Autor Thema: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden  (Gelesen 46052 mal)

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Halbstarker

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #45 am: 18. Dezember 2019, 18:11:41 »
Ja genau, und Außerdem: wollen wir mehr ÖPNV-Anteil (Modal Split) oder nicht?
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Taurus

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #46 am: 18. Dezember 2019, 22:21:00 »


Ein nüchterner Blick auf eine Landkarte zeigt, dass ab Sterngasse stadtauswärts bei allen Querungen der Triesterstraße und der Bahntrasse alle 4 Minuten etwa der komplette Straßenverkehr (also auch Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiradfahrer, motorisierter Individualverkehr und Güterverkehr) gestoppt wird - im übrigen auch Einsatzfahrzeuge.

Die Querungen Triesterstraße durch Bahn-Seitenwechsel sehe ich nicht so dramatisch, dagegen die Straßen-Querungen wie beispielsweise Altmannsdorfer Straße, Ketzergasse und Wiener Neudorf dagegen  schon, weil es hier bei ungünstiger Impulsgebung der Badner Bahn-Vorrangschaltung zu umfangreichen Staus kommt, schon heute, bei 7,5er Takt noch viel mehr. Dazu kommt noch der Rot-Vorhalt wegen des Durchrutschweges (auch wenn die Badner in der Station stehen bleibt), wegen der diesbezüglich ungünstigen Lage der Haltestellen unmittelbar neben den Straßenkreizungen ein zusätzliches Manko.

Also wären umfangreiche Begleitmaßnahmen notwendig, selbst wenn 30% weniger Straßenfahrzeuge unterwegs sind (Klimaziel) -  es sind aber bei diesen Querungen (nochmals) ALLE verkehrsteilnehmenden Personen betroffen. Rot ist rot (und ich will nicht wissen, wieviele Fußgänger und Radfahrer im schlimmsten Fall minutenlanges das StVO-Rot mißachten). Der Aufschrei der der Badner Bahn anrainenden Gemeinden ist daher mehr als verständlich. Auch hier wird wie bei der Verbindungsbahn NEU die Rechnung ohne die Bevölkerung gemacht.
Gerade in der Stoßzeit gibt es den 7,5 Minuten Takt schon derzeit.
Für Fußgänger und Radfahrer sind die von dir besprochenen Bereiche wirklich ein Übel (auch ohne Bahn). Ich glaube aber an diese Gruppe denkt eh gar niemand.
Ich verstehe da auch die Bedenken.
Es ist halt so, dass die B17 so wie sie derzeit ist für Autofahrer unattraktiver ist und sich das durch diverse geforderte Maßnahmen ändern würde.
Die "Autohindernisse" haben einen Lenkungseffekt in Richtung Öffinutzung hat, was wiederum zu weniger Verkehr in den Anrainergemeinden führt.

Bei uns im Ort (derzeit nur 15 Minuten Takt) sind viele der Ansicht, dass viel zu viele Autos von anderen Gemeinden durch den Ort fahren, auch um auf die B17 zu kommen.
Ich stelle mir folgende Fragen? 1) Nimmt der Verkehr in den Orten zu oder ab? 2) Verkürzt sich die Fahrtdauer Richtung Wien, oder verschieben sich nur die Staupunkte. 3) Sind die teuren Umbauarbeiten wirklich das Geld wert?

Bis Wr. Neudorf gibt es ja bereits einen 7½-Minuten-Takt ohne dass dort die große Katastrophe ausgebrochen ist. Also wird das auch bis Baden gehen.
Ja. Interessanterweise kommen gerade aus dem Bereich wo es bereits zur Stoßzeit den 7,5 Minuten Takt gibt, die meisten kritischen Stimmen über der geplante Verdichtung um die Mittagszeit.

Halbstarker

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #47 am: 19. Dezember 2019, 08:33:20 »
Klar: wer die Welt nur aus der Windschutzscheiben-Perspektive kennt, den interessieren Verbesserungen im ÖPNV nicht.
Für den/die zählt nur:"Freie fahrt für freie Bürger!"  :bh:
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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #48 am: 09. Januar 2020, 12:31:14 »
Bis Wr. Neudorf gibt es ja bereits einen 7½-Minuten-Takt ohne dass dort die große Katastrophe ausgebrochen ist. Also wird das auch bis Baden gehen.

