Autor Thema: Linie 43 verULFt?  (Gelesen 81700 mal)

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E1-c3

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #240 am: 10. Juli 2017, 22:47:53 »
So ist es. Man kann die HU-fälligen E1 nur los werden, wenn man die Intervalle dementsprechend dehnt, bzw laufend Linien verkürzt (67er) bzw einstellt (58er). Diese Änderungsmaßnahmen sind mMn nur dazu da, um weniger Fahrzeuge zu benötigen und keinen Altfahrzeugen mehr eine HU verpassen zu müssen.

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #241 am: 10. Juli 2017, 22:53:07 »
Es ist genau das eingetreten, was ich immer kommen gesehen habe. Während der laufenden Auslieferung neuer A1 und B1 wurden defekte A und B einfach durch Neufahrzeuge ersetzt. Dies funktioniert nicht mehr, weil die Siemens Verkehrstechnik keine neuen ULF mehr liefert. Außerdem sind Hauptuntersuchungen an A1 und B1 der ersten Lieferserien fällig bzw. in Arbeit, deren mechanischer Teil durch die "Bocksprung" Haltebremse, von der jahrelang die Fahrgäste beim Anhalten der Züge durchgebeutelt wurden, stark verschlissen ist. Zur Tarnung der Misere stehen derzeit Ideen, den Grundauslauf der Wiener Straßenbahn mit allen möglichen und unmöglichen Änderungen zu kürzen, hoch im Kurs.
Demnach fällt also das ULF-Pyramidenspiel in sich zusammen, bevor es das U-Bahn-Pyramidenspiel tut. :o
Sind die ULFe der zweiten Serie tatsächlich so viel ausgemergelter als jene der ersten Serie?
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

38ger

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #242 am: 10. Juli 2017, 23:13:17 »
So ist es. Man kann die HU-fälligen E1 nur los werden, wenn man die Intervalle dementsprechend dehnt, bzw laufend Linien verkürzt (67er) bzw einstellt (58er). Diese Änderungsmaßnahmen sind mMn nur dazu da, um weniger Fahrzeuge zu benötigen und keinen Altfahrzeugen mehr eine HU verpassen zu müssen.

Durch die Umstellung 2/44 ändert sich der Auslauf nicht, aber die Zahl der notwendigen Beiwägen. Auch durch die Umstellung 10/58/60 werden mehr Beiwägen - aber auch MEHR FAHRZEUGE als bisher benötigt, da der 60er deutlich öfter fährt als der 58er.
Der 67er kann dass zwar mehr als kompensieren, aber auch nur bis D und O verlängert worden sind.
Man wird hoffentlich rechtzeitig daran denken dass man noch das eine oder andere Jahr E1 und c4 trotz abgelaufener HU erhalten wird müssen.

Alex

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #243 am: 10. Juli 2017, 23:32:28 »

Als ein kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen würde ich mir von den Wiener Linien erwarten, dass man das nicht dadurch löst, dass man Oldtimer-Fahrzeugen neuerliche 8 Jahre Lebenszeit gönnt, sondern dadurch, dass man sich ein zeitgemäßes Programm zur Überbrückung überlegt.
Das kann von
- Lieferung von weiteren ULFen (was ich absolut nicht präferieren würde, auch weil Siemens die Produktion schon eingestellt hat)
- Beschleunigung der Lieferung der Flexity
bis hin zu
- Überbrückung durch Ankauf/Anleihe von Gebraucht-Niederflurfahrzeugen aus anderen Betrieben
reichen.

38ger

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #244 am: 10. Juli 2017, 23:44:45 »
Das eine ist kundenorientiert, das andere sind die Wiener Linien ... wobei ein 5B mit Gelenkbussen statt dem 33er und eine Buslinie 42A Börse-Bauernfeldplatz-Währinger Straße/Volksoper-Vinzenzgasse-Czartoryskigasse-Schafberghöhe vermutlich wirklich mehr Leuten etwas bringen würde, als die derzeitige Situation mit übergehendem 5B und Umsteigezwang für alle Fahrgäste, die vom 42A zur U6, zum 9er, zum 13A, zur U2, zu den Ringlinien oder in den 1. Bezirk wollen.  :-X

t12700

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #245 am: 11. Juli 2017, 07:33:41 »
Heute ist nur der planmäßige E1+c4 am Kurs 43-19 draußen!

