Infolge des Baufortschritts beim Krankenhaus Nord und des generell starken Fahrgastaufkommens entlang der Achse Brünner Straße wird es ab voraussichtlich Anfang November 2015 zu umfangreichen Umstrukturierungen im Straßenbahnnetz des 21. Bezirks kommen. Die Linie 30 wird eingestellt und an ihrer statt die Linie 25 auf die Brünner Straße verlängert, allerdings nicht bis Stammersdorf, sondern lediglich bis zur Schleife Gerasdorfer Straße.
Da durch diese Maßnahme eine massive Verschlechterung der Einstiegssituation am Franz-Jonas-Platz entstünde (getrennte Einsteigstellen der Linien 25 und 31 Richtung Brünner Straße), ist eine weitere Anpassung notwendig. Statt der Linie 31 wird künftig die Linie 26 nach Stammersdorf fahren. Der Strebersdorfer Ast wird mit der Strecke Schottenring – Floridsdorf zusammengelegt. Offen ist lediglich, ob das Signal 31 beibehalten wird oder man sich zur Wiedereinführung des Signals 32 entschließt.
Zusammengefasst sieht das Floridsdorfer Straßenbahnnetz künftig so aus:
- Linie 25: Aspern – Kagran – Floridsdorf – Gerasdorfer Straße
- Linie 26: Hausfeldstraße – Kagraner Platz – Floridsdorf – Stammersdorf
- Linie 32: Schottenring – Strebersdorf
Diese Neukonstellation dient jedoch nicht allein der Anpassung des Liniennetzes an die vorhandene Nachfrage. Ein weitaus wichtigerer Punkt bei der Umsetzung solcher Änderungen ist die zwingende Vorgabe, dadurch Einsparungen zu erzielen, was durch den Wegfall der HVZ-Linie 30 und den geringeren Wagenbedarf (25er nur bis Gerasdorfer Straße statt Stammersdorf, 32er auf gesamter Strecke in dünnerem Intervall) zweifellos gegeben ist.
Möglicherweise hat man jedoch Angst, dass diese Maßnahmen von der Bevölkerung nicht gutgeheißen werden, daher wohl der Umsetzungstermin nach der Wahl – was auch immer sich ein vorgebliches Privatunternehmen um Wahltermine kümmern muss.
Zusätzlich wurde in bester DDR-Manier den Teamleitern des Verkehrskombinats ein Maulkorberlass verpasst: Es sei auf jeden Fall vehement abzustreiten, dass es im Floridsdorfer Liniennetz zu Umstrukturierungen kommen könne – niemand habe die Absicht, irgendetwas zu ändern.Es scheint also, als wären die Abgesandten der Volksdemokratischen Einheitspartei bereits ziemlich nervös, sonst würden sie nicht alle Hebel in Bewegung setzen, um die Linienänderungen bis zur Wahl um jeden Preis vor der Bevölkerung geheimzuhalten.