Autor Thema: Menschen schreiben Geschichte  (Gelesen 3363 mal)

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18er

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Menschen schreiben Geschichte
« am: 15. April 2017, 11:55:07 »
Auf der kurzweiligen Website http://www.menschenschreibengeschichte.at/index.php?pid=30 gibt es einige interessante Zeitzeugenberichte u.a.

zur Linie 47 (http://www.menschenschreibengeschichte.at/index.php?pid=30&kid=1210&og=1307&zg=0&ihidg=11349),
der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs - und als man am Gürtel noch Ball spielen konnte (http://www.menschenschreibengeschichte.at/index.php?pid=30&ihidg=13302&kid=1181),
und zur Straßenbahntype Amerikaner (http://www.menschenschreibengeschichte.at/index.php?pid=30&kid=1210&og=1307&zg=0&ihidg=12424).

moszkva tér

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #1 am: 15. April 2017, 16:41:10 »
Sehr interessant!

Man kann übrigens am Gürtel auch heute noch Ball spielen. Nicht nur in den Käfigen am Gaudenzdorfer Gürtel, sondern auch am Landstraßer Gürtel östlich des Wildgansplatzes, wo die Gürtelstraße nie ausgebaut wurde, aber dennoch Gürtel heißt  :)
http://www.openstreetmap.org/?mlat=48.18436&mlon=16.39933#map=17/48.18436/16.39933

Interessant ist, was meine Generation (Jg. 76) einmal den Enkerln und Urenkerln erzählen wird?
Zum Beispiel:
Es gab ja damals noch keine Mobiltelefone. Wenn man einen Freund angerufen hat, musste man sich immer mit Namen melden und fragen, ob die betreffende Person zu Hause ist. Denn es konnten ja auch andere Leute das Telefon abheben, beispielsweise die Eltern, die Arbeitskollegen oder der Wirt. Auch konnte man nicht erkennen, wer anruft, denn Displays mit Nummern- oder Namensanzeige gab es nicht. Konnte die gewünschte Person nicht zum Telefon kommen, konnte man eine Nachricht hinterlassen. Dabei war es wichtig, mitzuteilen, wer man ist, worum es geht und unter welchen Nummern man zu welcher Zeit gegebenenfalls zurückgerufen werden kann. Dabei musste man hoffen, dass diese Nachricht fehlerfrei und zuverlässig weitergegeben wurde - beispielsweise auch durch einen handgeschriebenen Zettel - und der Empfänger diese Nachricht auch rechtzeitig erhielt.
Hat niemand das Telefon abgehoben, war es sehr schwierig. Denn man musste es weiter versuchen, bis jemand das Telefon abhebt. Es gab zwar damals schon Tonbandgeräte, die Nachrichten aufzeichnen konnten, diese hatten aber nur wenige Leute zu Hause.

4463

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #2 am: 15. April 2017, 16:51:21 »
Es gab zwar damals schon Tonbandgeräte, die Nachrichten aufzeichnen konnten, diese hatten aber nur wenige Leute zu Hause.
Dann überleg dir bitte gleich auch, wie man den Begriff "Tonband" am besten erklärt. ;D
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

13er

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #3 am: 15. April 2017, 16:56:55 »
Es gab zwar damals schon Tonbandgeräte, die Nachrichten aufzeichnen konnten, diese hatten aber nur wenige Leute zu Hause.
Dann überleg dir bitte gleich auch, wie man den Begriff "Tonband" am besten erklärt. ;D
Zeig heutigen Jugendlichen eine Kassette und einen Bleistift und frag sie, was die beiden Dinge miteinander zu tun haben >:D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Ferry

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #4 am: 18. April 2017, 09:53:19 »
Interessant ist, was meine Generation (Jg. 76) einmal den Enkerln und Urenkerln erzählen wird?
Zum Beispiel:
Es gab ja damals noch keine Mobiltelefone. Wenn man einen Freund angerufen hat, musste man sich immer mit Namen melden und fragen, ob die betreffende Person zu Hause ist. Denn es konnten ja auch andere Leute das Telefon abheben, beispielsweise die Eltern, die Arbeitskollegen oder der Wirt. Auch konnte man nicht erkennen, wer anruft, denn Displays mit Nummern- oder Namensanzeige gab es nicht.

Es konnte sogar bei Vierteltelefonanschlüssen sein, dass man gar nicht anrufen konnte, weil der eigene Anschluss, den man sich mit bis zu vier anderen Teilnehmern teilen musste, bereits "besetzt" war oder dass man zwar anrufen konnte, aber auf der anderen Seite ein Besetztzeichen zu hören war!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Grosser Wagen

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #5 am: 18. April 2017, 10:16:15 »
....., den man sich mit bis zu vier anderen Teilnehmern teilen musste,.....

Kleine i-Tüpferl-Reiterei: ..... mit bis zu drei anderen Teilnehmern........ (sonst wär's ja ein Fünftel-Telefon gewesen).

lG Grosser Wagen

haidi

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Re: Menschen schreiben Geschichte
« Antwort #6 am: 18. April 2017, 10:51:09 »
Es konnte sogar bei Vierteltelefonanschlüssen sein, dass man gar nicht anrufen konnte, weil der eigene Anschluss, den man sich mit bis zu vier anderen Teilnehmern teilen musste, bereits "besetzt" war oder dass man zwar anrufen konnte, aber auf der anderen Seite ein Besetztzeichen zu hören war!
Hörer abnehmen, auf die Seite legen und den Knopf mit einem Zahlstocher blockieren. Damit hat man, nachdem der andere aufgelegt hat, die Leitung sofort bekommen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.