Die Vorarbeiten für ein neues Schließsystem für alle Gebäude der Wiener Linien sind abgeschlossen. Jetzt folgt die schrittweise Umsetzung.
Seit etwa zwei Jahren arbeitet ein Projekt-Team - im Rahmen des strategischen Projekts „Schließsystem Neu“ - daran, ein Gesamtkonzept für ein neues Schließsystem zu entwickeln. Das neue System soll die Wiener Linien vor unberechtigten Zutritten und den damit verbundenen Risiken für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Anlagen zuverlässig auch in Zukunft gut schützen. Zusätzlich soll das neue System für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut überschaubar und einfach zu handhaben sein. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf nachhaltigen Technologien, die uns für die Zukunft optimal vorbereiten.
Der Leiter des Projektteams, bringt die Aufgabenstellung auf den Punkt: „Ein zukünftiges Schließsystem muss in der Lage sein, unsere Anlagen noch besser als heute zu schützen. Gleichzeitig muss es sich gut in den Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter integrieren lassen.“
Derzeit existiert bei den Wiener Linien ein über Jahrzehnte hinweg gewachsenes System an unterschiedlichen Schließkreisen und Schließsystemen. Aufgrund der Größe unseres Unternehmens und der Komplexität ist es aber für den/ die einzelne/n Mitarbeiter/in oft recht schwierig, den Überblick zu bewahren, wann er/sie wofür welche Zutrittsberechtigung brauchen.
Jetzt da die im Rahmen des strategischen Projekts „Schließsystem Neu“ durchgeführten internen IST-Erhebungen, eine Marktanalyse sowie die Gegenüberstellung der Stärken und Schwächen unterschiedlicher Schließsysteme abgeschlossen sind, ist klar wohin die Reise geht: Ein Mischsystem aus mechatronischen, elektronischen (Chip) und mechanischen Schließsystemen wird die geeignetste Lösung für die Wiener Linien darstellen. Langfristig soll bei rund drei Viertel aller Türen ein neues mechatronisches Schließsystem eingebaut werden. Dieses System besteht aus mechanischen Teilen (wie etwa Zylinder oder Schlüssel) und "intelligenten" elektronischen Teilen, die in der Lage sind, zugeteilte Berechtigungen zu speichern und zu erkennen.
„High Tech“-System statt Schlüsselbund
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Zutrittsberechtigungen zu vielen unterschiedlichen Bereichen und Räumen haben, werden in Zukunft statt eines Schlüsselbunds mit vielen unterschiedlichen Schlüsseln nur mehr wenige und in weiter Zukunft nur mehr einen Schlüssel bei sich tragen, der Teil eines intelligenten Systems ist.
Ein Mammutprojekt
„Wenn man sich vor Augen führt, dass es bei den Wiener Linien rund 30.000 Türen gibt“, so Philipp Englisch, „dann ist wohl klar, dass so eine Systemumstellung nicht von heute auf morgen passieren, sondern nur schrittweise über Jahre hinweg ausgerollt werden kann.“
Dabei ist die technische Umsetzung ja nur die eine Seite. Herausfordernder ist der Bereich Organisation und Verwaltung. Ein neues System braucht klare Regeln für Berechtigungen. Darüber hinaus ist es unbedingt erforderlich, Prozesse zu finden, die Transparenz schaffen und die Abläufe bei der Ausgabe der Zutrittsmedien (egal ob Schlüssel oder Chip) gut dokumentieren.
„Am bestehenden System gibt es eindeutig Verbesserungsbedarf“, so Geschäftsführer Günter Steinbauer. “Klar ist, dass wir unsere Anlagen in Zukunft noch besser als heute schützen müssen. Klar ist für uns aber auch, dass wir es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht unnötig schwer oder kompliziert machen wollen. Wir orientieren uns daher am ‚Zwiebelschalen-Modell‘. Das heißt, je besser die Außenhaut gesichert ist, desto freier kann man sich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter dahinter bewegen. Es geht also vor allem darum, mögliche Täter – egal ob Graffiti-Sprayer oder Diebe – möglichst früh zu erkennen und daran zu hindern, weiter zu kommen.“
Die Fülle an Aufgaben, die die unternehmensweite Umstellung auf ein neues Schließsystem mit sich bringt, ist nur in Teamarbeit zu bewältigen. Daher sind im jetzt gestarteten Umsetzungsprojekt viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Abteilungen (R24, B61, B65 und B67) mit an Bord, die einzelne Arbeitspakete leiten werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung der einzelnen Arbeitspakete wird es natürlich notwendig sein, auf die Unterstützung und das Know-how einzelner Fachabteilungen wie etwa B68, BU, F57 – um nur einige zu nennen – zurückgreifen zu können.
Wie geht es weiter?
Die Ausschreibung für ein neues mechatronisches Schließsystem läuft bereits. Die Planungen und Vorarbeiten zum Aufbau einer neuen zentralen Verwaltungs- und Organisationsstruktur haben ebenfalls schon begonnen. Um die Berechtigungsvergabe und die Verwaltung der Schlüssel auf neue Beine stellen zu können, wird R24 demnächst die ersten Abteilungen kontaktieren und – gemeinsam mit den Betroffenen – die neuen Abläufe abstimmen und festlegen.
Die technische Umsetzung selbst wird in mehreren Etappen erfolgen. Die ersten neuen Zylinder werden laut Plan ab Ende 2016 in den neu errichteten Stationen der U1-Süd, in der neu errichteten Abstellanlage Heiligenstadt und in den Straßenbahnremisen, die zur Zeit umgestaltet werden („Remise 2.0“), eingebaut. Die Umsetzung in Bestandsobjekten erfolgt dann Schritt für Schritt im Laufe der kommenden Jahre. Die „Außenhaut“ und sensible Bereiche werden dabei Priorität haben.
Objektschutz
Zylinder, Zäune, Tore, Schranken, Überwachungskameras, Wachpersonal. Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Es gibt eine Fülle an baulichen, technischen und organisatorischen Vorkehrungen, die dazu beitragen sollen, uns selbst und unsere Gebäude und Anlagen vor unberechtigten Zutritten zu sichern.
Doch die besten und noch so ausgeklügelten Maßnahmenpakete nützen nichts, wenn nur einige wenige sich nicht an ein paar elementare Regeln halten.
Tore von Abstell-, Revisionshallen, Garagen sollten – wenn es dienstlich umsetzbar ist – geschlossen und versperrt sein. Gekennzeichnete Notausgänge dürfen wirklich nur im Gefahrenfall benützt werden. Sie sind nicht zum Lüften da oder um Wege abzukürzen. Die beste Sicherheitstüre wird sinnlos, wenn sie offen gelassen und verkeilt wird!
Mehr dazu in der internen Hausordnung!
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