Autor Thema: Tramway Wien im Wandel  (Gelesen 22530 mal)

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95B

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #15 am: 27. Januar 2016, 22:12:38 »
Aber Bim gefällt mir gar nicht. Nicht einmal zum Renten.

Ist allerdings verkaufsfördernd ...
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hema

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #16 am: 28. Januar 2016, 15:40:41 »
Eine Bimmelbahn war in der alten Zeit eine Kleinbahn (wegen der Glocken der Lokomotiven).
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

fr3

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #17 am: 28. Januar 2016, 21:03:02 »
Als ich Wien 1983 verließ war der Begriff Bim noch nicht allgemein gebräuchlich, ebenso wenig wie Öffis.
Den Ausdruck Elektrische kannte ich nur von einer Wahltante aus Gmunden, Tramway natürlich schon aus Wien.
Verschwunden ist auch der Begriff Stadtbahn. Ich verwende ihn bei meinen Wienbesuchen instinktiv immer noch, werde jedoch dabei eher komisch angesehen.

Fahrt vom Lusthaus zur Stadionbrücke
Die hieß in Wien aber weder Elektrische noch Tramway sondern Dschunglexpress.

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #18 am: 15. Februar 2016, 10:36:36 »
Die deutschsprachigen Schweizer sagen auch "Tram", allerdings ist sie dort sächlich: "Das Tram".
Die französischsprachigen Schweizer sagen "le tram" - also ist sie dort männlich.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

95B

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #19 am: 15. Februar 2016, 10:46:37 »
Die deutschsprachigen Schweizer sagen auch "Tram", allerdings ist sie dort sächlich: "Das Tram".
Die französischsprachigen Schweizer sagen "le tram" - also ist sie dort männlich.

Im Französischen gibt es ja auch kein Neutrum.
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hema

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #20 am: 15. Februar 2016, 16:16:30 »

Im Französischen gibt es ja auch kein Neutrum.
Wieso nicht? Carla Bruni hat sogar eines geheiratet!  >:D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #21 am: 15. Februar 2016, 16:24:12 »

Im Französischen gibt es ja auch kein Neutrum.
Wieso nicht? Carla Bruni hat sogar eines geheiratet!  >:D

??? Keine Ahnung, ich lese keine Klatschmagazine. :P
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13er

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #22 am: 15. Februar 2016, 16:26:34 »

Im Französischen gibt es ja auch kein Neutrum.
Wieso nicht? Carla Bruni hat sogar eines geheiratet!  >:D
Alles klar im Hosi mit Sarkozy? >:D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Überstrom

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #23 am: 15. Februar 2016, 16:52:13 »
Als ich Wien 1983 verließ war der Begriff Bim noch nicht allgemein gebräuchlich, ebenso wenig wie Öffis.

Ja, das - für mich unerträgliche - Wort "Öffi" (natürlich als Zusammenfassung aller ÖPNV-Mittel, verstehe ich schon) habe ich das erste Mal in einem Eigenprospekt der WVB über die Bewerbung des neuen Nachtverkehrsbusnetzes (natürlich englisch als "Nightline" bezeichnet - als ob alles Österreichische verrucht wäre und das 21. Jhd niemals erreichen dürfte ...)  Mitte der 90er Jahre gelesen. Seit damals hat es sich rasant zuerst in den Medien und meiner Meinung nach ab ca. Mitte der 2000er Jahre sogar in der Umgangs- und Alltagssprache vieler in Wien und Umgebung lebenden Menschen eingebürgert und wird sogar schon von einigen "älteren" Personen (60+) benutzt. Ist für mich DAS Unwort der letzten 20 Jahre.  Bim gefällt mir zwar auch nicht, aber noch immer besser als dieses "Öffi". Weiß vielleicht jemand von früheren Nennungen des Wortes?

Tramway (ist zwar auch englisch, wurde aber selbstverständlich wienerisch ausgesprochen), Elektrische und Stadtbahn sind ja heute leider ausgestorben - so wie viele andere "alte" Worte, wie zB Fahrschein oder Eintrittskarte ...

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #24 am: 15. Februar 2016, 16:56:42 »
Tramway (ist zwar auch englisch, wurde aber selbstverständlich wienerisch ausgesprochen), Elektrische und Stadtbahn sind ja heute leider ausgestorben - so wie viele andere "alte" Worte, wie zB Fahrschein oder Eintrittskarte ...
Außer im Zusammenhang als "Fahrscheinkontrolle" :)
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95B

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #25 am: 15. Februar 2016, 17:11:20 »
Außer im Zusammenhang als "Fahrscheinkontrolle" :)

Wird aber von den Schwarzkapplern selber auch nicht mehr als solche bezeichnet, sondern heißt "die Fahrausweise bitte vorweisen".

