Autor Thema: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz  (Gelesen 127581 mal)

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #180 am: 27. April 2015, 10:37:51 »

Und wo haben unsere Weichen eine formschlüssige mechanische Verriegelung, die höhere Geschwindigkeiten erlaubt?
Die Frage sollte lauten "Warum haben unsere Weichen...." Wäre das Gleiche, wenn die Eisenbahn noch immer Weichen mit Hakenverriegelung auf Hauptstrecken und vmax 40km/h verbaut..dafür aber mit E-Antrieb modernisiert weil das war schon immer so.


13er

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #181 am: 02. Mai 2015, 22:25:11 »
Hier noch ein besseres Bild von den Schäden an 613:

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Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Rodauner

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #182 am: 03. Mai 2015, 11:49:57 »
Na, wengistens die Blinker sind heil geblieben ;D.

4855

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #183 am: 05. Juli 2015, 07:57:58 »
Bevor ich mich verabschiede will ich euch darüber informieren, dass mir leider der Unfall passiert ist.
War an meinem Z-Freien Tag und nach über 1,5 Jahren durchgehendem Dauer-Extra das letzte Mal.
Bin Brünnlbadgasse mit leicht über 3Min Verspätung weggefahren und habe gewusst, dass ich noch zügig die Phase Alser Straße schaffen kann. Beim Einbiegen in die Lazarettgasse habe ich leider nicht auf die Weiche geschaut, auf das Signal habe ich viel zu kurz geschaut, es hat stark geblendet und konnte leider nichts erkennen und ich schaute nur noch auf die Ampel - leider, Routine, Unterbewusstsein. Die Notbremsung habe ich schon sofort als ich den Ruck spürte eingeleitet und schätzungsweise ist der Zug fast genau im Kupplungsraum des Gegenzugs stehengeblieben. Die WL behaupten, dass ich ungebremst den Unfall verursacht habe - rein logisch müsste es dann den Beiwagen vom Triebwagen zerreißen. Auch wird behauptet, dass der ULF 1,5Meter entgleist sei.

zum Gegenzug, E1
Ich unterstelle ihm nichts, Signal routinemäßig nicht beachtet.

zum Vorderzug, 753
Ein Fahrgast hat beim Kundenservice angerufen und sich beschwert, dass der Fahrer wie ein betrunkener fahrt. Die BI hat den Vorderzug somit angefunkt, ich glaube bei Landesgerichtsstraße, und ihm die Anweisung gegeben, dass er bis zur Zimmermannschleife fahren soll. Wie ihr wisst gibt es bei Verdacht auf Alkohol keine Weiterfahrt, warum er aber weitergefahren ist verschweigt mir jeder, der Betriebsrat hat mich sofort abgewiesen und findet es ok, dass er weitergefahren ist, ich soll nicht viel darüber reden. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Funkgespräche gelöscht sind.

Am Bahnhof etliche Führungskräfte, alle der selben Meinung: "Weiche hätte sich zurückstellen müssen."
Um 23 Uhr offizieller Bericht auf der Homepage: "Weiche einwandfrei." Der Bericht ist aber seit langem nicht mehr Online.
Auf Nacht Testfahrten: "Weiche einwandfrei."

Es braucht mich niemand falsch zu verstehen, ich habe einen Fehler gemacht, den habe ich ehrlich und wie es war zugegeben, ich versuche nicht andere mithinein zu beziehen aber es zwingt mich dazu das ganze öffentlich zu machen, denn, ich habe es nicht verdient so rausgehaut zu werden mit der ganzen Schuld am Schulter. Ich verstehe ganz einfach die Zweigesichtigkeit dahinter nicht, diese Weiche ist laut anderen Kollegen seit über 6-7 Jahren schon so - das habe ich auch schon gewusst und habe sie selber oft zurückgestellt, und auch einige male angefunkt und dabei auch gesagt, dass es hier ein Unfallpotenzial gibt aber so eine Kettenreaktion von allem ist nunmal Schicksal - ich bin froh darüber, dass sich niemand schwer verletzt hat.
Imageschaden, TV, Zeitungen, Internet, das und des und jenes usw. usf... Plötzlich stand ich da wie ein Schwerverbrecher, der aber seit Beginn an immer da war, jeden ZF, nie Krank. Die WL, die seit Jahren für jegliche nichts bringende Kampagnen und Sonstiges Geld zur Verfügung haben aber solche sicherheitsrelevante Sachen ignoriert und nicht repariert haben sind gar nicht fahrlässig, nur der Fahrer. Wir sind selber schuld wenn wir dem uns zur Verfügung gestellten Material vertrauen.
Ich schätze das Menschenleben, ich schätze die Verwantwortung sehr. Hand auf das Herz, man kann nichteinmal mit Abischt soetwas herbeiführen, wenn das Material ordentlich funktionieren würde. Vor kurzem haben mir etliche Kollegen bestätigt, dass sich an der Weiche nichts geändert hat, sie stellt sich wie gewohnt nicht zurück.