LG t12700

Tatra83

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #246 am: 11. Juli 2017, 08:38:37 »
Es ist genau das eingetreten, was ich immer kommen gesehen habe. Während der laufenden Auslieferung neuer A1 und B1 wurden defekte A und B einfach durch Neufahrzeuge ersetzt. Dies funktioniert nicht mehr, weil die Siemens Verkehrstechnik keine neuen ULF mehr liefert. Außerdem sind Hauptuntersuchungen an A1 und B1 der ersten Lieferserien fällig bzw. in Arbeit, deren mechanischer Teil durch die "Bocksprung" Haltebremse, von der jahrelang die Fahrgäste beim Anhalten der Züge durchgebeutelt wurden, stark verschlissen ist. Zur Tarnung der Misere stehen derzeit Ideen, den Grundauslauf der Wiener Straßenbahn mit allen möglichen und unmöglichen Änderungen zu kürzen, hoch im Kurs.
Dieser Umstand kann nicht deutlich genug herausgestrichen werden und sollte eigentlich im Zuge einer Einschau durch den Stadtrechnungshof neuerlich geprüft werden! Bemerkenswert ist außerdem durch das Unternehmen gewählte "Lösung", nämlich "Loch auf - Loch zu" mit den ULF zu spielen, das ist an Dilettantentum kaum zu überbieten. Bei den A und B sind es ja nicht nur kleine Defekte, sondern es trifft ja die gesamte Serie, wenn elementare Elektronikkomponenten nicht mehr lieferbar sind und z.T. in der Hw selbstgebastelt werden müssen. Die Lösung dafür kann eigentlich nur eine erweiterte HU für alle A und B sein, bei der die gesamte Steuerung getauscht wird und man neben der Temperaturabsenkungsanlage auch noch alle anderen Angleichungen an die zweite Serie implementiert. Gleichzeitig sollte man die A um ein oder zwei Module verlängern, damit man die firmeninterne Propaganda um die Fahrgastmilliarde gleich offensiv umsetzt. Das spart langfristig wirklich Geld ein.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

95B

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #247 am: 11. Juli 2017, 09:27:47 »
Dieser Umstand kann nicht deutlich genug herausgestrichen werden und sollte eigentlich im Zuge einer Einschau durch den Stadtrechnungshof neuerlich geprüft werden!

Ist halt leider unterm Strich auch völlig zahnlos. Man nimmt die Kritik demütigst zur Kenntnis und verspricht: "Danke für den Hinweis, wir schauen uns das an." – aber nachher wird munter weiter drauf los gewurschtelt wie vorher.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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13er

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #248 am: 11. Juli 2017, 09:46:04 »
Die Lösung dafür kann eigentlich nur eine erweiterte HU für alle A und B sein, bei der die gesamte Steuerung getauscht wird und man neben der Temperaturabsenkungsanlage auch noch alle anderen Angleichungen an die zweite Serie implementiert.
Wobei man das ja sogar macht (machen muss). Der Hydraulikausbau ist auch darauf zurückzuführen.
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60er

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #249 am: 11. Juli 2017, 10:04:16 »
Gleichzeitig sollte man die A um ein oder zwei Module verlängern
Was würde das kosten? Ich habe ja den Verdacht, dass das fast gleich teuer käme, wie die Anschaffung von Neufahrzeugen und damit nicht wirtschaftlich wäre.

13er

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #250 am: 11. Juli 2017, 10:07:15 »
Das wurde schon untersucht, ist zu teuer (viel zu teuer) und damit wieder erledigt.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

60er

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #251 am: 11. Juli 2017, 10:13:20 »
Das wurde schon untersucht, ist zu teuer (viel zu teuer) und damit wieder erledigt.
Dachte ich mir, wenn selbst die vergleichsweise einfache Nachrüstung von Klimaanlagen zu teuer ist.

