Autor Thema: U-Bahn für Graz?  (Gelesen 18370 mal)

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38ger

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #15 am: 11. April 2018, 14:58:02 »
Es geht wohl nur darum, dass man einen Vorwand findet, warum man den Ausbau der Straßenbahn aufschieben "muss". Ist jedenfalls meine Befürchtung.

haidi

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #16 am: 11. April 2018, 15:17:38 »
Es geht einfach um freie Fahrt für freie Bürger, die Plebs in Straßenbahn, Bus und auf Fahrrad gehören von der Fahrbahn weg.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Linie106

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #17 am: 11. April 2018, 15:52:12 »
http://steiermark.orf.at/news/stories/2906283/

Zitat
Eine U-Bahn wie etwa in Wien dürfe man sich in Graz nicht vorstellen, heißt es von den Verantwortlichen. Aber es gebe viele Varianten, etwa eine Unterflurstraßenbahn. Diese autonom geführte Straßenbahn könnte kosteneffizient auf eigener Trasse betrieben werden.
Und der Vorteil einer parallel fahrenden Straßenbahn unterirdisch gegenüber der oberirdischen ist genau welcher?

Zitat
Wenn Pendler am Weinzödl Parkplatz im Norden etwa in eine Gondel einsteigen und ohne Umsteigen bis zum Andreas Hofer-Platz gondeln können, sei das ein attraktives Angebot, so Fallast. Die Gondel würde alle 30 Sekunden und nicht alle zehn Minuten - wie ein Bus oder eine Straßenbahn - fahren.
Besagter "Mega-Park&Ride-Platz" hat 143 PKW-Stellplätze. Den alle 30 Sekunden anzubinden, ist etwas weltfremd, von dem Herrn
Zitat
Verkehrsexperte Kurt Fallast von der TU Graz, der die Projekte leitet

diese zwei Aussagen erklären sich selbst
Zitat
Rund 100 Millionen Euro würde beispielsweise eine Gondelverbindung vom Norden der Landeshauptstadt bis nach Puntigam kosten
Zitat
Das sei mehr als nur ein politisches Prestigeprojekt.

Der werte Verkehrsexperte hat auch keine Ahnung von Verkehrsströmen...
Zitat
Außerdem sei eine Seilbahn auch ein touristisches Highlight, das Geld bringe und Graz-Besucher auf attraktiverem Weg in die Stadt befördere.
Die Touristen kommen großteilig vom Hauptbahnhof, da bringt mir eine Seilbahn über der Mur auch nix. Und wo wollen Touristen in Graz hin? Ich denke mal seit meinem letzten Grazbesuch wird sichs nicht verändert haben:
-) Schlossberg
-) Hauptplatz bzw
-) Zeughaus bzw
-) generell Innenstadt

all diese Punkte berührt das geile Gondeldingsi ned. Das erreicht man mit der Straßenbahn

ergo: sinnlos.

38ger

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #18 am: 11. April 2018, 16:16:23 »
Dazu Elke Kahr (KPÖ Graz):

Zitat
U-BAHN-UTOPIEN LÖSEN KEINE PROBLEME

„Das Aufzeigen von Zukunftsszenarios ist schon in Ordnung. Lösungen für den Alltag braucht es aber jetzt. Und da gibt es viel zu tun“, reagiert Verkehrsstadträtin Elke Kahr auf heute von Bürgermeister Siegfried Nagl, Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Holding-Vorstand Wolfgang Malik geäußerte Überlegungen zu U-Bahn- und Stadtseilbahnprojekten für Graz.

Kahr verweist im Gegenzug auf immer offensichtlicher zu Tage tretende Defizite in der Stadtplanung. Im Gefolge des starken Zuzugs hinke die Infrastruktur vor allem an den Stadträndern immer mehr hinterher: „Bei uns kommen täglich Wünsche nach Gehwegen, Beleuchtung, besseren Haltestellen usw. Die städtischen Abteilungen wissen nicht, wie sie den ständig wachsenden Nachholbedarf mit den knappen personellen und finanziellen Ressourcen bewerkstelligen sollen“.

Die Mini-U-Bahn wurde ja schon in den 1990er-Jahren von der ÖVP propagiert, die Pläne blieben aber bekanntermaßen in der Schublade. An der Gondel entlang der Mur wird von „Projektleiter“ Malik auch schon etliche Jahre herumgetüftelt, zuletzt kam auch noch die „Sport- und Erholungslinie“ über den Plabutsch nach Thal hinzu. Allein letzteres Projekt, das noch dazu praktisch keine verkehrliche Wirkung hat, kostet 25 Millionen Euro. Kahr: „Für all diese Pläne muss einiges an Geld in die Hand genommen werden - Mittel, die natürlich anderswo fehlen.“

