Vor 30 Jahren war alles eh schon wie im Paradies.
Mein Vater hat in der Tarifabteilung gearbeitet, Leiter war ein Amtsrat Nowotny.
Damals wurde noch bei jedem Umstieg gezwickt und Umsteigen durfte man nur an der Verzweigungsstation der beiden Linien, z.B. vom 52er stadtauswärts zum 10er Richtung Joachimsthalerplatz nur bei der Reinlgasse.
ER hat damals in den Sechzigern schon den Vorschlag gemacht, dass man nur beim Einsteigen markieren braucht (wie es jetzt üblich ist). Mehr hat er nicht gebraucht.
Er hat dann Schülerstreckenkarten auszustellen gehabt, auch Ersatz für verlorene. Das hieß für die Parteien, die die Stempelmarken nicht schon bei sich hatten:
Bei ihm anstellen, dann zur Kassa um Stempelmarken und dann wieder bei ihm anstellen.
Also hat er aus seinem Geld Stempelmarken gekauft und sie ohne Aufschlag an die Parteien weiter verkauft, damit sie sich nicht 3 Mal anstellen müssen, da hat er sich fast eine Diszi eingehandelt.
Übrigens: Dieses Spiel gibt es heute noch (oder wieder) am Verkehrsamt. Für einen Ersatz-Typenschein braucht man eine Unbenklichkeitsbescheinigung vom Verkehrsamt. Zum Beamten den Antrag abgeben, dann erhält man einen Ausdruck, mit dem wandert man zur Kassa, dort wird (oder wurde bis vor einiger Zeit) die Aktenzahl udn der Betrag auf einen Paragon geschrieben und dann geht man wieder zum ursprünglichen Beamten und bekommt die Bescheinigung.
Tja, Schüssel hat die Stempelmarken abgeschafft, aber besser ist es nicht geworden.