Autor Thema: Palais Strozzi  (Gelesen 8642 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Palais Strozzi
« am: 07. März 2015, 20:49:02 »
Nachdem das Finanzamt vor Jahren ausgezogen ist und das Palais seitdem leerstand, soll es jetzt einen Nachmieter bekommen - und nicht zu Luxuswohnungen werden wie befürchtet:

http://wien.orf.at/news/stories/2698455/

Ich war früher (gezwungenermaßen) ein paar Mal drin und es ist schon ein sehr schönes Gebäude inkl. Innenhof!
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7702
    • www.tramway.at
Re: Palais Strozzi
« Antwort #1 am: 08. März 2015, 00:30:52 »
Jede Menge Fotos des Palais gips auf meiner Firmenhomepage http://www.viennaslide.com/ mit dem Suchbegriff Strozzi ! Das Palais ist ein wahrer Schatz, im hintersten Hof ist man in einer ganz anderen Welt...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14515
Re: Palais Strozzi
« Antwort #2 am: 08. März 2015, 11:12:43 »
Das muss man sich vorstellen - von dort in die Tintenburg im 3. Bezirk umziehen, da musst ja depressiv werden.
Edit: Papa Staat hat in den letzten paar Jahrzehnten viel Geld in die Erhaltung und Renovierung dieser Baujuwele gesteckt.
Ich erinnere mich noch an das Hygiene-Institut. 1977 dort zu arbeiten begonnen, Wände und Einrichtung abgefuckt. Miutte der Achziger war ein Besuch von Gesundheitsminister Kurt Steyrer bei uns angesagt. Die Bundesgebäudeverwaltung ist angetanzt, hat gefragt, wo Steyrer bei uns durchgeführt wird und die entsprechenden Räumlichkeiten und Gänge ausgemalt, der Rest blieb wie er war bis dann 2000 die große Renovierung anstand.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Re: Palais Strozzi
« Antwort #3 am: 08. März 2015, 12:15:00 »
Das muss man sich vorstellen - von dort in die Tintenburg im 3. Bezirk umziehen, da musst ja depressiv werden.
Edit: Papa Staat hat in den letzten paar Jahrzehnten viel Geld in die Erhaltung und Renovierung dieser Baujuwele gesteckt.
Ich erinnere mich noch an das Hygiene-Institut. 1977 dort zu arbeiten begonnen, Wände und Einrichtung abgefuckt. Miutte der Achziger war ein Besuch von Gesundheitsminister Kurt Steyrer bei uns angesagt. Die Bundesgebäudeverwaltung ist angetanzt, hat gefragt, wo Steyrer bei uns durchgeführt wird und die entsprechenden Räumlichkeiten und Gänge ausgemalt, der Rest blieb wie er war bis dann 2000 die große Renovierung anstand.

Die Methode erinnert mich an das TGM... dort waren die Gänge normalerweise stockfinster weil nur jede dritte Lampe eingeschaltet war (von den Beleuchtungswerten laut Norm kilometerweit entfernt, an der dunkelsten Stelle hat das Messgerät gestreikt weil < 1 lux und ich denke 100 wären mindestens vorgeschrieben), nur zum Tag der offenen Tür war plötzlich alles hell erleuchtet!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Palais Strozzi
« Antwort #4 am: 09. März 2015, 00:35:44 »
Bin gespannt was dann in/statt dem 80er-Jahre-Betonklotz in der Stumpergasse kommt.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16397
Re: Palais Strozzi
« Antwort #5 am: 09. März 2015, 01:16:01 »
. . . . 80er-Jahre-Betonklotz in der Stumpergasse . . . .
???



