Autor Thema: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz  (Gelesen 127617 mal)

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Elin Lohner

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #105 am: 22. April 2015, 20:15:46 »
In ,,Wien Heute" habens grade gebracht, dass der Fahrer der alten Garnitur schuld war und die Weiche falsch befahren habe, was natürlich Blödsinn ist.
Bei der ZIB um 17:00 hat es geheißen, dass die Weiche sich nicht Richtung Neuwaldegg stellen ließ. Der Fahrer des ULF B 613 wurde vom Fahrdienst abgezogen und sowohl der ULF B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Wagenbeweger

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #106 am: 22. April 2015, 20:17:56 »
Was hat er drauf gsagt?

Eigentlich nur das es vorher zu einer kurzführung gekommen ist und das deshalb die weiche nach links stand. Ok, ich verstehe ja, dass man es den Zusehern der Flimmerkiste nicht zumuten kann, die Funktionsweise einer Flankenschutzweiche zu erklären, aber ein kurzes Statement, dass sich die Weiche eigentlich hätte zurückstellen müssen und auch nicht im Top zustand war, währe der Wahrheit geschuldet gewesen. So wars eigentlich nur WL-Propaganda, gepaart mit ,,Qualitätsjournalismus"   :down:

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #107 am: 22. April 2015, 20:18:41 »
Der Fahrer des ULF B 613 wurde hinterher vom Dienst abgezogen und sowohl der B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.
Ja, der ULF-Fahrer ist "Geschichte". Bei Unfällen mit Personenschäden werden die betroffenen Züge immer für die Untersuchung beschlagnahmt. Da hier die Sachlage aber eh klar ist, wird der ULF sicher recht bald wieder repariert unterwegs sein.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #108 am: 22. April 2015, 20:25:08 »
Was hat er drauf gsagt?

Eigentlich nur das es vorher zu einer kurzführung gekommen ist und das deshalb die weiche nach links stand. Ok, ich verstehe ja, dass man es den Zusehern der Flimmerkiste nicht zumuten kann, die Funktionsweise einer Flankenschutzweiche zu erklären, aber ein kurzes Statement, dass sich die Weiche eigentlich hätte zurückstellen müssen und auch nicht im Top zustand war, währe der Wahrheit geschuldet gewesen. So wars eigentlich nur WL-Propaganda, gepaart mit ,,Qualitätsjournalismus"   :down:

Ich sags ja: "Hofberichterstattung" :fp:
Was soll dabei schon gscheites rausschauen? ::)

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #109 am: 22. April 2015, 20:30:18 »
...aber ein kurzes Statement, dass sich die Weiche eigentlich hätte zurückstellen müssen und auch nicht im Top zustand war, währe der Wahrheit geschuldet gewesen. So wars eigentlich nur WL-Propaganda, gepaart mit ,,Qualitätsjournalismus"   :down:
Das würde aber wohl kein Pressesprecher der Welt freiwillig sagen. Sowas wird wenn dann nur auf genauere Nachfrage rausgerückt.

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #110 am: 22. April 2015, 22:21:11 »
Wobei man fairerweise schon dazusagen muß, was soll an einem E1 großartig an Elektronik schadhaft werden?

Unterschätze nicht das Maß an Elektronik, das in jedem E1 steckt!

Genau. Wirklich problemlos waren nur die schaffnerbesetzten Züge E1+c3. Die ersten Probleme kamen mit den schaffnerlosen c3 und wurden dann potenziert durch die Geamatic.

Hubi

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #111 am: 23. April 2015, 05:13:43 »
Zitat
Der Fahrer des ULF B 613 wurde vom Fahrdienst abgezogen und sowohl der ULF B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.

