Ich hätte eine Bitte , jetzt wird schon jahrelang über die sogenannten Schaltböcke geschrieben aber wie so einer von innen aussieht hat man hier noch nicht gesehen . Mich hätte das Innenleben wirklich interessiert . Gibt es jemanden hier im Forum , der die Möglichkeit hat , die Innereien eines Schaltbocks abzulichten ? Wenn möglich das eines alten und das eines neuen ? Wird wahrscheinlich eher unspektakulär sein mit Relais und/oder Schützen aber trotzdem wäre es von Interesse für mich . Vielen Dank vorab , lG
Ja leider bin ich schon in Ruhestand, aber ich kann es dir beschreiben.
Alle Schaltböcke sind mit einem Einheitsgerüst Type 0 ausgerüstet, dass in alle Kästen passt und schnell eingehängt werden kann und über eine Klemmleiste angeschlossen wird.
Auf dem Gerüst waren ursprünglich zwei sehr grosse Leopolder Schütze mit vier Leistungskontakte über offene Stahlfederbänder zum Joch aufgebaut. Die Anspeisung vom Sekundärnetz damals 3x380V war mit 63A abgesichert, die Ansteuerung der Schütze kam von der vorherigen Schaltstrecke als
Weiterschaltung und war mit 10A abgesichert.
Nach den Schützen, die für ganz- und halbnächtig zugeordnet waren, verteilte sich die Spannung auf fünf Ausgangsgruppen:
Gruppe I blieb immer frei und war Reserve.
Gruppe II war für die Hauptschaltrichtung, die an ihrem Ende als Weiterschaltung den nächsten Bock ansteurte.
Gruppen III bis IV waren für Nebengassen vorhesehen.
Gruppe V war die sogenannte Strichgruppe und hatte nur einen ganznächtigen Ausgang für Unterführungen oder Brücken/Stege.
Dann war im Ausgang noch die
direkte Spannung, die nicht über die Schütze lief und für Verkehrssignale, Kapellen und Ewige Lichter gedacht war.
Die Ausgänge liefen über Sicherungselemente mit Schmelzpatronen auf gut Glück 25A abgesichert.
Die Schütze hatten für die manuelle Arretierung Handhebel.
Neuere Einheitsgerüste sind im Prinzip in gleicher Funktion, haben aber fünf B&J Schütze mit gelben Kontaktor für GN - schwarzem Kontaktor für HN. Komtaktor ist ein auf den Schütz aufgeschraubter Drehknopf, der bein Verdrehen auf das Joch drückt und den Schütz arretiert.
Die Absicherung erfolgt über Trenner mit NH Sicherungen, ebenfalls grosszügig abgesichert damit kleinere
Rauber sich selbst ausschweissen.
Für Sonderanlage gibt es angepasste Gerüste z.B. mit Fi-Schalter.
So eine Sonderanlage war z.B. der Rustensteg, weil grosse Personen die Leuchten sowohl im Tunnel als auch auf der Brücke, mit der Hand erreichen konnten.