Andererseits habe ich auch gewusst, dass ich beim nächsten gröberen Fehler versucht werde gekündigt zu werden, denn in der Führungsebene habe ich kein gutes Bild gehabt.
Gründe dafür; Wagenpasseinträge, zu oft Sonderzüge (Rädergleiten, z.B. 771, Totmann A/B, E2-Ersatzbr.), zu oft geredet und Lösungsvorschläge aufgezählt, Fahrzeuge bemängelt, utopische Pläne, Fahrzeiten und Pausen bestritten, usw... Mein Interesse einen besseren reibungslosen und angenehmen Betrieb/Ablauf/Dienst zu verwirklichen war zu groß und habe es wie es ausschaut viel zu ernst genommen - nachdem ich aber alles mit gutem Gewissen gemacht habe brauche ich mich nicht zu schämen, all die, die mir trotz meiner Bemühungen mir das Leben schwer gemacht haben wo es nur geht sollen sich selbt über ihren Charakter schämen, vorallem der Obermeister und meine Teamleiterin. Bei einem Gespräch zu Dritt (Obermeister + TL gegen mich) haben sie mir beide ins Gesicht gesagt, ich soll endlich kündigen und gehen wenns mir so nicht mehr passt, denn das ganze ist nuneinmal so und die Firma muss somit Geld sparen.  Über den Betriebsrat äußere ich mich garnichteinmal..  Darüber habe ich an die Geschäftsführung und an ein paar andere per Mail ein Schreiben geschickt, ich weiß, dass sich die Freunderlwirtschaft und das System dahinter nicht ändern wird aber somit ist wenigstens ein bisschen was aufgezeichnet.

Es ist nicht zu fassen. Du bist hier eigentlich das Fundament dieser Firma, wirst aber im Sinne des Wortes als Dreck behandelt, allen anderen in der Führungsebene gehts dafür bestens. Mich macht das stark traurig, dass ich so rausgehaut wurde, aber ich kann wenigstens sagen, dass ich immer gerne und mit Leidenschaft gefahren bin und für ein gutes Miteinander geredet habe, statt zu schweigen.
Zum Schluss noch ein Danke an alle für die Infos im Forum, womit ich mir in der Arbeit doch hier und da leichter getan hatte, denn es wird einem nicht alles beigebracht.
Lg

Klingelfee

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #184 am: 05. Juli 2015, 08:53:34 »
Bevor ich mich verabschiede will ich euch darüber informieren, dass mir leider der Unfall passiert ist.
War an meinem Z-Freien Tag und nach über 1,5 Jahren durchgehendem Dauer-Extra das letzte Mal.
Bin Brünnlbadgasse mit leicht über 3Min Verspätung weggefahren und habe gewusst, dass ich noch zügig die Phase Alser Straße schaffen kann. Beim Einbiegen in die Lazarettgasse habe ich leider nicht auf die Weiche geschaut, auf das Signal habe ich viel zu kurz geschaut, es hat stark geblendet und konnte leider nichts erkennen und ich schaute nur noch auf die Ampel - leider, Routine, Unterbewusstsein. Die Notbremsung habe ich schon sofort als ich den Ruck spürte eingeleitet und schätzungsweise ist der Zug fast genau im Kupplungsraum des Gegenzugs stehengeblieben. Die WL behaupten, dass ich ungebremst den Unfall verursacht habe - rein logisch müsste es dann den Beiwagen vom Triebwagen zerreißen. Auch wird behauptet, dass der ULF 1,5Meter entgleist sei.

zum Gegenzug, E1
Ich unterstelle ihm nichts, Signal routinemäßig nicht beachtet.