95B

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #252 am: 11. Juli 2017, 10:26:35 »
Das wurde schon untersucht, ist ihnen zu teuer (viel zu teuer) und damit wieder erledigt.

;)

Man hat aber sicher nur "untersucht" (im Sinne einer Anfrage an den Hersteller), wie teuer es ist, das von Siemens durchführen zu lassen. Ein unabhängiger Anbieter hätte das eventuell günstiger hinbekommen – es gibt ja auch kompakte Kühlanlagen, die man halt in höherer Anzahl einbauen müsste. Die Klimaanlage eines Kleinbusses wiegt beispielsweise ca. 35 bis 50 kg (Hardware und Betriebsflüssigkeiten), da kann mir keiner einreden, dass die Statik des Wagens nicht ein bis zwei solcher Dinger pro Modul verträgt.
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Tatra83

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #253 am: 11. Juli 2017, 10:38:43 »
Dieser Umstand kann nicht deutlich genug herausgestrichen werden und sollte eigentlich im Zuge einer Einschau durch den Stadtrechnungshof neuerlich geprüft werden!
Ist halt leider unterm Strich auch völlig zahnlos. Man nimmt die Kritik demütigst zur Kenntnis und verspricht: "Danke für den Hinweis, wir schauen uns das an." – aber nachher wird munter weiter drauf los gewurschtelt wie vorher.
Aber sorgt immerhin für Unruhe und möglicherweise unerwünschte Aufmerksamkeit aus dem Rathaus. :lamp:

Gleichzeitig sollte man die A um ein oder zwei Module verlängern
Was würde das kosten? Ich habe ja den Verdacht, dass das fast gleich teuer käme, wie die Anschaffung von Neufahrzeugen und damit nicht wirtschaftlich wäre.
Das würde ich auch gerne wissen, allerdings MUSS man irgendwas machen, damit die ULF der ersten Serie noch 20 bis 30 Jahre fahren. Zukunftsträchtig ist all dieses Rumgetue wohl kaum - außer, das ist genau die Strategie für die Wiener Straßenbahn... :-X

Man hat aber sicher nur "untersucht" (im Sinne einer Anfrage an den Hersteller), wie teuer es ist, das von Siemens durchführen zu lassen. Ein unabhängiger Anbieter hätte das eventuell günstiger hinbekommen – es gibt ja auch kompakte Kühlanlagen, die man halt in höherer Anzahl einbauen müsste. Die Klimaanlage eines Kleinbusses wiegt beispielsweise ca. 35 bis 50 kg (Hardware und Betriebsflüssigkeiten), da kann mir keiner einreden, dass die Statik des Wagens nicht ein bis zwei solcher Dinger pro Modul verträgt.
Bei den ULF der zweiten Serie konnten die Aggregate für die Temperaturabsenkungsanlage auch nur deswegen untergebracht werden, weil die Steuerungseletronik deutlich weniger Platz braucht und somit weniger Gewicht hat. Zusätzlich entfällt die Wasserkühlung für die Fahrmotoren.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

13er

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Re: Linie 43 verULFt?
« Antwort #254 am: 11. Juli 2017, 10:47:44 »
Man hat aber sicher nur "untersucht" (im Sinne einer Anfrage an den Hersteller), wie teuer es ist, das von Siemens durchführen zu lassen. Ein unabhängiger Anbieter hätte das eventuell günstiger hinbekommen – es gibt ja auch kompakte Kühlanlagen, die man halt in höherer Anzahl einbauen müsste.
Ich habe mich auf die Verlängerung der A bezogen! Da wird's nicht allzu viele Fremdhersteller geben, die das machen würden - und wenn, wärs sicher noch teurer als bei Siemens. Ich glaube, es war irgendwo bei 1,5 Mio. pro Wagen. Das ist schon mehr als die Hälfte des Neupreises und das für die alten Rumpelkisten. Da fände ich es vernünftiger, einfach um das Geld mehr Flexitys kaufen.

Das mit den Klimaanlagen ist selbstverständlich nur eine Ausrede.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.