Meinst du das ehemalige Gewerkschaftshaus gegenüber der Fügergasse? Das ist kein Bau der 80er, sondern ein Gründerzeit-Haus Baujahr 1878!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Palais Strozzi
« Antwort #6 am: 09. März 2015, 14:23:28 »
Nein, ich meine das Institut für höhere Studien zwei Häuser weiter.
Das von Dir erwähnte war ja ein an Hässlichkeit kaum zu überbietendes Haus. Es muss wohl in den 60er Jahren im damaligen "Gewerkschaftschic" kernsaniert worden sein. Seit über zwei Jahren wird es nun wieder Kernsaniert: neue Fassade, neues Innenleben, Tiefgarage. Es werden sündteure "stylische" Wohnungen.
Was mich wundert ist warum man das Haus so aufwendig umbaut und es nicht abgerissen hat. Es hatte absolut keinelei sichtbare Originalteile aus der Bauzeit mehr, weder innen noch außen.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16397
Re: Palais Strozzi
« Antwort #7 am: 09. März 2015, 14:45:27 »
Nein, ich meine das Institut für höhere Studien zwei Häuser weiter.
Das kommt weg?  ???

Früher war dort eine Hauptschule!


Zitat
Es hatte absolut keinelei sichtbare Originalteile aus der Bauzeit mehr, weder innen noch außen.
Die Erker waren zumindest noch vorhanden. Die hätten auch bleiben sollen und der Umbau hätte auch gar nicht so aufwendig werden sollen, wie es jetzt geschieht. Als dann die Sanierungsfirma pleite gegangen ist, hat das ein neuer Bauträger übernommen, die Erker auch noch entfernt und auch sonst einiges umgeplant. Drum dauert der ganze Umbau in Luxuseigentum auch schon so endlos lang (sicher schon länger, als die von dir genannten zwei Jahre)!

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Foto: Wien Kulturgut
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Palais Strozzi
« Antwort #8 am: 09. März 2015, 14:57:58 »
Zitat
Das kommt weg?  ???

Früher war dort eine Hauptschule!

Na ich habe das so verstanden im oben verlinkten ORF-Artikel, dass das IHS ins Palais Strozzi übersiedelt.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Re: Palais Strozzi
« Antwort #9 am: 09. März 2015, 18:19:00 »
Die bauen in der Stumpergasse schon ewig herum! 15 Jahre werden es noch nicht sein, aber zu den 10 fehlt nicht mehr viel.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Hawk

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1773
Re: Palais Strozzi
« Antwort #10 am: 09. März 2015, 20:40:18 »
Hat nicht in der Stumpergasse, der einst so große Führer gewohnt?
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7702
    • www.tramway.at
Re: Palais Strozzi
« Antwort #11 am: 09. März 2015, 20:42:17 »
Hat nicht in der Stumpergasse, der einst so große Führer gewohnt?

Ja, wahrscheinlich hier.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16397
Re: Palais Strozzi
« Antwort #12 am: 10. März 2015, 00:11:03 »
Gewohnt hat er auf Nummer 31, obwohl immer wieder das Nebenhaus (Nr. 29) als Wohnadresse angegeben wurde. Vermutlich aus Gründen des Renommees, weil es das wesentlich elegantere Haus ist!


Dazu ein historisches Schmankerl: 1938 hat man anlässlich des Führer-Geburtstages auch auf seinen früheren Aufenthalt in Wien hinweisen wollen und hat eine Gedenktafel in der Stumpergasse montiert. Allerdings nicht auf dem Haus Nr. 31, sondern auf der Nr. 13! Richtig lesen zu können war halt schon damals ein Problem.  8)


[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
(ÖNB-Bildarchiv)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Palais Strozzi
« Antwort #13 am: 10. März 2015, 06:49:28 »
Nazis und intellektuelle Leistung hat sich schon damals nicht vertragen. ^^
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7702
    • www.tramway.at
Re: Palais Strozzi
« Antwort #14 am: 10. März 2015, 10:28:57 »
Gewohnt hat er auf Nummer 31, obwohl immer wieder das Nebenhaus (Nr. 29) als Wohnadresse angegeben wurde. Vermutlich aus Gründen des Renommees, weil es das wesentlich elegantere Haus ist!

Naja - das hat die Historikerin Hamann so herausgefunden. Im Buch "Mein Jugendfreund Adolf Hitler" spricht Augustin Kubizek (ich hab ihn übrigens kennengelernt, er war der Opa meines besten Freundes) - der ja damals mit ihm gemeinsam dort gewohnt hat - von Nr. 29. Übrigens erwähnt er auch das laut hörbare gequietsche der Tramways - ein Indiz für den Krawall, den die alten Garnituren damals den ganzen Tag gemacht haben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at