Die Riffelbildung ist absolut keine Wiener Spezialität sondern ein auch bei allen anderen Straßenbahnbetrieben vorkommendes Problem. Die Lösung dafür ist der Einsatz von Schienenschleifzügen, denn die Riffel sorgen auch an den Radreifen für eine stärkere Abnutzung, die sich wechselseitig natürlich verstärkt. Aber das Schleifen reduziert auch wieder den Schienenkopf, der dann wieder durch Auftragschweißen bearbeitet werden muss (wie die Schleife Schottentor 43).
Wenn man in Wien nur endlich schneller (Gleis-)Bauen würde! Die immer elendslangen Zeiten für einige Meter Gleiserneuerung sind schon lähmend. Langsam, aber dafür riesig teuer! Hier wäre echt einmal der Markt gefragt, statt der Gleisbaukartelle.
Bei den zu Verfügung gestellten Finanzmitteln ist es allerdings kein Wunder, dass man so langsam baut. Was mich viel mehr schockiert, ist, dass man selbst bei "Grunderneuerungen" auch nur wieder mit dem Pferdebahnoberbau arbeitet (sicher aus Spargründen).
Man kann sich das recht einfach durchrechnen (Pi mal Daumen mal Fensterkreuz!). Wir haben knapp 172 km Strecke (ohne Betriebsgleise), setzt man für eine echte Grundinstandsetzung durchschnittliche 5 Mio. EUR/km Strecke an, dann wären bei einer Haltbarkeit des Oberbaus von durchschnittlichen 20 Jahren (Außenstrecken durchaus mehr, Ringstraße sicher weniger) pro Jahr rund 8,5 km Strecke (grundhaft!) zu erneuern, was rund 42,5 Mio. EUR kosten würde. Wie wir ja wissen, stellt man den Gleisbauern bei B6 gerade mal 17 Mio. für die Straßenbahn zur Verfügung (im Jahr 2013 - in den Jahren davor waren es weitaus weniger). Und das ist die eigentliche Sauerei! Schaut man sich nur die letzten fünf Jahre an, so wären Maßnahmen im Wert von 212 Mio. EUR notwendig gewesen. Tatsächlich wurden nur rund 67 Mio. EUR dafür verwendet, zumindest lt. Bilanz.