Lieber 4855,

es tut mir leid, dass dir dieser Unfall passiert ist. Da ich deine Personalakte nicht kenne, werde ich deine Kündigung, bzw auch das verhalten der WL dir gegenüber nicht kommentieren.

Ich verstehe auch, dass du dir deinen Frust von der Seele schreiben musst.

Aber zu den Fakten,

Du sagst, dass du, wie du den Schlag nach links gespürt hast, sofort gebremst hast. das glaube ich dir auch. Nur kenne ich die Stelle nur zu gut. Und die Zeit von bemerken, bis zum Aufprall ist mMn so kurz, dass die Bremse noch gar nicht bemerkt hat, dass du bremst. Daher die Aussage, dass du ungebremst in den anderen Zug gefahren bist. Und nur die Aussage, dass du ungebremst in den anderen Zug gefahren bist, sagt noch lange nichts über die Geschwindigkeit aus, bzw ob du nach dem Aufprall aktiv mitgebremst hast, oder ob du nach dem Zusammenstoß noch beschleunigt hast

Und das der Gegenzug nicht stehen geblieben ist, wo ist bitte diese Vorschrift, dass wenn die Flankenschutzweiche im Gegengleis NICHT in Grundstellung ist, stehen bleiben muss, noch dazu, wenn der Gegenzug noch gar nicht in Sicht ist, denn nach den Berührungspunkt, hätte der Gegenzug, selbst wenn er dich gesehen hätte gar nicht mehr vor der Gleiskreuzung stehen bleiben.

Und zur Entgleisung des ULF und den Berührungspunktes würde ich einmal genau die Unfallakte lesen. Denn es gibt von den Unfall mehr als genügend Foto, die die Endstellung der Fahrzeuge belegen. Sollten die WL da die Unwahrheit sagen, dann hast du damit genügend Gegenargumente. Wenn ich mir jedoch das Foto von Harald im Eingangsposting anschaue, dann kann ich mir die 1,5m sehr wohl vorstellen. Nämlich auf die Seite. Das diese Entgleisung durch das Weiterfahren des Gegenzuges passiert ist, ist zwar höchstwahrscheinlich. Wird aber sicher nicht dem Gegenzug, der den Unfall erst mitbekommen hat, nach dem er von dir gebremst wurde, sondern dir angelastet.

Solltest du noch keinen eigenen Anwalt haben, dann empfehle ich dir einmal mit dem GLB Kontakt aufzunehmen, da diese sich rühmen ungerechtfertigte Mitarbeiter gegen die WL zu unterstützen und ihnen auch gute Rechtsanwälte zur Verfügung zu stellen.

Ansonsten wünsche ich dir auf deinem weiteren Lebensweg alles Gute.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #185 am: 05. Juli 2015, 09:19:29 »
zum Vorderzug, 753
Ein Fahrgast hat beim Kundenservice angerufen und sich beschwert, dass der Fahrer wie ein betrunkener fahrt. Die BI hat den Vorderzug somit angefunkt, ich glaube bei Landesgerichtsstraße, und ihm die Anweisung gegeben, dass er bis zur Zimmermannschleife fahren soll. Wie ihr wisst gibt es bei Verdacht auf Alkohol keine Weiterfahrt, warum er aber weitergefahren ist verschweigt mir jeder, der Betriebsrat hat mich sofort abgewiesen und findet es ok, dass er weitergefahren ist, ich soll nicht viel darüber reden. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Funkgespräche gelöscht sind.

Dazu ist lediglich anzumerken, dass die Weiterfahrt erfolgt ist, nachdem die Funkstreife an Ort und Stelle einen Alkovortest mit dem Ergebnis 0,0 ‰ durchgeführt hat. Dass dich der Betriebsrat abgewiesen hat, ist wohl klar, denn das Ergebnis eines fremden Alkotests geht dich nichts an.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Tatra83

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #186 am: 05. Juli 2015, 11:56:46 »
Es ist nicht zu fassen.
Genau das ist der Punkt. Es ist nicht zu fassen, wie dieses Unternehmen mit seinen Mitarbeitern umgeht. Der technisch offenbar nicht einwandfreie Zustand der Weiche hat diesen Unfall erst ermöglicht, das behaupte ich mal.

