Îch hab schon mehrfach gehört, das der Hauptbahnhof an der "falschen" Stelle gebaut wurde. Wißt ihr da den Hintergrund?
Kommt auf den Kontext an, was "falsch" bedeuten soll. Prinzipiell ist die Lage für einen Durchgangsbahnhof bei den gegebenen Rahmenbedingungen durchaus logisch (auch wenn's immer wieder Hirngespinste wie z.B. einen Hauptbahnhof bei der Reichsbrücke oder einen Fernbahntunnel vom Westbahnhof zum Rennweg gibt/gab). Man kam mit dem Neubau einer Zulaufstrecke aus (Lainzer Tunnel), konnte aber den Rest der vorhandenen Strecken unverändert weiter nutzen und erhielt trotzdem einen halbwegs zentrumsnahen Bahnhof, der aus allen Himmelsrichtungen erreichbar ist. Bei allen anderen Varianten wäre der diesbezügliche Aufwand deutlich höher und/oder die Erreichbarkeit aus der Stadt schlechter gewesen.
Im Detail kann man drüber streiten, ob er nicht genau über der Favoritenstraße besser gelegen wäre (mit Hallen beidseitig des Platzes und ein klein wenig kürzerem Weg zur U1). Damit würde halt die Gleisentwicklung im westlichen Vorfeld problematischer, weil man dort für die Überwerfung weniger Platz hätte - aber das wäre sich schon irgendwie ausgegangen.
Hauptkritikpunkt in funktionaler Hinsicht bleibt für mich das fehlende Nahverkehrsgeschoß, inkl. der nun eher unglücklichen Lage der Bahnsteige 1&2. Ursprünglich war ja eines geplant (mit 4-6 Bahnsteigkanten längs unter den Fernbahn-Bahnsteigen), das wurde dann aber der Tiefgarage fürs Einkaufszentrum geopfert. So ist man jetzt in alle Ewigkeit auf 2 Bahnsteige für die Stammstrecke einzementiert, wo man die längste Zeit schon Kapazitätsprobleme hat (insbesondere, weil man vor der Einmündung der S7 am Rennweg mangels dortiger Ausweichmöglichkeit - der nächste grobe Planungsfehler IMHO - die Züge bei der Durchfahrt eines CAT nun entlang der Strecke stapeln muss, statt sie an Bahnsteigen verhalten zu können). Das alles hat aber mit der Lage des Bahnhofs nichts zu tun.