Beinahe wäre die große Katastrophe ausgebrochen. Vösendorf hat zwei Jahre lang die Einführung des 7,5-Minuten-Taktes blockiert und den kompletten Umbau der Ampel beim Bahnhof (B17) erzwungen. Ähnlich jetzt die Situation in Wr. Neudorf. Dort will der Bürgermeister erst der Ausweitung des 7,5-Minuten-Taktes in Richtung Baden zustimmen, wenn der B17-Strassentunnel gebaut wird.   

abc

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #49 am: 09. Januar 2020, 12:49:23 »
Bis Wr. Neudorf gibt es ja bereits einen 7½-Minuten-Takt ohne dass dort die große Katastrophe ausgebrochen ist. Also wird das auch bis Baden gehen.

Beinahe wäre die große Katastrophe ausgebrochen. Vösendorf hat zwei Jahre lang die Einführung des 7,5-Minuten-Taktes blockiert und den kompletten Umbau der Ampel beim Bahnhof (B17) erzwungen. Ähnlich jetzt die Situation in Wr. Neudorf. Dort will der Bürgermeister erst der Ausweitung des 7,5-Minuten-Taktes in Richtung Baden zustimmen, wenn der B17-Strassentunnel gebaut wird.

Vielleicht sollte die Stadt Wien einmal sämtliche Straßen aus dem Industrieviertel an der Stadtgrenze auf eine Spur pro Richtung verengen und auf der Tangente die Abfahrten aus Richtung Süden in Lastrichtung blockieren. Die Wiederherstellung des aktuellen Zustands erfolgt erst, wenn die Badner Bahn alle 7,5 min verkehrt, sämtliche Ortschaften im Industrieviertel täglich zwischen 5 und 24 Uhr mindestens halbstündlich an den ÖV angeschlossen sind und der Bahnverkehr auf der Südbahn deutlich verdichtet ist.

Es ist nicht einzusehen, dass Wiener darunter leiden müssen, dass Provinzkönige ihre Straßenausbauten bestehen und ansonsten den Ausbau des ÖV blockieren, der die Wiener vom Verkehr der Dörfler entlastet.

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #50 am: 10. Januar 2020, 10:07:16 »
Bei der ganzen Diskussion über den IV und den Sperrungen der Bahnübergänge möchte ich darauf hinweisen, dass die Sicherung dieser Bahnübergänge schon jetzt total straßenbahnmäßig ist.

Die weißen Blinklichter, die dem Tf das ordnungsgemäße Funktionieren der Anlage zeigen, stehen nämlich nicht in Anhalteweglänge vor dem Bahnübergang, sondern direkt davor.  Daher müssen sich die Tf diesen Signalen auf Sicht, also straßenbahnmäßig nähern.

Und ich denke, die Anlagen reagieren auch zu spät. In Vösendorf-Siebenhirten darf man meiner Erinnerung nach Richtung Süden noch mit 80km/h durchfahren. Nach den Bahnsteigen, also vor dem Bahnübergang, sind radienbedingt nur 60km/h erlaubt, was im Endeffekt zu einer Annäherungsgeschwindigkeit von 60km/h bei Durchfahrt durch die Station führt.

Ich habe aber schon öfter erlebt, dass das weiße Blinklicht erst zu blinken anfängt, wenn der regulär haltende Zug schon ganz oder fast steht. Im Sinne der Sicherung hat die Anlage daher versagt, weil der mit 60km/h durchfahrende Zug das weiße Licht nicht zu sehen bekommt.

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #51 am: 10. Januar 2020, 13:29:57 »
Ich habe aber schon öfter erlebt, dass das weiße Blinklicht erst zu blinken anfängt, wenn der regulär haltende Zug schon ganz oder fast steht. Im Sinne der Sicherung hat die Anlage daher versagt, weil der mit 60km/h durchfahrende Zug das weiße Licht nicht zu sehen bekommt.