Die Meldung der WL, die zwar auf ihrer Webseite nicht zu finden ist, gibt es im Wortlaut noch bei der APA: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150422_OTS0006/strassenbahnunfall-in-alsergrund-ursache-geklaert

Klingelfees Hinweis mit dem GLB ist nicht unwesentlich. Deren RA Oliver Scherbaum scheint da sehr fähig und engagiert zu sein.

Wenn ein Versäumnis des Unternehmens im Hinblick auf den technischen Zustand der Weiche nachweisbar wäre, sähe die Sache zwar nicht grundsätzlich anders aus, aber der Strategie der WL, alles auf den Fahrdienst-MA in dieser Art und Weise abzuwälzen, ginge dann nicht mehr auf.

Alles Gute für dich!
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #187 am: 05. Juli 2015, 12:21:06 »
Das größte Problem ist jedoch, das 4855 die Unachtsamkeit nicht nur einmal zugegeben hat.

Und auch wenn man in der Verhandlung heraus kommt, dass sich die Weiche durch einen technischen Defekt nicht zurück gestellt hatte, bleibt mMn der Unfalll leider voll an 4855 hängen, da die Vorschrift, vor befahren der Weiche sich von der Weichenstellung zu überzeugen auch für Weichen mit automatischer Rückstellung.

Aber nur weil dich die WL kündigen jetzt auch aus dem Forum auszusteigen halte ich für übertrieben.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #188 am: 05. Juli 2015, 12:27:15 »
Lieber 4855, aus dem Forum musst du dich nicht verabschieden. Wir sind ja nicht die WiLi! Ein Unfall kann jedem passieren, auch wenn deiner halt leider recht dramatisch war. Die Konsequenzen musst eh du tragen und über das Maß an Schuld wird ein Richter entscheiden. Wir werden sicher nicht den Stab über dich brechen, zumal du ja voll einsichtig bist und völlig vernünftig argumentierst. Falls dich der ÖV, und hier speziell die (Wiener) Straßenbahn, weiterhin interessiert, diskutiere doch auch in Zukunft hier mit!  ;)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Wiener Schwelle

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #189 am: 05. Juli 2015, 12:30:13 »
Ich möchte Dir zu deinem Schritt, der Aufarbeitung des Unfalls, Gratulieren.

Das letzte Posting von 95B würde ich ignorieren. Auf einem der einen verschuldeten Unfall zugibt und den Unfallhergang aus seiner Sicht schreibt, loszugehen ist menschlich verwerflich. Er aggiert wie ein unfehlbarer Chef.

Ich habe mich heute mit zwei befreundeten Mitarbeitern der WL darüber unterhalten und die bestätigten mir deine Aussage über den Umgang mit den Untergebenen. Alles nur Götter, aber Sie sind nicht Gott, sonst würde das Unternehmen besser dastehen.
Der Unternehmensleitspruch wie wichtig motivierte Mitarbeiter/innen sind, ist scheinbar leider nur ein Spruch, der nicht gelebt wird.

Und da Du lt. Deinen Angaben immer Fehler angezeigt hast und eine Verbesserung herbeiführen wolltest, hast Du natürlich deine Vorgesetzten, ab TL, zum Handeln gezwungen und Sie hätten Handeln müssen. Somit warst Du, in deren Augen, ein Quelgeist. Aber Du kannst dich sicher in den Spiegel schauen, auch wen Du leider nichts erreicht hast.
Kopf hoch und es gibt sicher auch ein schönes Leben nach und ohne WL.

Ein Typ,vielleicht schreibst Du deine aufgezeigten Fehler und Mängel an den Stadtrechnungshof.

Alles Gute und ich hoffe auf weitere Postings von Dir.

Tatra83

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #190 am: 05. Juli 2015, 12:37:57 »
Das größte Problem ist jedoch, das 4855 die Unachtsamkeit nicht nur einmal zugegeben hat.
Das spricht aber nicht gegen ihn.

