Autor Thema: Tarifregulation 01.01.1980  (Gelesen 13682 mal)

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oldtimer

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Tarifregulation 01.01.1980
« am: 24. September 2014, 21:54:19 »
Anlässlich der Tarifregulation welche per 01.01.1980 in Kraft trat, erging folgende Information an die Bediensteten!

Besonders auffällig ist der 4-Kurzstrecken-Fahrschein welcher an jeder der 4 Seiten zu entwerten war :lamp:

"Besetzt - bitte nicht mehr zusteigen, der Zug wird abgefertigt!"

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #1 am: 24. September 2014, 22:22:19 »
Da waren noch echte Beamte am Werk – wunderbar, wie man das alles verkomplizieren kann! 8)
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #2 am: 24. September 2014, 22:55:30 »
Da waren noch echte Beamte am Werk – wunderbar, wie man das alles verkomplizieren kann! 8)

Vor allem der Schwachsinn mit den Ergänzungsfahrscheinen... heute gibt man sie einfach jederzeit zurück oder zahlt auf, und fertig - auch bei nur teilweise abgefahrenen Streifenkarten. Bissl was hat sich ja gottlob schon geändert im Behördenapparat der letzten 30 Jahre!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #3 am: 24. September 2014, 22:59:37 »
Da waren noch echte Beamte am Werk – wunderbar, wie man das alles verkomplizieren kann! 8)

Vor allem der Schwachsinn mit den Ergänzungsfahrscheinen... heute gibt man sie einfach jederzeit zurück oder zahlt auf, und fertig

Beziehungsweise sind die Dinger einfach noch weiter bis Jahresende gültig, was im Endeffekt billiger kommt als der ganze Hokuspokus rund um den Austausch (trotz Aufzahlung).
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #4 am: 24. September 2014, 23:05:56 »
Da waren noch echte Beamte am Werk – wunderbar, wie man das alles verkomplizieren kann! 8)

Vor allem der Schwachsinn mit den Ergänzungsfahrscheinen... heute gibt man sie einfach jederzeit zurück oder zahlt auf, und fertig

Beziehungsweise sind die Dinger einfach noch weiter bis Jahresende gültig, was im Endeffekt billiger kommt als der ganze Hokuspokus rund um den Austausch (trotz Aufzahlung).

In Paris macht man's noch einfacher: Die Magnettickets sind praktisch ewig gültig, Preis steht keiner drauf. Einerseits geben damit Touristen der RATP einen kostenlosen Kredit, andererseits tauscht man sie nicht um, weil sie eh gültig sind - wenn man sie verliert oder nicht mehr konsumiert, so what.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

oldtimer

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #5 am: 24. September 2014, 23:11:58 »
Auch anlässlich der Tarifumstellung per 01.01.1984 wurden noch Fahrkarten rückgekauft. Auch wurde die Versicherung gegen Verlust der Monatswertmarken aufgelassen (s. S. 2 Mitte)

"Besetzt - bitte nicht mehr zusteigen, der Zug wird abgefertigt!"

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #6 am: 24. September 2014, 23:17:14 »

Vor allem der Schwachsinn mit den Ergänzungsfahrscheinen... heute gibt man sie einfach jederzeit zurück oder zahlt auf, und fertig - auch bei nur teilweise abgefahrenen Streifenkarten. Bissl was hat sich ja gottlob schon geändert im Behördenapparat der letzten 30 Jahre!
Aber die ganzen kranken Gehirne wurden leider nicht amputiert, die toben sich halt jetzt halt mit anderen "Ideen" aus!  >:D
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #7 am: 24. September 2014, 23:19:48 »
Aber die ganzen kranken Gehirne wurden leider nicht amputiert, die toben sich halt jetzt halt mit anderen "Ideen" aus!  >:D

Damals wussten sie noch nicht, dass sie in der Abteilung F59 aufgehen würden.
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #8 am: 24. September 2014, 23:22:16 »
Aber die ganzen kranken Gehirne wurden leider nicht amputiert, die toben sich halt jetzt halt mit anderen "Ideen" aus!  >:D

Damals wussten sie noch nicht, dass sie in der Abteilung F59 aufgehen würden.
Ach, da gibt es, erkennbar an den Auswüchsen ihrers Tuns, sicher etliche Partisanen in allen (strategischen) Abteilungen!  ;)
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haidi

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #9 am: 24. September 2014, 23:40:03 »
Vor 30 Jahren war alles eh schon wie im Paradies.
Mein Vater hat in der Tarifabteilung gearbeitet, Leiter war ein Amtsrat Nowotny.
Damals wurde noch bei jedem Umstieg gezwickt und Umsteigen durfte man nur an der Verzweigungsstation der beiden Linien, z.B. vom 52er stadtauswärts zum 10er Richtung Joachimsthalerplatz nur bei der Reinlgasse.
ER hat damals in den Sechzigern schon den Vorschlag gemacht, dass man nur beim Einsteigen markieren braucht (wie es jetzt üblich ist). Mehr hat er nicht gebraucht.
Er hat dann Schülerstreckenkarten auszustellen gehabt, auch Ersatz für verlorene. Das hieß für die Parteien, die die Stempelmarken nicht schon bei sich hatten:
Bei ihm anstellen, dann zur Kassa um Stempelmarken und dann wieder bei ihm anstellen.
Also hat er aus seinem Geld Stempelmarken gekauft und sie ohne Aufschlag an die Parteien weiter verkauft, damit sie sich nicht 3 Mal anstellen müssen, da hat er sich fast eine Diszi eingehandelt.

