im Idealfall sind das fußläufige Relationen, im suburbanen und ländlichen Gebieten idealerweise Radverkehrsdistanzen.
Es wäre aber wohl mehr als eine Chuzpe, wenn in einer Gegend, wo eine Lokalbahn problemlos als Straßenbahn geführt werden kann, die Stationen vom Ortszentrum entfernt geplant würden. Für so einen Schwachsinn habe ich null Verständnis – so hat man in der Monarchie Eisenbahnen gebaut, weil entweder irgendein Bauer seinen Acker nicht hergeben wollte oder weil, berechtigterweise, man den Bewohnern den Qualm der Dampflokomotiven nicht zumuten wollte. Moderne Lokalbahnplanung sieht anders aus – hier geht's ja nicht um einen Bahnhof Tullnerfeld an einer HL-Bahn.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Mobilitätsstadtrat_GE

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #20 am: 08. November 2013, 16:48:56 »
Na zum Glück hat ein Grüner Mobilitätsstadtrat mehr als nur ein "Fahrrad im hirn", nämlich eine gewisse Gesamtsicht!  8)

Zur Erklärung: Groß-Enzersdorf Stadt wird vom 26A zur Spitzenzeit im 3-4 Min. Intervall versorgt,
von ca 5:00 bis 0:30.
Dieses Mobilitätsbedürfnis ist nun endlich abgedeckt.
In unseren sogen. Katastralgemeinden und dem "Speckgürtel von Groß-Enzersdorf" fährt der Postbus im Stundentakt, oder schlechter, bis 20:30.
Am WE fahren 5 (Sa) oder 3 (So) Kurse.
Hier ist Handlungsbedarf, und in diesem Sinne habe ich auch Haralds "Überlandstraßenbahn" interpretiert.
Dzt. kommen nämlich Bewohner dieser Randsiedlungen mit dem Auto in die Stadt Gr.E. um dort auf den 26A umzusteigen.
Ich möchte die Überlandstraßenbahn daher als ZUSATZ für die Siedlungsgebiete im Randbereich, und nicht als Ersatz für den 26A.
Schon gar nicht über den Hauptplatz.
Dieser stellt nämlich das - wenig bewohnte - Zentrum der Stadt dar.
Die gute Möglichkeit Menschen hier zu halten (FZ), damit Mobilität gar nicht erst notwendig wird.
Der große Vorteil des 26A besteht nun darin, dass man ihn bei Events - wie z.B. dem 2-tägigen Mittelalterfest - einfach umleiten kann, und er trotzdem die Besucher hierher bringt.
Wenn eine Straßenbahn den ohenhin sehr kleinen Zentrumsbereich durchschneidet, ist dieser für Aktivitäten tot.

Daher: JEGLICHES Dogma ist in der Verkehrspolitik fehl am Platz.
Es braucht eben maßgeschneiderte Lösungen....

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #21 am: 08. November 2013, 17:28:29 »
Nur warum will Stadtrat Vanek die Straßenbahn möglichst weit weg von den Benutzern?

ich hab da nicht nachgefragt, aber die Stadtbahn gehört natürlich ins verkehrsberuhigte Zentrum. Das "aussenrum" ist vorauseilender Kompromissmus  ;)
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Anid

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #22 am: 08. November 2013, 17:30:29 »
Schön dass Sie sich hier konstruktiv äußern und direkt in Dialog mit potentiellen Fahrgästen treten möchten :up:

Auf den ersten Blick erscheint halt eine Straßenbahn, die das Ortszentrum verfehlt als wenig attraktiv, da zum Erreichen der Station weite Strecken zurückgelegt werden müssen. ("I hob ka lust durch eis und gatsch zum marschieren, i nimm glei des Auto")

Dies ist eben vor allem im Winter, bei schlechtem Wetter und für mobilitätseingeschränkte Personen ganzjährig ein Problem.

Im Gegenteil dazu hat gerade die Straßenbahn direkt auf der Hauptstraße das große Potential den Ortskern zu beleben, attraktiv ausgeführt kann sie Urbanität schaffen und den Leuten durch die stets präsenten Gleise das Gefühl geben dass "da direkt und verlässlich etwas fährt" (der so genannte Schienenbonus).
Durch die erhöhte Anzahl an Fahrgästen gegenüber dem Bus könne der Ortskern auch für Geschäfte und Unternehmen an Attraktivität gewinnen.

Eine Weiterführung in andere Gemeinden ist ja dadurch auch nicht ausgeschlossen.

Daniel

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #23 am: 08. November 2013, 17:33:00 »
Und eine Stadtbahn zusätzlich zum 26A ist so realistisch wie der Traum vom warmen Eislutscher.  ::)

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #24 am: 08. November 2013, 17:35:39 »
Hallo Andi, Hallo Daniel,

genau das was Daniel schreibt und was ich im Vortrag versucht habe zu zeigen wird ja anderswo als Erfolgsrezept angewandt. Bei einem Straßenfest kann man immer noch Busersatzverkehr aussenrum führen, ansonsten gehört natürlich das umweltfreundliche leise Verkehrsmittel vor die Haustor und der laute IV auf eine Umfahrung. Die Stadtbahn ist ja auch wichtig, um in einen verkehrsberuhigten Ortskern Frequenz rein zu bringen.
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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #25 am: 08. November 2013, 17:37:19 »
Herzlich willkommen im Forum! Dem restlichen Beitrag kann ich gut folgen, aber das...