Ohne weißes Licht wird der Zug aber auch nicht durchfahren, sondern anhalten.

Taurus

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #52 am: 10. Januar 2020, 20:36:58 »
Ich hoffe ein Profi kann und aufklären.

Bei der ganzen Diskussion über den IV und den Sperrungen der Bahnübergänge möchte ich darauf hinweisen, dass die Sicherung dieser Bahnübergänge schon jetzt total straßenbahnmäßig ist.

Die weißen Blinklichter, die dem Tf das ordnungsgemäße Funktionieren der Anlage zeigen, stehen nämlich nicht in Anhalteweglänge vor dem Bahnübergang, sondern direkt davor.  Daher müssen sich die Tf diesen Signalen auf Sicht, also straßenbahnmäßig nähern.

Und ich denke, die Anlagen reagieren auch zu spät. In Vösendorf-Siebenhirten darf man meiner Erinnerung nach Richtung Süden noch mit 80km/h durchfahren. Nach den Bahnsteigen, also vor dem Bahnübergang, sind radienbedingt nur 60km/h erlaubt, was im Endeffekt zu einer Annäherungsgeschwindigkeit von 60km/h bei Durchfahrt durch die Station führt.

Ich habe aber schon öfter erlebt, dass das weiße Blinklicht erst zu blinken anfängt, wenn der regulär haltende Zug schon ganz oder fast steht. Im Sinne der Sicherung hat die Anlage daher versagt, weil der mit 60km/h durchfahrende Zug das weiße Licht nicht zu sehen bekommt.
Es gibt ja auch 2 Blinklichter.

Eine Straßenbahnähnliche Annäherung merkt man im täglichen Betrieb jedenfalls nicht.
Ich kenne die verwendete Technik nicht, vielleicht schalten manche EK schon ein wenn die Fahrstraße gestellt wird. Das geschieht oft ziemlich spät. Dann wäre die EK ja durch das Signal gedeckt.

Die Zeitverzögerung bei manchen Haltestellen ist mir auch schon aufgefallen. -> Zug müsste ja auch im Falle einer Störung rechtzeitig zum Stehen kommen.

Güterzüge haben generell eine vmax von 50 km/h. Sonstige Züge fahren in der Regel nicht durch.
Zu deinem Beispiel in Vösendorf: Wenn der Güterzug mit 50 km/H rechtzeitig zum Halten kommt, schaffen das die Triebwagen wohl auch bei den angenommenen 60.

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #53 am: 11. Januar 2020, 07:47:08 »
Ohne weißes Licht wird der Zug aber auch nicht durchfahren, sondern anhalten.
Das nichtblinkende Licht bedeutet, dass vor der Eisenbahnkreuzung anzuhalten ist.

Das bedeutet im Eisenbahnbetrieb nichts anderes, als dass es in Bremsweglänge, genauer gesagt, Anhalteweglänge vor dem Bahnübergang anzubringen ist.

Das wird auch überall so gemacht, nur nicht auf der Badner Bahn.

Das nicht blinkende Überwachungssignal ist einem Vorsicht zeigenden Vorsignal gleichzusetzen. Der Zug kann sich mit Streckengeschwindigkeit dem Signal nähern, und wenn der Triebfahrzeugführer noch kurz vor dem Passieren des Signales eine "Freistellung" des Signales erkennt, kann er mit unveränderter Geschwindigkeit das Signal passieren. Kann es das nicht, hat er unmittelbar nach dem Passieren des Signales eine Bremsung einzuleiten, da sich ja in Anhalteweglänge (!) ein Halt zeigendes Hauptsignal oder ein nicht geschalteter Bahnübergang befindet.

