Autor Thema: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern  (Gelesen 88534 mal)

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tram

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #45 am: 07. Mai 2011, 12:22:12 »
So, jetzt hamma wieder alle g'lacht und kommen bitte wieder zum Thema zurück.

13er

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #46 am: 26. Juli 2011, 09:17:27 »
Zitat
Viele Zwischenstopps auf dem Weg zur Tarifreform
25. Juli 2011 18:56

    Aus der 100-Euro-Jahreskarte, die den Grünen im Wahlkampf vorschwebte, wird nichts. Für Vielfahrer soll das Öffi-Fahren aber billiger werden, der Einzelfahrschein wird teurer.

Das Drei-Milliarden-Euro-Loch im Stadtbudget hindert Rot-Grün nicht daran, eine millionenschwere Öffi-Tarifreform auszuverhandeln - Für wen die Öffis billiger werden sollen, ist noch offen

Wien - Die grüne Verkehrsstadträtin will den Autoverkehr in Wien um ein Drittel reduzieren - unter anderem durch günstigere Öffi-Tarife. Aus der 100-Euro-Jahreskarte, die Maria Vassilakou im Wahlkampf vorschwebte, wird allerdings nichts. Die für die Wiener Linien zuständige Finanzstadträtin Renate Brauner (SP) machte bereits zu Beginn der Verhandlungen klar, dass sie wenig von einer drastischen Verbilligung hält.

Seither versucht die Rathaus-Koalition, in dieser Frage einen Kompromiss zu finden - bisher mit mäßigem Erfolg. Ursprünglich sollte bereits im Juni ein Ergebnis vorliegen, nun wurde die Reform auf Herbst verschoben. Fix ist, dass einzelne Tickets (wie der Einzelfahrschein) erhöht werden, für Jahreskartenbesitzer wird's billiger.

Auch die Seniorentarife muss die Stadtregierung neu verhandeln: Der Verfassungsgerichtshof hob die Regelung, nach der Frauen bereits ab 60, Männer erst ab 65 den vergünstigen Pensionistentarif in Anspruch nehmen können auf. Rot-Grün lässt sich die Öffi-Tarif-Reform trotz Drei-Milliarden-Loch im Stadtbudget einiges kosten: Laut Finanzstadträtin sind dafür einige 100 Millionen Euro notwendig. Derzeit schießt die Stadt den Wiener Linien bereits 750 Millionen im Jahr zu.

Ob günstigere Tickets wirklich mehr Wiener in die Öffis locken, ist umstritten. "Die Kosten haben wenig Einfluss auf die Zahl der Fahrgäste", sagt Gerd Sammer, Leiter des Instituts für Verkehrswesen an der Uni für Bodenkultur. "Autofahrer bringt man so kaum dazu, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen." Wesentlich effektiver sei da die Parkraumbewirtschaftung. Deren Ausweitung will Rot-Grün ebenfalls angehen.

Das Parkpickerl (das es derzeit in elf Bezirken gibt) soll auf den 10., 12., 14., 15., 16., 17., und 18. Bezirk ausgeweitet werden. Über die Umsetzung dieses Plans gibt es allerdings noch recht unterschiedliche Vorstellungen. So will die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer die Bevölkerung mitreden lassen, wie die Bürgerbeteiligung genau aussehen soll, ist noch unklar. Außerdem sollen in ausgewählten Straßen nur noch Anrainer parken dürfen - ein Modell, das auch die schwarzen Vorsteherinnen Ursula Stenzel (City) und Veronika Mickel (Josefstadt) befürworten. Im 21. und 22. Bezirk sind sogenannnte Insellösungen angedacht: Das Parken wäre dann nur um U-Bahn-Stationen gebührenpflichtig.

