Ich habe es jetzt einmal überflogen, demnach dürften die Kollegen in den 80er Jahren steckengeblieben sein. Ich war selbst zuletzt in der Materialbewirtschaftung der MA 33 tätig. Wir hatten einmal jährlich eine Überprüfung des Materiallagers auf sicherheitsrelevante Lagerung durch eine Fremdfirma und alle 14 Tage eine Lagerinventur durch die MA 54.
Lagerleichen, das sind meist Materialien, die man aufgrund mehrjähriger Verwendung auf Vorrat einlagert und die dann von den Bauabteilungen wegen Änderung der Baurichtlinien nicht mehr verwendet werden, kann man nicht so einfach abschreiben. Das sind Neumaterialien, die man nur durch buchhalterische Klimmzüge aus dem Lagerbestand abschreiben kann.
Mich wundert weniger der hohe Lagerbestand an Toilettenpapier als vielmehr das Fehlen einer Baurichtlinie.
Ohne diesen verbindlichen Leitfaden darf keine Anlage geplant und ausgeführt werden. Ausnahme stellt zum Beispiel ein spontaner Drahtriss dar, hier darf der Bautrupp nach eigenem Ermessen eine befristete Notverspannung erstellen.
Spanndraht versus Drahtseil - beide sind aus NIRO Stahl und rosten nicht mehr. Der Spanndraht ist einfacher in der Verarbeitung, leidet aber an Wechselbiegebrüchen. Das Stahlseil benötigt viel mehr Kleinmaterial, spleißt an den Enden auf und die Anlage als solche neigt durch das Längsdehnverhalten des Seiles zum Aufschwingen. Seile verwendet die MA 33 nur für Sonderanlagen und Verkehrssignale.
Dass die Prüfer keine Techniker sind, ist offensichtlich und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sie für Bergründungen nicht offen sind.