Autor Thema: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))  (Gelesen 2884 mal)

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Erdberg

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1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« am: 02. März 2018, 07:50:56 »
Eigentlich schade, daß es den Brauch mit dem 1.Mai-Schmuck nicht mehr gibt. Das war früher immer so ein schöner Tag, diese geschmückten Züge zu sehen... (zu finden).

Ferry

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #1 am: 02. März 2018, 10:23:11 »
Eigentlich schade, daß es den Brauch mit dem 1.Mai-Schmuck nicht mehr gibt. Das war früher immer so ein schöner Tag, diese geschmückten Züge zu sehen... (zu finden).

Allerdings gab es an diesem Tag auch erst ab ca. 13:00 Verkehrsaufnahme, das erforderte gelegentlich etwas Improvisation.  :)
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #2 am: 02. März 2018, 13:02:20 »
Eigentlich schade, daß es den Brauch mit dem 1.Mai-Schmuck nicht mehr gibt. Das war früher immer so ein schöner Tag, diese geschmückten Züge zu sehen... (zu finden).

Allerdings gab es an diesem Tag auch erst ab ca. 13:00 Verkehrsaufnahme, das erforderte gelegentlich etwas Improvisation.  :)

Viele Dienststellen hatten trotzdem normalen Betrieb, wenn ich am 1 Mai Schichtdienst hatte, musste ich mit dem Fahrrad vom Grünen Berg in die Obere Donaustrasse fahren.

h 3004

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #3 am: 02. März 2018, 13:14:32 »
Was war damals in der Oberen Donaustr.? Schichtwechsel; Büro? 

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #4 am: 02. März 2018, 13:46:49 »
Was war damals in der Oberen Donaustr.? Schichtwechsel; Büro?

Schichtwechsel von Nacht auf Tagdienst im E-Werk. Wir nutzten dieses tramwaylose Zeitfenster gerne für Generalrevisionen auf Strassenbahnstrassen mit Mittelbeleuchtung. In der Vorgartenstrasse blockierten wir mit unserem Turmwagen den Aufmarschweg einer Sektion zum Ring. Nachdem wir von den Genossen eingehend belehrt wurden, dass man am Tag der Arbeit nur das unbedingt notwendige tun dürfe, hat man uns noch rote Papiernelken zum Kauf aufgezwungen und wir dachten es sei erledigt. Am nächsten Tag kam vom Stadtratbüro ein Anschiss für unseren Abteilungsleiter und den zuständigen Werkmeister, weil sie dies Arbeiten beauftragten bzw. genehmigten.

95B

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #5 am: 02. März 2018, 13:54:43 »
In der Vorgartenstrasse blockierten wir mit unserem Turmwagen den Aufmarschweg einer Sektion zum Ring. Nachdem wir von den Genossen eingehend belehrt wurden, dass man am Tag der Arbeit nur das unbedingt notwendige tun dürfe, hat man uns noch rote Papiernelken zum Kauf aufgezwungen und wir dachten es sei erledigt. Am nächsten Tag kam vom Stadtratbüro ein Anschiss für unseren Abteilungsleiter und den zuständigen Werkmeister, weil sie dies Arbeiten beauftragten bzw. genehmigten.

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Erdberg

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #6 am: 02. März 2018, 15:12:19 »
Wir haben am 1. Mai öfter mal einen Ausflug gemacht und mußten ein Stück zu Fuß gehen bis zur Schnellbahn, denn die fuhr wenigstens. Aber Straßenbahnen gab es in der Früh noch nicht, auch keine Busse (die ich sowieso nie benützte). Aber man wußte es und richtete sich entsprechend ein. wir haben diese Zeiten auch gut überlebt. So wie man Autofahren ohne Sicherheitsgurte auch überlebt hat, oder Einkäufe von Lebensmitteln, ohne daß ein Mindeshaltbarkeitsdatum aufgedruckt war.

Helga06

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #7 am: 02. März 2018, 15:14:47 »
Jeder kann und soll seine politische Meinung haben und vertreten, aber hier im Forum hat das nichts verloren. Auch wenn dieses Vorkommnis vor vielen, vielen Jahren passiert ist und sicherlich nicht richtig war, hat es deine Bewertung mit Schweinen  :luck: hier nichts verloren. Du bist doch sonst ein vernünftiger Mensch, dass du dich hier zu solch einer Dummheit hinreißen lässt wundert mich.

Paulchen

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #8 am: 02. März 2018, 15:18:24 »
So wie man Autofahren ohne Sicherheitsgurte auch überlebt hat

... oder eben auch nicht.

