Wenn man die Argumentation der Südbahnschleifengegner weiterführt, kann man gleich sagen, die Adlerschleife sei genau so unnötig, weil die abgelenkten Züge im Fall des Falles ohnehin in der Absbergschleife umdrehen können.
Ich befürworte die Südbahnschleife aus zwei Gründen: Erstens sind auf der Südbahnkreuzung leider nicht alle Abbiegerelationen vorhanden, dabei hilft die Schleife. Zweitens fahren zwei starke Linien direkt vorbei (O, 18), denen diese Kurzführungsmöglichkeit schon oft geholfen hat. Auch für Umleitungen des 6ers ist sie mehr als brauchbar. Der D-Wagen hingegen braucht sie kaum. Was drittens für die Südbahnschleife spricht, ist die große Abstellkapazität. Im Störungsfall kommen hier mehrere Linien vorbei, die einander dadurch nicht behindern.
Die baulich dreigleisig ausgeführte Anlage ist übrigens seit vielen Jahren nur noch zweigleisig nutzbar. War früher das äußere Gleis gesperrt, so ist nun das mittlere Gleis gesperrt und darf nur auf besonderen Auftrag befahren werden. Grund: Die Gleislage ist noch aus Zeiten schmälerer Fahrzeuge, ein Befahren aller drei Gleise gleichzeitig erzeugt Lichtraumkonflikte.
Im Störungsfalle konnte ich in der Südbahnschleife durch ihren großzügig gehaltenen Ausbaustand die Züge so fächern, daß sich die Züge in ihren Abfahrtszeiten gegenseitig nicht behinderten. Leider ist dort keine Aufsicht mehr vorhanden die unterstützend geholfen hat. Viele Expeditore haben auf der Südbahn angerufen, eine Kurzführung mit der benötigten Abfahrtszeit angekündigt und der Expeditor dort hat neben den Planzügen der Linie D alle angeordneten Fahrten sicher durch diese Schleife geführt, selbst die WLB mit Langzügen störte in keinem Falle. Spitze waren einmal zwei Langzüge der WLB im äußersten Schleifengleis. Selbst da funktionierte der 13A noch. Und wenn die Südbahn 'zu' war, konnte ich noch immer mit der Linie 62 nach St. Marx in die Leberschleife ausweichen. Die lange Ausgleichszeit in Lainz machte dies möglich.
Nach der Auflassung des Zentralexpedites in Erdberg hätte ich das mit allen Möglichkeiten für das Personal ausgestattete Expedit Südbahnhof oder meinetwegen Schweizergarten als RBL-Standort gewählt, noch dazu, da ich dort nach wie vor auch Abstellmöglichkeiten - dann auch unter Aufsicht - für beide Betriebszweige Bus und STRAB hätte. Ein strategisch wertvoller Standort. Vielleicht noch wertvoller mit einer Schleifen Ein-/Ausfahrt in Ri Absberggasse. Vielleicht besinnt man sich eines Tages noch...
Der von dir angeführte Lichtraumkonflikt entstand alleine nur aus dem Anbau der Außenspiegel. Da manche Zugsbeweger mit dem Einklappen/Einfahren des Spiegels heillos damit überfordert waren und keine Aufsicht mehr vor Ort ist, wurde damals entschieden, das mittlere Gleis zu sperren. Auch diesen Zustand hätte ich durch die Wahl als RBL-Standort beenden können.