Bevor du das aber machen kannst, muss man erst die ganze alte Stellwerkstechnik austauschen. Und auch wenn man heute beschließt, dass man das System redundant baut, dann braucht es mindestens 2 Jahre bis zur Umsetzung.
Gerade, wenn etwas lange Vorlaufzeiten hat, sollte man eigentlich schon gestern damit beginnen. Wenn der Durst brennt, ist es zu spät, Brunnen zu graben. Und es brennt hier nicht nur der Durst, sondern schon der Hut!
..., obwohl die Feststellung, dass man trotzdem jeden Punkt der Stadt mit zeitlichen Verlusten erreichen kann, bereits Sprengkraft in sich birgt - einerseits, weil es für etliche Relationen abgesehen von einem Fußmarsch keine Alternativen gibt und andererseits, weil gerade der zeitlich Verluste oft eine zentrale Rolle spielen wird - wenn es z.b um das Erreichen von Zügen mit fixen Abfahrtszeiten geht und man in einem U-Bahn-Zug festsitzt und gar keine Möglichkeit hat, sich Alternativen zu suchen. Da nutzt einem dann so großmundig angebote Netz nämlich nicht viel. Und anstatt Krisenmanagement zu betreiben - und das ist ja nicht das erste Mal, dass das passiert ist - erklärt man, dass trotzdem alles beim Alten bleiben wird.
Das ist doch das Mantra der Wiener Linien: Seits froh, dass wir überhaupt fahren!
Dass es bei der Akzeptanz eines öffentlichen Verkehrsnetzes nicht nur um die Netzabdeckung geht, sondern zu einem Großteil auch um die Zuverlässigkeit, dürfte sich zu den Wiener Linien noch nicht herumgesprochen haben. Das Signal, das ausgesendet wird, ist: Hast du einen wichtigen Termin, fahre nicht mit uns. Bei uns kann immer was passieren und wir sind auch noch stolz darauf!

Man stelle sich ein Restaurant vor, das sagt: Wir haben 1000 verschiedene Gerichte auf der Speisekarte, aber können nicht servieren, weil der Herd leider wieder nicht funktioniert. Du kannst was anderes essen, das dauert länger und ist nicht so gut, aber bezahlen musst du trotzdem schon im Voraus das gewünschte - natürlich teurere - Gericht.