Autor Thema: Ein Lokalaugenschein am Ring...  (Gelesen 48019 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tatra83

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3710
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #15 am: 11. Februar 2014, 22:55:21 »
Für so eine Grundinstandsetzung wäre wohl wirklich höchste Zeit. Das Finanzielle mal außer Acht lassend, wäre das wohl nur mit einer Totalsperre a´la Währinger Straße und der Kurzführung bzw. Teilung sämtlicher Linien möglich. Auch wenn dann für die Dauer der (fiktiven) Sperre für einen Sommer die Vorzüge der Durchgangslinien wegfallen würden, wäre es wohl trotzdem besser, hier Nägel mit Köpfen zu machen, als immer nur kleinteiliges Flickwerk.
Ich denke, mit sechs Wochen Vollsperrung kann man zwischen Schottentor und Schwarzenbergplatz so einiges richten, was einer grundhaften Instandsetzung nahe kommt. Also Unter- und Oberbau komplett tauschen, evtl. Tunneldeckenabdichtungen sicher auch noch. Dringend notwendig ist es dem Anschein nach ja schon.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16401
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #16 am: 11. Februar 2014, 23:01:18 »
. . . . mit sechs Wochen Vollsperrung . . . .
Wenn man in Wien nur endlich schneller (Gleis-)Bauen würde! Die immer elendslangen Zeiten für einige Meter Gleiserneuerung sind schon lähmend. Langsam, aber dafür riesig teuer! Hier wäre echt einmal der Markt gefragt, statt der Gleisbaukartelle.  :(
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #17 am: 11. Februar 2014, 23:18:32 »
Du meinst die Riefen am Schienenkopf?
Ja, genau die! Hoffentlich sind die wenigstens harmlos für die Schiene :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16401
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #18 am: 11. Februar 2014, 23:22:12 »
Für die Schiene schon, aber nicht für Fahrzeuge und Fahrkomfort. Ist so ähnlich, wie wenn du mit dem Rad über Kopfsteinpflaster fährst!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7264
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #19 am: 11. Februar 2014, 23:45:18 »
Auch für die Anrainer sind die alles andere als lustig. Genau diese Riefen bringen nämlich so richtig schön die Häuser zum Vibrieren und die Gläser im Kastl zum Klirren. Das Fahrgeräusch der Tramway selber ist meiner Erfahrung nach ziemlich wurscht. Auch störend ist Bremsen mit Sand, das hat in etwa die selbe Wirkung.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Tatra83

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3710
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #20 am: 12. Februar 2014, 08:39:39 »
Die Riffelbildung ist absolut keine Wiener Spezialität sondern ein auch bei allen anderen Straßenbahnbetrieben vorkommendes Problem. Die Lösung dafür ist der Einsatz von Schienenschleifzügen, denn die Riffel sorgen auch an den Radreifen für eine stärkere Abnutzung, die sich wechselseitig natürlich verstärkt. Aber das Schleifen reduziert auch wieder den Schienenkopf, der dann wieder durch Auftragschweißen bearbeitet werden muss (wie die Schleife Schottentor 43).

Wenn man in Wien nur endlich schneller (Gleis-)Bauen würde! Die immer elendslangen Zeiten für einige Meter Gleiserneuerung sind schon lähmend. Langsam, aber dafür riesig teuer! Hier wäre echt einmal der Markt gefragt, statt der Gleisbaukartelle.  :(
Bei den zu Verfügung gestellten Finanzmitteln ist es allerdings kein Wunder, dass man so langsam baut. Was mich viel mehr schockiert, ist, dass man selbst bei "Grunderneuerungen" auch nur wieder mit dem Pferdebahnoberbau arbeitet (sicher aus Spargründen).
Man kann sich das recht einfach durchrechnen (Pi mal Daumen mal Fensterkreuz!). Wir haben knapp 172 km Strecke (ohne Betriebsgleise), setzt man für eine echte Grundinstandsetzung durchschnittliche 5 Mio. EUR/km Strecke an, dann wären bei einer Haltbarkeit des Oberbaus von durchschnittlichen 20 Jahren (Außenstrecken durchaus mehr, Ringstraße sicher weniger) pro Jahr rund 8,5 km Strecke (grundhaft!) zu erneuern, was rund 42,5 Mio. EUR kosten würde. Wie wir ja wissen, stellt man den Gleisbauern bei B6 gerade mal 17 Mio. für die Straßenbahn zur Verfügung (im Jahr 2013 - in den Jahren davor waren es weitaus weniger). Und das ist die eigentliche Sauerei! Schaut man sich nur die letzten fünf Jahre an, so wären Maßnahmen im Wert von 212 Mio. EUR notwendig gewesen. Tatsächlich wurden nur rund 67 Mio. EUR dafür verwendet, zumindest lt. Bilanz.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

h 3004

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1758
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #21 am: 12. Februar 2014, 09:11:34 »
Wenn eine Erneuerung der Schienen am Ring geplant wird, sollte man auch andenken, das Lichtraumprofil für Straßenbahnen zu vergrößern (ggf unter Aufgabe einer Kfz-Fahrspur). Derzeit wird die Strb. hauptsächlich durch Busse und Lkws aufgehalten, die sich nicht an den Seitenabstand (Sperrlinie) halten.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36189
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #22 am: 12. Februar 2014, 09:17:54 »
Wenn eine Erneuerung der Schienen am Ring geplant wird, sollte man auch andenken, das Lichtraumprofil für Straßenbahnen zu vergrößern (ggf unter Aufgabe einer Kfz-Fahrspur). Derzeit wird die Strb. hauptsächlich durch Busse und Lkws aufgehalten, die sich nicht an den Seitenabstand (Sperrlinie) halten.

