Das Schöne an der Straßenbahn ist halt ihre Flexibilität. Sie kann im Schrittempo durch eine Fußgängerzone fahren aber auch mit 100 durch die Felder. Das sollte man nicht in Frage stellen.
... vor allem, wenn man bei uns so eine Straßenbahn hat, die seit Jahrzehnten (aber was, Jahrhunderten!) genau diese Mischung vereint. Nur heißt sie halt nicht Straßenbahn, sondern Badner Bahn. Dass die WLB auf den Überlandstrecken "eisenbahnmäßig" fährt, betrifft nur die (Signal-)Technik, nicht aber die Trassierung an sich.
Fakt ist aber, dass man in Wien unterdurchschnittlich langsam und übervorsichtig fährt.
"Übervorsichtig" würde ich nicht sagen. Es ist eher ein Auswuchs der Überreglementierung, dass der (Sicherheits-)Abstand zur Straßenbahn immer geringer wird. Wenn ich Kreuzungen habe, wo die Straßenbahn ein voreilendes Freisignal mit – Hausnummer – drei Sekunden bekommt, ist das bei normaler Strecke sicher ausreichend. Wenn die Straßenbahn aber auf dieser Kreuzung auch noch eine Weiche hat, die sie nur mit maximal 15 befahren darf, ist das eine Einladung an die Autofahrer, sich beim Aufleuchten von Rot-Gelb an der schleichenden Tramway vorbeizupressen,
was schleicht sie denn auch so?Wenn man schon voreilende Phasen macht, dann ordentlich, sprich, der Zug schaltet den Autoverkehr frei, sobald sichergestellt ist, dass kein Platz mehr zum Dazwischenquetschen ist.
Auch bei den Zebrastreifen am Ring, wo die Fußgänger stets gefährlich nahe am Gleis stehen, ist die Lösung einfach: Die jetzige Situation ist bloß durch Vollversagen der Stadtgestaltung hervorgerufen, kann also ganz einfach entschärft werden, wenn man den Fußgängern im Kreuzungsbereich entsprechende Aufstellflächen gibt, die so gestaltet sind, dass sie bei Rotlicht nicht überschritten werden. Da helfen auch keine Blinklichterlein und Läutwerke, die nützen nur der Ampelmafia, die mit den stadtgestalterischen Versagern so gutes Geld machen, dass weite Teile der Stadt selbst bei Totalausfall der Straßenbeleuchtung allein durch die Ampeln immer noch in hellstes Licht gehüllt werden.