Wie schon an anderer Stelle vor kurzem geschrieben: Die Vergangenheitsverklärung nimmt in diesem Forum manchmal komische Züge an.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #9 am: 02. März 2018, 15:38:27 »
Wir haben am 1. Mai öfter mal einen Ausflug gemacht und mußten ein Stück zu Fuß gehen bis zur Schnellbahn, denn die fuhr wenigstens. Aber Straßenbahnen gab es in der Früh noch nicht, auch keine Busse (die ich sowieso nie benützte). Aber man wußte es und richtete sich entsprechend ein. wir haben diese Zeiten auch gut überlebt. So wie man Autofahren ohne Sicherheitsgurte auch überlebt hat, oder Einkäufe von Lebensmitteln, ohne daß ein Mindeshaltbarkeitsdatum aufgedruckt war.

Die Badner Bahn ist am 1. Mai auch gefahren, ohne Einschränkung.

Die Bediensteten des E-Werk Simmering haten jedes Wochenende das gleiche Problem der Anreise, wenn die Linie 106 nicht verkehrte.

Ich sehe diesen Brauch der Wiener Stadtregierung aus historischer Sicht ohne Wertung. Das war damals vielen Teilnehmern ein ehrliches Bedürfnis, aber ein wenig schmunzeln darf man schon.

h 3004

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #10 am: 02. März 2018, 16:11:32 »
Man wurde damals in ein politisches Korsett (1. Mai vormittags keine Tram) gesperrt, das wollten die Leute dann halt nicht mehr so gerne...
soweit OT.

95B

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #11 am: 02. März 2018, 16:24:04 »
Jeder kann und soll seine politische Meinung haben und vertreten, aber hier im Forum hat das nichts verloren. Auch wenn dieses Vorkommnis vor vielen, vielen Jahren passiert ist und sicherlich nicht richtig war, hat es deine Bewertung mit Schweinen  :luck: hier nichts verloren. Du bist doch sonst ein vernünftiger Mensch, dass du dich hier zu solch einer Dummheit hinreißen lässt wundert mich.

So eine Maßnahme ist eines totalitären Systems würdig – ganz egal, auf welcher Seite des politischen Spektrums. Daher habe ich mir erlaubt, das entsprechend zu kritisieren.
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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #12 am: 02. März 2018, 18:21:57 »
Ja, mein Gott, die damalige Zeit war halt gesellschaftlich ungeheuer repressiv, aus der Reihe tanzen war zumindest verpönt, wenn nicht strafbar. Wer bis in die frühen 70er Jahre einem unverheirateten Paar Unterkunft gewährte, der machte sich des Delikts der Kuppelei schuldig, noch bis in die 90er war eine verheiratete Frau Freiwild ihres Mannes, da Vergewaltigung in der Ehe noch nicht strafbar war. Ausdrückliche Tanzverbote am Karfreitag sowie am Heiligen Abend existierten gar bis in die frühen 2000er Jahre (in Kärnten hat sich sogar bis heute ein generelles Veranstaltungsverbot an diesen Tagen gehalten). Aus der Sicht eines liberal denkenden Großstädters mag das alles heute – zurecht – reichlich befremdlich anmuten, damals fand's die Mehrheit hingegen vollkommen in Ordnung, wenigstens nach außen hin. Und bevor man mich jetzt haut: Ich hab mit alledem nicht angefangen. ;)
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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #13 am: 02. März 2018, 21:11:14 »
Die Bediensteten des E-Werk Simmering haten jedes Wochenende das gleiche Problem der Anreise, wenn die Linie 106 nicht verkehrte.

Das ist nicht richtig, die hatten dieses Problem nur an Sonn- und Feiertagen von September bis Juni, und da hat sich die Anzahl der Belegschaft sicher in Grenzen gehalten.

http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Linie_106

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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: 1. Mai (war: Linie C (1910-1960))
« Antwort #14 am: 03. März 2018, 01:48:56 »
Die Bediensteten des E-Werk Simmering haten jedes Wochenende das gleiche Problem der Anreise, wenn die Linie 106 nicht verkehrte.

Das ist nicht richtig, die hatten dieses Problem nur an Sonn- und Feiertagen von September bis Juni, und da hat sich die Anzahl der Belegschaft sicher in Grenzen gehalten.

http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Linie_106

mfG
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Das war sicher nicht wenig Belegschaft, ein Kraftwerk kann bestenfalls auf Verwaltungspersonal am Wochenende verzichten. Die meisten sind aber eben wegen der schlechten öffentlichen Verkehrsanbindung mit eigenem Fahrzeug zur Arbeit gefahren. Meine damalige Dienststelle ist von der Oberen Donaustrasse in die 7. Haidquerstrasse verlegt worden, ich war ehrlich verzweifelt und dachte ernsthaft gegen meine Überzeugung Führerschein und Auto zu erwerben.