Kahr fordert erneut die Konzentration auf die Hausaufgaben, zuvorderst die dringend notwendigen Ausbauvorhaben der Straßenbahn als Rückgrat und der Buslinien als wichtige Netzergänzung. Neben der Umsetzung der drei Neubaulinien (Reininghaus, Innenstadtentflechtung, Smart City) gelte es nun, das Bus-System im Westen neu aufzusetzen – Teil 1 wird im Mai dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt. – Die Kapazitätsprobleme bei den Straßenbahnen sollten rasch mit der Verlängerung der Cityrunner angegangen werden. Gerade der Beschluss zur Finanzierung des letzteren Vorhabens sei dringend notwendig.
11. April 2018, https://www.kpoe-graz.at/u-bahn-utopien.phtml

Dazu die Grünen (Karl Dreisiebner):
Zitat
U-BAHNPLÄNE SIND KOSTENINTENSIVES ABLENKUNGSMANÖVER

Wie ein Zauberer, der Kaninchen aus seinem Hut zieht, tischt Bürgermeister Nagl in regelmäßigen Abständen der staunenden Öffentlichkeit neue Verkehrslösungen auf.  Nach der Gondelbahn kommt jetzt also die U-Bahn für Graz.

Dazu der Grüne Klubobmann Karl Dreisiebner: „Alle Vorschläge des Bürgermeisters sind in erster Linie unglaublich kostenintensiv und sie gehen weitestgehend am Bedarf unserer Stadt vorbei. Was Nagl mit dieser Strategie verfolgt, ist uns seit langem klar. Er muss vom jahrelangen Rückstand in der Verkehrspolitik ablenken und noch mehr will er das schwarz-blaue Dogma einzementieren, dass der ÖV nur dort fahren darf, wo er dem Autoverkehr nicht einen Millimeter in die Quere kommt.“

Die U-Bahnpläne des Bürgermeisters sind alles andere als innovativ und neu. Schon in den 90er-Jahren beschäftigte sich die Stadtpolitik intensiv mit der U-Bahn für Graz und beauftragte schon vor 15 Jahren eine Studie (IBV-Hüsler-AG) dazu. Die Ergebnisse fielen eindeutig aus: eine U-Bahn für Graz ist zu kostspielig und nicht rentabel zu betreiben, stattdessen empfahl die Studie den raschen Ausbau des Straßenbahnnetzes. Um das Geld, das eine U-Bahn kosten würde, könnten wir nicht nur unser Straßenbahnnetz in den Südwesten von Graz, nach Gösting und zur Universität erweitern, sondern auch eine, die Stadtgrenzen überschreitende Bim-Linie nach Seiersberg-Pirka finanzieren. 

„Herr Bürgermeister, können wir bitte endlich Verkehrspolitik in dieser Stadt betreiben, die sich an den Fakten orientiert und die den tatsächlichen Bedarf der Menschen und die Realisierbarkeit in den Mittelpunkt stellt? Im Südwesten und Nordwesten, wo in den letzten Jahren viele neue Wohngebiete entstanden sind, müssen sich die Menschen in überfüllte Busse quetschen und keiner der Zuständigen zeigt dafür Interesse.  Linz oder Innsbruck zeigen mit Investitionen in ihr Straßenbahnnetz vor, wie moderne Verkehrspolitik aussieht  und dort hat man - Überraschung! - auch Platz für den ÖV im Straßenraum gefunden. Ich erwarte mir von der Regierungskoalition, ihre durchsichtige Strategie des Verschleierns und Verschleppens aufzugeben und ich appelliere ebenso an die zuständige Verkehrsstadträtin, endlich klare Worte zu diesem unsinnigen Treiben zu finden“, so Dreisiebner abschließend.
11.04.2018, http://www.graz.gruene.at/ots/u-bahnplaene-sind-kostenintensives-ablenkungsmanoever

HLS

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #19 am: 11. April 2018, 18:00:46 »
Manche in der St. Eiermark haben auch so sinnbefreinende Ideen aller Wien, die unbedingt auch noch die U5 braucht.

Die einzige U-Bahn die sinnvoll wäre, ist die U13, da die Bim ja zu teuer ist.( >:D).
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

38ger

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #20 am: 11. April 2018, 18:08:04 »
Manche in der St. Eiermark haben auch so sinnbefreinende Ideen aller Wien, die unbedingt auch noch die U5 braucht.

Die einzige U-Bahn die sinnvoll wäre, ist die U13, da die Bim ja zu teuer ist.( >:D).