Wenn ich mich mit einem Personenzug mit 60 km/h oder einem Güterzug mit 50 km/h oder sogar weniger von Norden kommend Vösendorf Siebenhirten nähere und durchfahren möchte / muss, so habe ich als Eisenbahn-Triebfahrzeugführer das Signal zu beobachten. Sollte ich an dem Signal vorbeifahren, ohne dass ich es blinken gesehen habe, so habe ich unverzüglich und unmittelbar nach dem Passieren des Signals eine Betriebsbremsung einzuleiten. Und das ist leider zu spät, da zwischen dem Signalstandort und der durch das Signal gesicherten Stelle nicht die Anhalteweglänge ist, sondern nur ein paar Meter.

Und das meine ich mit straßenbahnartigem Betrieb.

Im Eisenbahnbetrieb ist es nicht entscheidend, ab wann das Signal gesehen wird, sondern wo das Signal steht.
Eine Straßenbahnähnliche Annäherung merkt man im täglichen Betrieb jedenfalls nicht.
Ich schon, und zwar auf der gesamten Linie:
  • Verlangsamungen, weil ein Fußgänger vor dem Bahnübergang steht
  • Eigentlich konsequente Einfahrt von Norden nach Guntramsdorf mit weniger als Streckengeschwindigkeit trotz Sichtbarkeit des blinkenden Bahnübergangüberwachungssignals, weil sich niemand traut, sich im eisenbahnmäßigen Blindflug dem Bahnübergang zu nähern
  • Fahrt mit 40km/h auf einer 80km/h-Geraden bei Nebel trotz Verspätung
Güterzüge haben generell eine vmax von 50 km/h. Sonstige Züge fahren in der Regel nicht durch.
Zu deinem Beispiel in Vösendorf: Wenn der Güterzug mit 50 km/H rechtzeitig zum Halten kommt, schaffen das die Triebwagen wohl auch bei den angenommenen 60.

Weil entweder (das weiß ich nicht) hier durch das Stellwerk schon früher freigeschaltet wird oder der Triebfahrzeugführer schon lange vorher langsamer fährt  und das Signal aus der Ferne beobachtet. Was macht er mit dem Güterzug bei starkem Nebel? So fahren, als müsste er am Bahnsteig halten, und erst wieder aufschalten, wenn er das Signal durch den Nebel erkennt? Wie soeben geschrieben, muss man bei der Eisenbahn erst nach dem Passieren des "Vorsignals" die Bremsung einleiten.

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #54 am: 11. Januar 2020, 09:22:38 »
Möglicherweise existiert in den WLB-Dienstvorschriften ein Punkt, der dort die Möglichkeit des nicht gesicherten Zustandes der EK auch bei freizeigendem Ausfahrsignal - das sich in Vösendorf Richtung Baden kurioserweise NACH der EK befindet - in Betracht zieht und die Fahrer somit rechnen müssen, daß bei Ankunft am Bahnsteig dahinter noch Querverkehr (sowohl Fahrzeuge als auch Fußgänger) fließt. Mit den vielen verschiedenen Ampelphasen dürfte diese Anlage ohnehin ein Sonderfall sein, der durch eine Versetzung der Ausfahrsignale zum Bahnsteigende vermutlich vereinfacht werden könnte.

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #55 am: 11. Januar 2020, 10:00:48 »
Möglicherweise existiert in den WLB-Dienstvorschriften ein Punkt, der dort die Möglichkeit des nicht gesicherten Zustandes der EK auch bei freizeigendem Ausfahrsignal - das sich in Vösendorf Richtung Baden kurioserweise NACH der EK befindet - in Betracht zieht und die Fahrer somit rechnen müssen, daß bei Ankunft am Bahnsteig dahinter noch Querverkehr (sowohl Fahrzeuge als auch Fußgänger) fließt. Mit den vielen verschiedenen Ampelphasen dürfte diese Anlage ohnehin ein Sonderfall sein, der durch eine Versetzung der Ausfahrsignale zum Bahnsteigende vermutlich vereinfacht werden könnte.

Möglicherweise. OK. Aber genau das ist der straßenbahnmäßige Betrieb, den ich hier behauptet habe.

Ein Hauptsignal als Sicherung für EK zu verwenden, ist glaub ich unüblich. Die Position der Signale wird nur durch die Gleistopologie bzw. den Geschwindigkeiten der mit den entsprechenden Bremsprozenten fahrenden Züge bestimmt. Ob da eine EK ist, ist doch egal.

