Budapest: alle Strecken im Tunnel, bis auf einen kurzen Abschnitt auf der Linie M3.
… und einen auf der M2.
Prag: alle Strecken im Tunnel bis auf kürzere Abschnitte am Stadtrand.
Madrid: alle Strecken im Tunnel, bis auf drei Abschnitte der Linien 5, 9 und 10.
Barcelona: nahezu alle Strecken im Tunnel.
Lissabon: nahezu alle Strecken im Tunnel.
München: die meisten Strecken im Tunnel, bis auf kürzere Abschnitte auf den Linien U5 und U6.
Allerdings ging es ja eben auch um Strecken in kompletten Neubaugebieten. München ist z.B. eine der am dichtesten besiedelten Städte Deutschlands, bei kleinerer Fläche als Dresden hat es gut doppelt so viele Einwohner.
Interessant ist doch, wie mit den Bahntrassen in komplett neu entstehenden Gebieten umgegangen wird. Und hier ist der Vergleich zwischen den Großwohnsiedlungen der 60er bis 80er Jahre in Ost- und West-Berlin sehr aufschlussreich:
In Ost-Berlin wurden oberirdische S-, U- und Straßenbahntrassen mitgeplant und -gebaut und waren vor den ersten Häusern fertiggestellt. In West-Berlin wurden unterirdisch geführte U-Bahnen mitgeplant, aber nicht umgesetzt (zumal die zugehörigen Linien meist auch noch weit entfernt endeten). Funktioniert hat das nur in einem Fall, in der Gropiusstadt (U7 nach Rudow). Das Märkische Viertel wird von S-, U- und Straßenbahn nur tangiert - ironischerweise endet die eigens aus dem Wedding verlängerte U8 nun genau dort, wo schon gut 70 Jahre vorher elektrische S-Bahnen hielten, weil bei einem absolut nötigen Umweg durch eine dünn besiedelte Gegend das Geld für die Führung ins MV (= dem Grund der Verlängerung) ausgegangen ist; und die aus Pankow kommende Straßenbahn M1 endet wie seit einem Jahrhundert hinter dem früheren Grenzstreifen, als wäre die Mauer nie gefallen und auf der anderen Seite kein Wohngebiet mit 100.000 Einwohnern entstanden. Andere Großsiedlungen, vor allem in Spandau (z.B. Falkenhagener Feld, Rudolf-Wissel-Siedlung) haben bis heute keinen Schienenanschluss, auch bald ein halbes Jahrhundert nach ihrem Bau nicht.
Und (um zurückzukommen vom Berlin der 70er Jahre ins Wien des 21. Jahrhunderts) ich fürchte, genau das wäre auch die Folge für die Seestadt gewesen, hätte man die U2 unterirdisch bauen wollen. Vielleicht hätte man die S-Bahn etwas verdichtet und als Zubringer den 26er in die Seestadt verlängert, aber ob die U2 dahin verlängert worden wäre, bezweifle ich stark.
Viele Hochbahnabschnitte kenne ich z.B. noch aus Berlin.
… und natürlich aus Hamburg. Die dortigen Verkehrsbetriebe heißen nicht umsonst:
Hochbahn.