Bis Ende 2011 will man sich geeinigt haben, die neuen Parkpickerln soll es ab Herbst 2012 geben. Möglicherweise verzögert sich eine Einigung aber noch. Die roten Bezirkschefs nehmen nämlich wenig bis gar keine Rücksicht auf den grünen Koalitionspartner im Rathaus.(Martina Stemmer, DER STANDARD; Printausgabe, 26.7.2011)

Quelle: http://derstandard.at/1310512131393/Reformagenda-Wien-Neue-Oeffi-Tarife-Viele-Zwischenstopps-auf-dem-Weg-zur-Tarifreform
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #47 am: 26. Juli 2011, 14:59:45 »
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen! Diese Pickerl-Manie ist irgendwie der falsche Weg. Wo und wann das (Kurz-)Parken gebührenpflichtig ist, und auch in welcher Höhe (abhängig von der Lage), ist eine eigene Entscheidung und sollte dann auch ausnahmslos gelten!
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moszkva tér

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #48 am: 26. Juli 2011, 15:01:08 »
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen!
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.

hema

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #49 am: 26. Juli 2011, 15:07:21 »
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen!
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.
Bingo. Und wer auf der Straße steht, muss halt den an dieser Örtlichkeit üblichen Tarif zahlen. Das wird an vielen Orten sowieso Null sein, an anderen (Zentrum) recht teuer.
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coolharry

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #50 am: 26. Juli 2011, 15:16:29 »
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.

Tokioter verhältnisse. Da sind dann auf einen Parkplatz sieben Autos angemeldet.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

hema

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #51 am: 26. Juli 2011, 15:19:08 »

Da sind dann auf einen Parkplatz sieben Autos angemeldet.
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)
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coolharry

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #52 am: 26. Juli 2011, 15:27:36 »
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #53 am: 26. Juli 2011, 15:44:23 »
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Gleichzeitig muss man natürlich die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Raum stark dezimieren.

hema

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #54 am: 26. Juli 2011, 18:29:25 »
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Nein, weil in "besseren" Lagen die Parkgebühren rasch die Kosten für den teuersten Garagenplatz übersteigen würden. Dort wo weniger Andrang und daher mehr freier Platz ist, wären die Gebühren entsprechend niederer. Das System wäre selbstregulierend (Pfui gack, Marktwirtschaft)!  ;)
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moszkva tér

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #55 am: 22. September 2011, 15:05:06 »
Neues zu diesem Thema im Standard:
http://derstandard.at/1316390268088/Tarifreform-Wiener-Linien-wollen-Preise-fuer-alle-Fahrkarten-erhoehen

Zitat
Tarifreform
Wiener Linien wollen Preise für alle Fahrkarten erhöhen
22. September 2011 12:34

Abschluss der Verhandlungen im September - Auch Jahreskarte soll teurer werden - Grüne dagegen

Wien - Das zähe Ringen soll kommende Woche ein Ende finden: Bis Ende September will sich die rot-grüne Stadtregierung auf die Tarifreform bei den Wiener Öffis geeinigt haben. In der Schlussphase der Gespräche haben nun allerdings die Wiener Linien mit einer Forderung aufhorchen lassen, die einer reibungslosen Einigung nicht unbedingt förderlich sein dürfte. Die Geschäftsführung sprach sich in Medienberichten für die Preiserhöhung aller Ticketkategorien aus - somit auch der Jahreskarte. Die Grünen wollen diese jedoch seit jeher deutlich billiger machen.

Abschluss im September erhofft

"Ein Abschluss der Verhandlungen erscheint bis Ende September realistisch, wir streben das an", ließ Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou am Donnerstag über ihren Sprecher ausrichten. Sie sei mit dem Fortgang der Verhandlungen zufrieden. Dass sich die Grünen tatsächlich mit einer Preissenkung für Vielfahrer durchsetzen, dürfte allerdings noch nicht fix sein. Die Forderung bleibt aber aufrecht: "Mein Ziel ist die Verbilligung der Jahreskarte", so die Ressortchefin.