Ein weiteres Wort, das aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist, ist die Sparkassa. Mit diesem Begriff habe ich schon vor 15 Jahren ungläubiges Staunen geerntet, als ich meinte, ich müsste noch kurz einen Umweg machen, weil ich zur Sparkassa wolle, um Geld abzuheben. Mein Gegenüber wunderte sich, warum ich dazu unbedingt eine PSK brauche (Assoziation Sparkassa – Postsparkasse). :)

Meine Großmutter hat zur gewöhnlichen Taschenlampe immer "Batterie" gesagt, denn es gab ja auch Taschenlampen ohne Batterie:

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Den Dynamo (Symbolbild) habe ich immer noch und er ist auch noch funktionstüchtig.
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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #26 am: 15. Februar 2016, 23:26:10 »
Tramway (ist zwar auch englisch, wurde aber selbstverständlich wienerisch ausgesprochen), Elektrische und Stadtbahn sind ja heute leider ausgestorben - so wie viele andere "alte" Worte, wie zB Fahrschein oder Eintrittskarte ...
Außer im Zusammenhang als "Fahrscheinkontrolle" :)

Sehe ich anders - der Wortlaut "De Foascheine, oba schnö!" oder ähnlich ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier kein echtes Kontrollorgan am Werk ist, sondern ein "halblustiger" Betrunkener.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #27 am: 16. Februar 2016, 00:28:59 »
Tramway (ist zwar auch englisch, wurde aber selbstverständlich wienerisch ausgesprochen), Elektrische und Stadtbahn sind ja heute leider ausgestorben - so wie viele andere "alte" Worte, wie zB Fahrschein oder Eintrittskarte ...
Gut, klassische Fahrscheine werden zwar immer weniger benutzt, ausgestorben ist der Begriff deswegen aber noch lange nicht. Das Wording der Wiener Linien ("Ticket") hat meiner Meinung nach jedenfalls keinen wirklichen Einfluss auf den allgemeinen Sprachgebrauch.

Glücklicherweise wird nicht jeder Anglizismus, den Marketingabteilungen oder Redaktionsstuben (aktuell etwa "Fingerprint" statt Fingerabdruck) zu forcieren versuchen, bereitwillig angenommen. Aber Englisch ist und bleibt halt ungemein hip. Man nehme etwa den Ausdruck "Start-up": Den finden manche Schreiberlinge so toll, dass man manchmal den Eindruck hat, ganze Artikel würden nur seiner bloßen Nennung wegen verfasst. Inhalt: wurscht, Hauptsache der Modebegriff ist - idealerweise neben jungen G'friesern Gesichtern mit Hipsterbrillen - möglichst prominent platziert. 8)
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

diogenes

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #28 am: 16. Februar 2016, 04:13:53 »
[...]
Gut, klassische Fahrscheine werden zwar immer weniger benutzt, ausgestorben ist der Begriff deswegen aber noch lange nicht. Das Wording der Wiener Linien ("Ticket") hat meiner Meinung nach jedenfalls keinen wirklichen Einfluss auf den allgemeinen Sprachgebrauch.

Glücklicherweise wird nicht jeder Anglizismus, den Marketingabteilungen oder Redaktionsstuben (aktuell etwa "Fingerprint" statt Fingerabdruck) zu forcieren versuchen, bereitwillig angenommen. Aber Englisch ist und bleibt halt ungemein hip. Man nehme etwa den Ausdruck "Start-up": Den finden manche Schreiberlinge so toll, dass man manchmal den Eindruck hat, ganze Artikel würden nur seiner bloßen Nennung wegen verfasst. Inhalt: wurscht, Hauptsache der Modebegriff ist - idealerweise neben jungen G'friesern Gesichtern mit Hipsterbrillen - möglichst prominent platziert. 8)
Also, wenn schon "G'frieser" ersetzen, dann mit "Faces" ;)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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nord22

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Re: Tramway Wien im Wandel
« Antwort #29 am: 16. Februar 2016, 08:01:56 »
@ 95B: die Handdynamos waren während der Verdunkelung im zweiten Weltkrieg nächtens ein unentbehrliches Utensil. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden lt. einer Bekannten die Handdynamos von Fahrgästen der Stadtbahn benutzt, da des Öfteren der Bundeslastverteiler zusammenbrach (> Stromausfall) und die finsteren Stadtbahntunnelstrecken zu Fuß geräumt werden mussten.
Die Verdunkelung hatte auch Auswirkungen auf den Straßenbahnverkehr, denn es kam zu etlichen Eigenkollisionen, welche strikt geheim gehalten wurden.

nord22