Taurus

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Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
« Antwort #56 am: 11. Januar 2020, 10:59:05 »

    Ich schon, und zwar auf der gesamten Linie:
    • Verlangsamungen, weil ein Fußgänger vor dem Bahnübergang steht
    • Eigentlich konsequente Einfahrt von Norden nach Guntramsdorf mit weniger als Streckengeschwindigkeit trotz Sichtbarkeit des blinkenden Bahnübergangüberwachungssignals, weil sich niemand traut, sich im eisenbahnmäßigen Blindflug dem Bahnübergang zu nähern
    Ich fahre nicht mehr täglich. Vielleicht hat sich etwas geändert. Wie oft fahrst du?
    Das die Fahrweise bei der Badner Bahn immer etwas individueller war als bei ÖBB Triebfahrzeugführern ist nichts Neues.

    Ansonsten bin ich gerade über die EK in Guntramsdorf so oft mit Streckenhöchstgeschwindigkeit mitgefahren...


    Weil entweder (das weiß ich nicht) hier durch das Stellwerk schon früher freigeschaltet wird oder der Triebfahrzeugführer schon lange vorher langsamer fährt  und das Signal aus der Ferne beobachtet. Was macht er mit dem Güterzug bei starkem Nebel? So fahren, als müsste er am Bahnsteig halten, und erst wieder aufschalten, wenn er das Signal durch den Nebel erkennt? Wie soeben geschrieben, muss man bei der Eisenbahn erst nach dem Passieren des "Vorsignals" die Bremsung einleiten.
    Ein planmäßiges Anhalten aller Züge ist anscheinend bei der Bemessung durchaus heranzuziehen.

    Ein Hauptsignal als Sicherung für EK zu verwenden, ist glaub ich unüblich.
    Die Möglichkeiten sind in Wahrheit sehr vielfältig und werden auch genutzt.
    Bei der ÖBB ist es sogar durchaus üblich keine Überwachungssignale zu verwenden.
    Mödling und Gumpoldskirchen sind so realisiert wenn ich richtig informiert bin. Gerade auf Grund der Höchstgeschwindigkeit und der vielfältigen Möglichkeiten an Fahrstraßen ist die Deckung mittels Signalen vermutlich am sinnvollsten.

    Bei der ÖBB gibt es auch Bahnübergänge wo das Überwachungssignal dauernd blinkt. Auch wenn kein Rotlicht ein ist. Es muss quasi nur die Funktion überwacht werden.

    Aus der aktuellen Eisenbahnkreuzungsverordnung (wobei die meisten EK vor der Verordnung von 2012  errichtet wurden):

    Zitat
    (5) Soll das Überwachungssignal, mit dem die Überwachung der ordnungsgemäßen Funktion erfolgt, nicht auf Bremsweglänge, sondern entweder unmittelbar vor der Eisenbahnkreuzung oder aus Gründen der Sichtbarkeit des Überwachungssignals entsprechend weiter entfernt vor der Eisenbahnkreuzung aufgestellt werden und ist zwischen der Einschaltstelle und der Eisenbahnkreuzung ein planmäßiges Anhalten von Schienenfahrzeugen nicht vorgesehen, muss das Überwachungssignal aus einer Entfernung, die sich aus der Bremsweglänge und einer Wegstrecke, die einer Signalbeobachtungszeit von mindestens 9 Sekunden entspricht, zusammensetzt, sichtbar sein. Ist dies auf Grund der örtlichen Verhältnisse nicht möglich, muss das Überwachungssignal auf einer Wegstrecke, die einer Signalbeobachtungszeit von mindestens 7 Sekunden vor dem Überwachungssignal entspricht, sichtbar sein.

