Aber mal ehrlich, sollte man nicht, bevor man eine Linie teilt, erstmal versuchen sie über Umwege zur jeweiligen Endstelle zu bringen. Grad am 2er wo man, ob sinnvoll oder nicht, zwei Expedite hat, um Fahrzeiten auszureizen, besteht immer die Gefahr mit der Kurzführung der Fahrzeitüberschreitung, weil plötzlich keine Ablöse am "falschen" Expedit ist.
Daher sollte an erster Stelle stehen, 1. Ablenkung, 2. Linienteilung und ganz zum Schluss erst Kurzführung.
Ich lass mich diesbezüglich gern eines besseren belehren, so würde ich es aber immer anwenden, wenn ich Disponent wäre.
So allgemein kann man das nicht sagen. Würdest du etwa den 5er ab Langer Gasse über 43 – 9 zum Westbahnhof schicken, weil es in der Florianigasse einen Falschparker gibt?
Beim Falschparker, würde ich vielleicht auch 2-3 Züge hinterm Falschparker stapeln oder eben über 43-9 am Falschparker vorbeiführen, speziell die, die in die Pause oder in den Feierabend gehen. Alle anderen kann man entweder über Zimmermannplatz kurzführen oder aber auch ablenken. Als Dispo, der die Ansage bekommt Feuerwehreinsatz im U-Bahnbereich, gehe ich automatisch erstmal von einem längerem Einsatz aus, somit kommt da ganz klar, die Ablenkung an erster Stelle, erst dann der Rest. Erst wenn keine halberwegs sinnvolle Ablenkung möglich ist, oder dieser eine fast doppelte Fahrzeit ausmacht, wird eine Kurzführung sinnvoll. So z.B.beim 9er, wenn ein Falschparker oder was auch immer ihn in der Hormayrgasse aufhalten, kommt nur Hls oder Zimmermannplatz in frage, letzteres aber auch nur wenn ich den Zug nicht mehr nach Hls schicken kann. Da der Zimmermannplatz die wichtigste Kürzführungsmöglichkeit für den 43er ist, obwohl vermehrt eher auf Dornbach gesetzt wird, ist und weil, mit Pech, gleichzeitig auch noch 5, 33, 37, 38 & 44 diese Schleife benutzen. Daher ist der Zimmermannplatz für den 9er nur sehr bedingt geeignet.
Du hast aber asolut recht, man kann es scheinbar doch nicht so ganz pauschalisieren. Sagen wir es halt so, wenn es eine sinnvolle Alternative zum Kurzführen/ zur Linienteilung entlang der Strecke gibt, würde ich das Ablenken wählen. Glücklichweise gibts ja da am 2er mehrere Varianten und in jede Richtung. Kurzführungen machen nur richtig Sinn, wenn ich Verspätungen ausgleichen will/muss oder aber zumindestens an der jeweiligen Kurzführungsendstelle ausreichend Platz habe um auch ein allfällige Ausgleichzeit zu halten.
Ein anderes Beispiel, wie es doch des öfteren mal vorkommt irgendeine Behinderung am 49er zwischen Hütteldorfer Straße U und Gürtel, würde ich mich, statt für gewöhnlich kurz Joachimsthalerplatz oder ULP, eben für eine Ablenkung FR Ring über 10-46-Ring und FR Hütteldorf eben 6-52-Hütteldorf fahren. Ist die Behinderung zwischen Gürtel und Ring, bleibt mir aber fast nur ULP kurz. FR Hütteldorf würde aber durchaus 46-10 Sinn machen, sofern der Fahrbehinderung nur Stadtauswärts vorherrscht.