Und auch wenn man in der Verhandlung heraus kommt, dass sich die Weiche durch einen technischen Defekt nicht zurück gestellt hatte, bleibt mMn der Unfalll leider voll an 4855 hängen, da die Vorschrift, vor befahren der Weiche sich von der Weichenstellung zu überzeugen auch für Weichen mit automatischer Rückstellung.

Dazu ein Zitat aus StrabVO1999 §8:
Zitat
Der Betriebsleiter hat
1. für die sichere Durchführung des Eisenbahnbetriebes unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften zu sorgen,
2. die betriebssichere Erhaltung und regelmäßige Untersuchung der Betriebsanlagen und Fahrzeuge zu überwachen.

Es lohnt sich in jedem Fall, das Thema sowie mögliche rechtliche Schritte mit den vermutlich letzten Arbeitnehmer-Vertretern bei den WL zu besprechen.
Die Entscheidung, was am Ende passiert, liegt ja immer noch bei dir, 4855.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

petestoeb

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #191 am: 05. Juli 2015, 12:46:36 »
Lieber 4855, aus dem Forum musst du dich nicht verabschieden. Wir sind ja nicht die WiLi! Ein Unfall kann jedem passieren, auch wenn deiner halt leider recht dramatisch war. Die Konsequenzen musst eh du tragen und über das Maß an Schuld wird ein Richter entscheiden. Wir werden sicher nicht den Stab über dich brechen, zumal du ja voll einsichtig bist und völlig vernünftig argumentierst. Falls dich der ÖV, und hier speziell die (Wiener) Straßenbahn, weiterhin interessiert, diskutiere doch auch in Zukunft hier mit!  ;)

Dem kann ich mich nur anschließen. Seit ich jetzt vor rund 15 Jahren die WL (im Streit) verlassen habe, geht es mir wesentlich besser (auch mit doch weniger Einkommen). Ich habe trotz meines damaligen Alters von 40+ heute wieder einen guten Job im öffentlichen Bereich. Trotzdem interessiert mich das Thema auch noch immer. Heute sehe ich viele Probleme - die hier oft diskutiert werden -  von beiden Seiten.

Alles Gute für Dich, ich hoffe dass du in Deinem angestammten Beruf wieder fußfassen kannst.

Hawk

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #192 am: 05. Juli 2015, 13:06:26 »
Auch von mir alles gute!

Kopf hoch geht schon weiter, wenn eine Tür zugeht gehen meistens zwei auf!  ;)
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

13er

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #193 am: 05. Juli 2015, 13:58:17 »
Das größte Problem ist jedoch, das 4855 die Unachtsamkeit nicht nur einmal zugegeben hat.
Es hätte hier nichts genutzt, es nicht zuzugeben. Die Schuld ist ja ganz eindeutig, das sieht auch 4855 so.

Allerdings hätte eine funktionierende Weiche diesen Unfall trotz des Fahrerfehlers verhindert (und ist die Technik nicht letztendlich auch dafür da, die Auswirkungen menschlicher Fehler zu minimieren?). An dem Punkt sollte man mit dem Anwalt ansetzen. Wenn belegbar ist (durch Zeugen oder Meldungen), dass die WL seit längerem von der nicht (immer) funktionierenden Weiche wussten und hier nicht aktiv wurden, dann ist das vor Gericht durchaus erwähnenswert. Also unbedingt den Anwalt kontaktieren und mit ihm deine Möglichkeiten durchsprechen, du hast dabei  nix zu verlieren.

Jedenfalls ist das kein Grund, hier im Forum nicht mehr mitzuschreiben! Ich finde, du gehst mit der Sache gut um, indem du dich ihr stellst und darüber rational nachdenkst. So wirst du es am ehesten verarbeiten können.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: 21.4.2015: Eigenkollision Zimmermannplatz
« Antwort #194 am: 05. Juli 2015, 14:40:37 »
Ich fürchte, wenn man (vor Gericht) erzählt, dass eh alle wissen, dass die Weiche seit Jahren nicht richtig funktioniert, ist das eher ein Schuss ins eigene Knie und sicher keine Entlastung!  :o
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