Also am Vormittag waren beide Wagen frei zugänglich, bei einer Beschlagnahmung wären sie wohl versiegelt gewesen. :o

Wiener Schwelle

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #112 am: 23. April 2015, 07:12:57 »
Außerdem konnte man den Pressesprecher Wrong Answer oder wie der heißt, dabei beobachten, wie er geschickt um die frage herummanövrierte, warum die Weiche nach links gestanden ist.  :fp:
Dabei war der eh gestern knapp nach mir vor Ort und hätte sich eigentlich ordentlich informieren können ;)

Hier der Beitrag: http://tvthek.orf.at/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/9626173
Answer ist ja nur ein Parteisoldat. Bei den Pressesprecher/innen ist meiner Meinung nach nur Frau Reich kompetent in den Aussagen und Ihren Auftritten. Answer ist ein zerstreuter Professor, nicht nur in seinen Aussagen sondern auch beim Äußeren.

Klingelfee

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #113 am: 23. April 2015, 07:24:26 »
Zitat
Der Fahrer des ULF B 613 wurde vom Fahrdienst abgezogen und sowohl der ULF B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.

Also am Vormittag waren beide Wagen frei zugänglich, bei einer Beschlagnahmung wären sie wohl versiegelt gewesen. :o

Wieso sollten die beiden Wagen auch beschlagnahmt sein? Die Untersuchung ist mMn abgeschlossen und die Unfallursache zumindest von der Fahrzeugseite geklärt. Das einzige, was eventuell noch untersucht wird, ist die Tatsache, wieso die Flankenschutzweiche NACH der Befahrung des kurzgeführten Zuges offensichtlich in Ablenkung stehen geblieben ist und nicht, wie eigentlich vorgesehen wieder in Grundstellung gegangen ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

B1.702

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #114 am: 23. April 2015, 07:28:32 »
Zitat
Der Fahrer des ULF B 613 wurde vom Fahrdienst abgezogen und sowohl der ULF B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.

Also am Vormittag waren beide Wagen frei zugänglich, bei einer Beschlagnahmung wären sie wohl versiegelt gewesen. :o

Die Beschlagnahme verunfallter Fahrzeuge zur technisch-sachverständigen Untersuchung erfolgt nur bei schweren oder tödlichen Verletzungen. Folglich: leichte Verletzungen -> keine Beschlagnahme.

B1.702

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #115 am: 23. April 2015, 07:39:29 »
Zitat
Der Fahrer des ULF B 613 wurde vom Fahrdienst abgezogen und sowohl der ULF B 613 als auch der c4 1355 wurden von der Staatsanwaltsaft beschlagnahmt.

Also am Vormittag waren beide Wagen frei zugänglich, bei einer Beschlagnahmung wären sie wohl versiegelt gewesen. :o

Wieso sollten die beiden Wagen auch beschlagnahmt sein? Die Untersuchung ist mMn abgeschlossen und die Unfallursache zumindest von der Fahrzeugseite geklärt. Das einzige, was eventuell noch untersucht wird, ist die Tatsache, wieso die Flankenschutzweiche NACH der Befahrung des kurzgeführten Zuges offensichtlich in Ablenkung stehen geblieben ist und nicht, wie eigentlich vorgesehen wieder in Grundstellung gegangen ist.

Nein, der Grund ist nicht, dass die Untersuchungen abgeschlossen sind. Ich gehe nämlich davon aus, dass sie das NICHT sind (siehe anderes Posting). Spätestens, wenn sich Geschädigte bei Gericht melden, gehen die Untersuchungen in eine neue Runde.

Warum sich die Flankenschutzweiche nicht rückgestellt hat, ist völlig unerheblich. Bei der Straßenbahn gilt Fahren auf Sicht. Basta.

Zwei technische Gründe fallen mir auf Anhieb ein:

- Der abgelenkte Zug hat den Überwachungsabschnitt nicht frei gegeben, weil der Unterschied im Stromfluss zwischen den Schienen zu gering war. Das kam am Anfang bei ULFen (Kupferband über das Portal statt durchgehender Achse) öfter vor. Grund kann auch eine Verschmutzung sein.

- Der Gegenzug ist zu knapp hinter dem abgelenkten Zug in den Weichenbereich eingefahren.