    (6) Das Überwachungssignal, mit dem die Überwachung der ordnungsgemäßen Funktion erfolgt, ist zu wiederholen, wenn ein Anhalten von Schienenfahrzeugen (beispielsweise in Haltestellen, vor Signalen) zu berücksichtigen ist und das auf Bremsweglänge vorgesehene Überwachungssignal vom Haltepunkt aus nicht erkennbar ist. Ist ein planmäßiges Anhalten aller Schienenfahrzeuge vor der Eisenbahnkreuzung vorgesehen, ist ein vom Haltepunkt aus erkennbares Überwachungssignal vor der Eisenbahnkreuzung aufzustellen.

    [/list][/list]

    Taurus

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    Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
    « Antwort #57 am: 11. Januar 2020, 11:13:39 »
    Zitat
    Die Position der Signale wird nur durch die Gleistopologie bzw. den Geschwindigkeiten der mit den entsprechenden Bremsprozenten fahrenden Züge bestimmt. Ob da eine EK ist, ist doch egal.

    Das würde ich so nicht sagen, gerade wenn es um wenige Meter geht. Man sollte schon vermeiden, dass ein Zug auf einer EK zum Stehen kommt. Und wenn keine Fahrstraße gestellt ist braucht man die EK auch noch gar nicht aktivieren obwohl sich ein Zug nähert.

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    Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
    « Antwort #58 am: 11. Januar 2020, 12:52:31 »
    Zitat
    Die Position der Signale wird nur durch die Gleistopologie bzw. den Geschwindigkeiten der mit den entsprechenden Bremsprozenten fahrenden Züge bestimmt. Ob da eine EK ist, ist doch egal.

    Das würde ich so nicht sagen, gerade wenn es um wenige Meter geht. Man sollte schon vermeiden, dass ein Zug auf einer EK zum Stehen kommt. Und wenn keine Fahrstraße gestellt ist braucht man die EK auch noch gar nicht aktivieren obwohl sich ein Zug nähert.
    Und auch das gibts bei der ÖBB, sprich das ein Zug mit "Pech" genau auf einer EK zum Stillstand kommt. In Oberlaa FR Kledering ist das Ausfahrsignal knapp zwei Loklängen, sprich etwa 40m, nach der EK und mit einem Güterzug, längeren Lokzügen oder eben Personenzügen/Triebwagen kommt man genau dort zum stehen.

    *Ab und an wird man dort vom Fdl angefunkt und gefragt, ob man noch vor der EK anhalten kann. Wenn man das versucht zu befolgen, kommt man des öfteren mal für 1-xx Stunden nicht mehr weg, steht man allerdings unglücklich auf der EK, dauert es für gewöhnlich keine 5min. >:D 8)
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    Re: [PM] Ab 2025 alle 7,5min. bis Baden
    « Antwort #59 am: 11. Januar 2020, 16:35:25 »
    Zitat
    Die Position der Signale wird nur durch die Gleistopologie bzw. den Geschwindigkeiten der mit den entsprechenden Bremsprozenten fahrenden Züge bestimmt. Ob da eine EK ist, ist doch egal.

    Das würde ich so nicht sagen, gerade wenn es um wenige Meter geht. Man sollte schon vermeiden, dass ein Zug auf einer EK zum Stehen kommt. Und wenn keine Fahrstraße gestellt ist braucht man die EK auch noch gar nicht aktivieren obwohl sich ein Zug nähert.
    Und auch das gibts bei der ÖBB, sprich das ein Zug mit "Pech" genau auf einer EK zum Stillstand kommt. In Oberlaa FR Kledering ist das Ausfahrsignal knapp zwei Loklängen, sprich etwa 40m, nach der EK und mit einem Güterzug, längeren Lokzügen oder eben Personenzügen/Triebwagen kommt man genau dort zum stehen.

    *Ab und an wird man dort vom Fdl angefunkt und gefragt, ob man noch vor der EK anhalten kann. Wenn man das versucht zu befolgen, kommt man des öfteren mal für 1-xx Stunden nicht mehr weg, steht man allerdings unglücklich auf der EK, dauert es für gewöhnlich keine 5min. >:D 8)

    Dann müssten aber auch Züge in Breitenstein immer wieder auf der EK zum Stehen kommen. Denn dort hast du auch die Signal in Richtung Süden nach der EK.
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