Ich sehe ehrlich gesagt überhaupt nicht ein, warum ich oft minutenlang an der Kreuzung stehen soll, wenn weit und breit kein Fahrzeug zu sehen ist.
Ja, du nicht. Und ich auch nicht (wirklich). Für mündige Bürger, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, wäre es logischerweise kein Problem, ließe man sie auch bei Rot gehen. Aber was ist mit dem traurigen Rest, also mindestens 90 Prozent der Straßenbenützer?
Und zweierlei Bestimmungen parallel sind wohl schwer zu handhaben, besonders wo sich garantiert keiner von sich aus zu den blinden Hendln und Dumpfbacken zählt!
Das ist z.B. besonders schlimm bei der Fußgängerampel über den Hietzinger Kai beim östlichen Ausgang der Station Braunschweiggasse. Die Grünphase des Hietzinger Kais dauert an die 3 Minuten.
Da gibt es eine äußerst sinnvolle Erfindung: Beim Fußgängerübergang blinkt gelbes Licht, wer sichs zutraut, geht einfach rüber. Hat wer Bedenken oder es ist starker Autoverkehr, drückt man auf einen Knopf, worauf für die Autos Gelb und dann Rot kommt, für die Fußgänger Grün. Es gibt fußgängerseitig kein Rotlicht und für die Autos kein Grün. Da so eine Ampel nur relativ selten wirklich aktiviert wird, kann man sie getrost so schalten, dass nach dem Knopfdruck sofort auf Gelb (und Rot) geschaltet wird. Die nur fallweise Unterbrechung einer Günen Welle ist nicht weiter schlimm.
In Wien will man das leider nicht. Es ist vermutlich zu einfach, zu effizient und schlicht zu sinnvoll!