Wenn eine Straßenbahn den ohenhin sehr kleinen Zentrumsbereich durchschneidet, ist dieser für Aktivitäten tot.

... klingt mir nicht ganz folgerichtig. Es zeigt sich eigentlich überall in Europa, dass es sehr wohl auch funktioniert, relativ enge Ortszentren mit der Straßenbahn zu erschließen. Wenn du willst, kann ich dir viele Fotos zeigen, wie das aussehen kann: Von Deutschland über Tschechien nach Polen, Frankreich sowieso, da hat Harald ja sicher etliche Fotos hergezeigt.

Natürlich müsste man sich beim Mittelalterfest etwas überlegen, z.B. eine Schleife kurz nach Eßling und an diesen zwei Tagen im Jahr eben Schienenersatzverkehr mit Bussen. Aber wegen weniger Tage im Jahr gleich ganz auf die Straßenbahn dort zu verzichten, wo die Menschen sie direkt nützen können, halte ich für keine gute Idee. Das klingt mir wie im 7. Bezirk, die u.a. wegen des Flohmarkts, der 2x im Jahr für 2 Tage stattfindet, keinen 13er wollen.
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Ferry

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #26 am: 08. November 2013, 17:41:32 »
Natürlich müsste man sich beim Mittelalterfest etwas überlegen, z.B. eine Schleife kurz nach Eßling und an diesen zwei Tagen im Jahr eben Schienenersatzverkehr mit Bussen. Aber wegen weniger Tage im Jahr gleich ganz auf die Straßenbahn dort zu verzichten, wo die Menschen sie direkt nützen können, halte ich für keine gute Idee. Das klingt mir wie im 7. Bezirk, die u.a. wegen des Flohmarkts, der 2x im Jahr für 2 Tage stattfindet, keinen 13er wollen.
Aber genau das ist ja die Argumentationslinie der WL, wenn ich mir die meisten von User "Klingelfee" Postings ansehe - weil ein Betrieb u.U. an einigen wenigen Tagen oder unter speziellen betrieblichen Umständen Anpassungen erfordern könnte, sieht man einen solchen erst gar nicht vor. Anstatt sich zu überlegen, wie - von einem Planbetrieb ausgehend - solchen Situationen sinnvoll begegnet werden könnte.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

13er

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #27 am: 08. November 2013, 17:47:13 »
Aber genau das ist ja die Argumentationslinie der WL, wenn ich mir die meisten von User "Klingelfee" Postings ansehe - weil ein Betrieb u.U. an einigen wenigen Tagen oder unter speziellen betrieblichen Umständen Anpassungen erfordern könnte, sieht man einen solchen erst gar nicht vor. Anstatt sich zu überlegen, wie - von einem Planbetrieb ausgehend - solchen Situationen sinnvoll begegnet werden könnte.
That's a Bingo! Das ist genau die Einstellung, die ich so gar nicht ertrage! Bei den ersten Anzeichen eines hypothetischen Problems, das vielleicht in 1 von 500 Fällen auftritt, wird die ganze Lösung in die Tonne getreten. Weil ich am 43er den Gürtel nicht ampeloptimieren kann, lass ich's überall 8)
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hema

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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #28 am: 08. November 2013, 17:53:12 »

Natürlich müsste man sich beim Mittelalterfest etwas überlegen . . . .
Es gibt keinen logischen Grund, warum ein Mittelalter- oder sonstiges Straßenfest ausgrechnet auf Straßenbahnschienen stattfinden muss!  :fp:


Vorgeschobene Gründe gibt es natürlich jede Menge!  ;)
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Re: 23.10.2013: "Eine Stadtbahn für Groß Enzersdorf?"
« Antwort #29 am: 08. November 2013, 18:44:13 »
Und eine Stadtbahn zusätzlich zum 26A ist so realistisch wie der Traum vom warmen Eislutscher.  ::)
No na... ein Bus alle 5 Minuten (ich schreibe der Einfachheit halber hier immer 5 Minuten) und eine Tram, die weniger oft und weiter weg fährt sind sinnlos. Die Tram wird dann kaum angenommen werden. Ein Bus alle 5 Minuten und eine Tram die ebensooft fährt sind noch sinnloser, weil eine totale Überversorgung. Ein Bus und eine Tram parallel alle 10 Minuten versetzt um 5 Minuten sind ein noch größerer Blödsinn, weil dann jeder Fahrgast mit Recht fragt, wo die Verbesserung sei.

Ergo bleiben zwei sinnvolle Lösungen:

Ein Bus alle 5 Minuten
Eine Tram alle 5 Minuten

Bei Bedarf Verlängerung in weniger dicht besiedeltes Gebiet in geringerem Intervall.

Aber genau das ist ja die Argumentationslinie der WL, wenn ich mir die meisten von User "Klingelfee" Postings ansehe - weil ein Betrieb u.U. an einigen wenigen Tagen oder unter speziellen betrieblichen Umständen Anpassungen erfordern könnte, sieht man einen solchen erst gar nicht vor. Anstatt sich zu überlegen, wie - von einem Planbetrieb ausgehend - solchen Situationen sinnvoll begegnet werden könnte.
Grüne und Wiener Linien werden sich halt immer grüner. Da seh ich rot. >:D >:D >:D
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.