Nicht freigegebene Weichenabschnitte (weiterhin leuchtende Belegungsanzeige und aufleuchtendes Nachfahrverbot bei Annäherung des Folgezugs) hast du 10 Mal pro Tag. Dann kommt eben der Weichenspritzwagen. Das muss jedem Straßenbahnfahrer bekannt sein, und auf Grund der Häufigkeit des Auftretens gibt es auch keine Ableitung einer "Mitschuld" der Weiche am Unfall.

Wie gesagt: Damit muss man als Fahrer rechnen und auf Sicht fahren.

Tatra83

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #116 am: 23. April 2015, 08:05:06 »
Das einzige, was eventuell noch untersucht wird, ist die Tatsache, wieso die Flankenschutzweiche NACH der Befahrung des kurzgeführten Zuges offensichtlich in Ablenkung stehen geblieben ist und nicht, wie eigentlich vorgesehen wieder in Grundstellung gegangen ist.
Danke, das ist der ursächliche Fehler für diesen Unfall. Klar, dass man den Fahrdienstkollegen vorschiebt, wenn möglicherweise ein technisches Problem der Weichensteuerung vorgelegen haben könnte. Der Fahrer des landwärts fahrenden Zuges hatte den Gegenzug im Bereich der Flankenschutzweiche und war vielleicht aus (je nach Dienstzeit aufm Bock) betrieblicher Routine davon ausgegangen, dass seine Weiche Richtung U Alser Straße steht.
Gab es Sandspuren unter dem ULF, die auf eine Notbremsung hinweisen? Und wenn nicht, hat die Besandung einwandfrei funktioniert? Wie wir ja wissen, sind die Besandungsanlagen der ULF immernoch hoch im Kurs für die Werkstattaufenthalte.
Die Schuld stellen nur Gerichte fest, das sollte man sich vor Augen halten.

Nicht freigegebene Weichenabschnitte (weiterhin leuchtende Belegungsanzeige und aufleuchtendes Nachfahrverbot bei Annäherung des Folgezugs) hast du 10 Mal pro Tag. Dann kommt eben der Weichenspritzwagen. Das muss jedem Straßenbahnfahrer bekannt sein, und auf Grund der Häufigkeit des Auftretens gibt es auch keine Ableitung einer "Mitschuld" der Weiche am Unfall.
Was ist denn die Ursache für nicht freigegebene Weichenabschnitte - vielleicht die gelebte "zustandsorientierte" Wartung, wider besseren Wissens angesichts der Häufung dieser Vorkommen?
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

luki32

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #117 am: 23. April 2015, 09:21:45 »
Warum sich die Flankenschutzweiche nicht rückgestellt hat, ist völlig unerheblich. Bei der Straßenbahn gilt Fahren auf Sicht. Basta.

Zwei technische Gründe fallen mir auf Anhieb ein:

- Der abgelenkte Zug hat den Überwachungsabschnitt nicht frei gegeben, weil der Unterschied im Stromfluss zwischen den Schienen zu gering war. Das kam am Anfang bei ULFen (Kupferband über das Portal statt durchgehender Achse) öfter vor. Grund kann auch eine Verschmutzung sein.

- Der Gegenzug ist zu knapp hinter dem abgelenkten Zug in den Weichenbereich eingefahren.

Der zweite Grund ist aber in diesem Fall unmöglich, da ja der B in den Beiwagen des Gegenzugs gefahren ist, also kann er nicht zu knapp am Vorderzug, der ja abgebogen ist, gewesen sein.

mfG
Luki

PS: Wir verwenden hier möglichst keine Doppelpostings, man kann ja mehrer Beiträge mit "Zitat einfügen" zusammenfassen.
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

HLS

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #118 am: 23. April 2015, 09:36:30 »
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Bus

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #119 am: 23. April 2015, 10:37:40 »
Jedenfalls hat der ORF gestern brav Fotos aus dem Tramwayforum mit Quellenangabe gesendet  :)