Alexandra Reinagl und Eduard Winter, die beiden neuen Geschäftsführer der Wiener Linien, hatten sich kürzlich für die "Anpassung" aller Tarifkategorien ausgesprochen und dies mit betriebswirtschaftlichen Gründen argumentiert. Billigere Fahrkarten und damit verbundene Einnahmenverluste hätten unter Umständen die Ausdünnung von Intervallen oder Einsparungen bei den Nachtautobussen zur Folge, so die Drohung der Unternehmenschefs. Außerdem sei im Falle eines Anstiegs von Jahreskartenbenutzern das dann nötige neue Wagenmaterial nicht finanzierbar.

SPÖ zeigt sich diplomatisch

Bei der SPÖ zeigte man sich diplomatisch. Man könne zu laufenden Verhandlungen nichts sagen - nur soviel: Es sei die Aufgabe und das gute Recht der Geschäftsführung eines Unternehmens, "sich zu überlegen, wie man künftig haushaltet", sagte ein Sprecher von Finanzstadträtin Renate Brauner, die auch für die Verkehrsbetriebe zuständig ist. Dass die Gespräche bis Ende September abgeschlossen sein werden, wollte er nicht bestätigen. Man werde sich jedenfalls die Zeit nehmen, die man braucht.

In der Vergangenheit war bereits wiederholt kolportiert worden, dass sich die Verhandlungsteams bereits auf einen künftigen Jahrestarif von 365 Euro statt derzeit 449 Euro und eine gleichzeitige Verteuerung von Kurzzeittickets geeinigt hätten. Die Grünen plädierten außerdem stets dafür, zu erwartende Einnahmenverluste durch höhere Parkgebühren wettzumachen. Ursprünglich wollte Rot-Grün bereits im Sommer ein Reformergebnis vorlegen. (APA)


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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #56 am: 22. September 2011, 15:18:26 »
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #57 am: 22. September 2011, 15:27:00 »
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!
:up:
Obwohl ich mich dann sehr vor einem Herrn Bürgermeister St.Rache fürchten würde. Gibts dann wenigstens reservierte Inländersitze in den Öffis?  ;D

coolharry

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #58 am: 22. September 2011, 15:38:18 »
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!

Gab es wirklich Menschen die geglaubt haben, dass die Jahreskarte wirklich billiger wird? Wie ich früher schon mal geschrieben hab, wäre eine nicht Verteurung schon ein riesen Gewinn.
Würdet Ihr freiwillig auf einen Teil eures Gehaltes verzichten, wenn euch jemand verspricht stattdessen eine schwankende Prämie auszuzahlen, bei der nicht mal fest steht ob sie die Einnahmenverluste wirklich ausgleicht, da sie ja schwankt?
Auf eine nicht Erhöhung kann man sich mit Zähne knirschen sicher einigen aber auf weniger - das ist und bleibt ein Unsicherheitsfaktor.
 
Von 449 auf 365 sind ~18%.
Bei 355.838 Jahreskarten (Stand 2010) ergibt das einen Verlust von 29.890.392,00 €.
In Parkstunden ausgedrückt: 24.908.660 h = ~7341 (zusätzliche) Autos die ein Jahr lang in der Kurzparkzone stehen und das von 9-22Uhr.

Es ist und bleibt viel Geld. Okay die U-Bahn ist teurer aber das Geld der U-Bahn wird niemals in das Betriebskosten Budget umgeschichtet werde.

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Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
« Antwort #59 am: 22. September 2011, 16:15:32 »
Nach meinen Informationen sind die 365 € für die Jahreskarte so gut wie fix und das ist nur noch ein letztes Aufbäumen der WL, weil sie halt für sich noch was rausschlagen wollen. Welches Unternehmen verzichtet schon gern durch politische Intervention auf Einnahmen? Ich bin aber keineswegs so pessimistisch. Das Mehr an verkauften Karten und die verteuerten Einzelfahrscheine werden, wie schon einmal gesagt, durchaus eine Gegenfinanzierung schaffen.

Ich verstehe die Position der WL. Aber: Alles wird derzeit teurer, nur mein Gehalt, das steigt nicht...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.