Streng genommen ist am Ring sowieso kein Platz für drei Fahrspuren nebeneinander. Eigentlich sollte der gesamte Verkehr auf die Zweierlinie verbannt und der Ring zu einer Begegnungszone umgestaltet werden, die er ja ursprünglich schon war.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7748
    • www.tramway.at
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #23 am: 12. Februar 2014, 09:42:52 »
Wenn eine Erneuerung der Schienen am Ring geplant wird, sollte man auch andenken, das Lichtraumprofil für Straßenbahnen zu vergrößern (ggf unter Aufgabe einer Kfz-Fahrspur). Derzeit wird die Strb. hauptsächlich durch Busse und Lkws aufgehalten, die sich nicht an den Seitenabstand (Sperrlinie) halten.

Anderswo wär der längst auf 2 Spuren, keine Einbahn, Rasengleise umgebaut worden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #24 am: 12. Februar 2014, 09:46:05 »
Wenn eine Erneuerung der Schienen am Ring geplant wird, sollte man auch andenken, das Lichtraumprofil für Straßenbahnen zu vergrößern (ggf unter Aufgabe einer Kfz-Fahrspur). Derzeit wird die Strb. hauptsächlich durch Busse und Lkws aufgehalten, die sich nicht an den Seitenabstand (Sperrlinie) halten.
Anderswo wär der längst auf 2 Spuren, keine Einbahn, Rasengleise umgebaut worden.
Über kurz oder (eher) lang wird der Ring eh eine Begegnungszone werden. Dann kann er wieder der Prachtboulevard von früher sein statt der stinkenden Autohölle.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

E2

  • Gast
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #25 am: 12. Februar 2014, 09:57:20 »

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36189
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #26 am: 12. Februar 2014, 10:06:23 »
Anderswo wär der längst auf 2 Spuren, keine Einbahn, Rasengleise umgebaut worden.

Ich glaube, Rasengleise würden sich am Ring gar nicht so gut machen. Ich würde den Gleisbereich eher grob pflastern, wie es früher üblich war. Das passt zum historischen Erscheinungsbild und hält auch andere Verkehrsteilnehmer fern.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #27 am: 12. Februar 2014, 10:15:19 »
Anderswo wär der längst auf 2 Spuren, keine Einbahn, Rasengleise umgebaut worden.

Ich glaube, Rasengleise würden sich am Ring gar nicht so gut machen. Ich würde den Gleisbereich eher grob pflastern, wie es früher üblich war. Das passt zum historischen Erscheinungsbild und hält auch andere Verkehrsteilnehmer fern.
Mittelfristig wäre vielleicht auch zu überlegen, beide Tramwaygleise auf den Außenring zu legen und den "gefahrlosen" Bereich am Innenring zu verbreitern. Dann gibt es auch keine Probleme mehr mit dem Abbiegen auf Radialäste. Wenn man es schön macht (hahahaha), dann könnte man eine gewisse Symmetrie bewahren.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36189
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #28 am: 12. Februar 2014, 10:19:46 »
Mittelfristig wäre vielleicht auch zu überlegen, beide Tramwaygleise auf den Außenring zu legen und den "gefahrlosen" Bereich am Innenring zu verbreitern. Dann gibt es auch keine Probleme mehr mit dem Abbiegen auf Radialäste. Wenn man es schön macht (hahahaha), dann könnte man eine gewisse Symmetrie bewahren.

Dagegen spricht leider die Situierung der diversen Tunnelausgänge (Opern-, Bellaria-, Schottentorpassage). Außerdem: Was soll an einem Abbiegevorgang in einer Begegnungszone gefährlich sein? Leidest du an einer Wurminfektion? ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Ein Lokalaugenschein am Ring...
« Antwort #29 am: 12. Februar 2014, 10:29:57 »
Mittelfristig wäre vielleicht auch zu überlegen, beide Tramwaygleise auf den Außenring zu legen und den "gefahrlosen" Bereich am Innenring zu verbreitern. Dann gibt es auch keine Probleme mehr mit dem Abbiegen auf Radialäste. Wenn man es schön macht (hahahaha), dann könnte man eine gewisse Symmetrie bewahren.
Dagegen spricht leider die Situierung der diversen Tunnelausgänge (Opern-, Bellaria-, Schottentorpassage). Außerdem: Was soll an einem Abbiegevorgang in einer Begegnungszone gefährlich sein? Leidest du an einer Wurminfektion? ;)
Nein, als Alternative zu einer Begegnungszone wäre das eine Idee, nicht als Ergänzung.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.