Übrigens: Dieses Spiel gibt es heute noch (oder wieder) am Verkehrsamt. Für einen Ersatz-Typenschein braucht man eine Unbenklichkeitsbescheinigung vom Verkehrsamt.  Zum Beamten den Antrag abgeben, dann erhält man einen Ausdruck, mit dem wandert man zur Kassa, dort wird (oder wurde bis vor einiger Zeit) die Aktenzahl udn der Betrag auf einen Paragon geschrieben und dann geht man wieder zum ursprünglichen Beamten und bekommt die Bescheinigung.
Tja, Schüssel hat die Stempelmarken abgeschafft, aber besser ist es nicht geworden.
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #10 am: 25. September 2014, 00:02:29 »
Damals wurde noch bei jedem Umstieg gezwickt . . .

Gott sei Dank gab es das Markieren bei jedem Unsteigen nur verhältnismäßig kurze Zeit, genau vom 27. März 1961 bis 1. Jänner 1967. Davor wurde nur beim Kauf des Fahrscheins markiert. Lediglich beim ersten Umsteigen gab es die sogenannte Remarkierung, das war eine Lochung im Kopf des Fahrscheins.

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #11 am: 25. September 2014, 07:49:13 »
Vor 30 Jahren war alles eh schon wie im Paradies.
Mein Vater hat in der Tarifabteilung gearbeitet, Leiter war ein Amtsrat Nowotny.
Damals wurde noch bei jedem Umstieg gezwickt und Umsteigen durfte man nur an der Verzweigungsstation der beiden Linien, z.B. vom 52er stadtauswärts zum 10er Richtung Joachimsthalerplatz nur bei der Reinlgasse.
ER hat damals in den Sechzigern schon den Vorschlag gemacht, dass man nur beim Einsteigen markieren braucht (wie es jetzt üblich ist). Mehr hat er nicht gebraucht.
Er hat dann Schülerstreckenkarten auszustellen gehabt, auch Ersatz für verlorene. Das hieß für die Parteien, die die Stempelmarken nicht schon bei sich hatten:
Bei ihm anstellen, dann zur Kassa um Stempelmarken und dann wieder bei ihm anstellen.
Also hat er aus seinem Geld Stempelmarken gekauft und sie ohne Aufschlag an die Parteien weiter verkauft, damit sie sich nicht 3 Mal anstellen müssen, da hat er sich fast eine Diszi eingehandelt.

Übrigens: Dieses Spiel gibt es heute noch (oder wieder) am Verkehrsamt. Für einen Ersatz-Typenschein braucht man eine Unbenklichkeitsbescheinigung vom Verkehrsamt.  Zum Beamten den Antrag abgeben, dann erhält man einen Ausdruck, mit dem wandert man zur Kassa, dort wird (oder wurde bis vor einiger Zeit) die Aktenzahl udn der Betrag auf einen Paragon geschrieben und dann geht man wieder zum ursprünglichen Beamten und bekommt die Bescheinigung.
Tja, Schüssel hat die Stempelmarken abgeschafft, aber besser ist es nicht geworden.
Gab es da nicht das nette Lied von Reinhard Mey?
https://www.youtube.com/watch?v=MJbn5BtAEoc

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #12 am: 25. September 2014, 09:45:34 »
Übrigens: Dieses Spiel gibt es heute noch (oder wieder) am Verkehrsamt.

Auch beim Ausstellen eines neuen Reisepasses funktioniert das so. Man muss zuerst den Antrag ausfüllen, dann kriegt man einen ausgedruckten Wisch, mit dem man zur Kassa pilgert und einzahlt. Bei der Kassa kriegt man eine Einzahlungsbestätigung, mit der man dann wieder zurückhirschen darf. (Aber immerhin wird zwischenzeitlich kein neuer Klient zur Sachbearbeiterin vorgelassen, sondern die dazwischenliegende Zeit wird genutzt, um sie telefonische Auskünfte geben zu lassen.)
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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #13 am: 25. September 2014, 10:26:11 »
Wenn man es noch komplizierter haben will, fährt man zu einem VW-Audi Betrieb in Deutschland. Am besten mit einem kleinen Defekt. Kommt dann noch eine Mobilitätsgarantie ins Spiel, dauert der Formularkrieg bei 4 Betreuern um das zigfache Länger als die Reparatur selbst. Bürokratie wurde in der BRD mittlerweile perfektioniert.

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Re: Tarifregulation 01.01.1980
« Antwort #14 am: 25. September 2014, 10:50:20 »
Wenn man es noch komplizierter haben will, fährt man zu einem VW-Audi Betrieb in Deutschland. Am besten mit einem kleinen Defekt. Kommt dann noch eine Mobilitätsgarantie ins Spiel, dauert der Formularkrieg bei 4 Betreuern um das zigfache Länger als die Reparatur selbst. Bürokratie wurde in der BRD mittlerweile perfektioniert.

Man muss den Kunden eben beschäftigen, bis die Reparatur erledigt ist. :D
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