U13? Kannst künftig eh nonstop Rathaus-Neubaugasse und Neubaugasse - Pilgramgasse fahren! Reicht doch als Ersatz für den 13A.  >:D

KSW

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #21 am: 12. April 2018, 09:02:21 »
Also eine U-Bahn nach Wiener Vorbild als eigenständiges System halte ich in Graz für sehr übertrieben. Vielmehr wäre eine konsequente Bevorrangung der Straßenbahn wichtig, wobei ich nicht weiß in wie weit das in Graz nicht bereits passiert ist - ich bin bei dem Thema leider nur die Wiener Beton-Köpfe gewohnt  :bh: .
Kleines Beispiel gefällig? Ich bin Wien-Pendler, kenne also beide Systeme aus der täglichen Erfahrung. Auch wenn es in Graz durchaus noch ausreichen Potential zur Beschleunigung gäbe, so hat man doch schon einiges mit ganz simplen Methoden geschafft, z.B. die Annenstraße, früher ein Stau-Hotspot, wurde größtenteils verkehrsberuhigt, nun kommt man zügig vom Bahnhof ins Zentrum (klar, über die Gestaltung kann man (eigentlich doch nicht) geteilter Meinung sein, und komplette IV-Sperre wäre auch nett gewesen, aber immerhin...).

Reguläre Fahrzeit mit der Straßenbahn von LKH zum HBF liegt bei knapp unter 20 Minuten für 5km, in Wien fahre ich Meidling/U6-49/Neubaugasse meist 20-25 Minuten, bei 4,2km Strecke. Und in der Früh fahre ich von Haustüre in Ragnitz bis HBF gar 24 Minuten (mit Umsteigen) für etwa 10km...
Fazit - viel schneller geht es mit U-Bahn dann auch nicht, vor allem weil man bei den grazer Fahrgastzahlen eine U-Bahn wohl nur alle 15 Minuten benötigen würde (siehe z.B. auch München, Nürnberg etc.)

Klingelfee

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #22 am: 12. April 2018, 09:49:01 »
Fazit - viel schneller geht es mit U-Bahn dann auch nicht, vor allem weil man bei den grazer Fahrgastzahlen eine U-Bahn wohl nur alle 15 Minuten benötigen würde (siehe z.B. auch München, Nürnberg etc.)

Aber nur dann, wenn du von der Größe der Wiener U-Bahn Zuges ausgehst.

Und wenn du aber von der Größe von so manchen Transportsystemen auf großen Airports ausgehst (Fassungsvermögen von 20-30 Fahrgästen pro Zug) dann wäre so ein System sicher überlegenswert. Ob das auch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Linie106

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #23 am: 12. April 2018, 10:19:11 »
(Fassungsvermögen von 20-30 Fahrgästen pro Zug) dann wäre so ein System sicher überlegenswert. Ob das auch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache.

wenn du schon mit anderen Verkehrsmitteln vergleichst: dann gehört nach Graz mindestens eine Monorail wie in Las Vegas oder https://static.simpsonswiki.com/images/7/7a/Springfield_Monorail.png. Alles andere wäre nicht cool.
Sinn machts sowieso nicht.

KSW

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #24 am: 12. April 2018, 11:05:03 »
Fazit - viel schneller geht es mit U-Bahn dann auch nicht, vor allem weil man bei den grazer Fahrgastzahlen eine U-Bahn wohl nur alle 15 Minuten benötigen würde (siehe z.B. auch München, Nürnberg etc.)

Aber nur dann, wenn du von der Größe der Wiener U-Bahn Zuges ausgehst.

Und wenn du aber von der Größe von so manchen Transportsystemen auf großen Airports ausgehst (Fassungsvermögen von 20-30 Fahrgästen pro Zug) dann wäre so ein System sicher überlegenswert. Ob das auch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache.
Da steht dann halt Kosten/Nutzen in gar keiner Relation. Der große Vorteil einer U-Bahn/Hochbahn/Schnellbahn ist ja die größere Kapazität, da die Fahrzeuge länger und vor allem auch breiter ausfallen können als auf der Oberfläche. Alles andere wäre ja eh quasi U-Strab, wobei Kapazitäten von 200 Personen bei 5 Min-Takt in Graz schon als Minimum anzusetzen wären.
Und nicht vergessen: Wenn sollte man die Stationen gleich auf größere Kapazitäten auslegen (vor allem Bahnsteiglänge), weil sonst steht man in ein paar Jahren gleich wieder an...

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #25 am: 12. April 2018, 14:34:32 »
Aber nur dann, wenn du von der Größe der Wiener U-Bahn Zuges ausgehst.
Und wenn du aber von der Größe von so manchen Transportsystemen auf großen Airports ausgehst (Fassungsvermögen von 20-30 Fahrgästen pro Zug) dann wäre so ein System sicher überlegenswert. Ob das auch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache.

Nach diesem Prinzip sind die automatischen VAL-Metros in Frankreich gebaut - schmale Fahrzeuge, die den Ausbruchsquerschnitt während dem Bau geringer und damit billiger halten, automatischer Betrieb, um trotzdem sehr häufig fahren zu können und damit mit den kleinen Gefäßen immer noch ausreichend Leute transportieren zu können. In Frankreich entschied man sich dann aber meist doch für die Tramway (zB Strasbourg). In Lille, Toulouse und Rennes fahren solche VAL-Metros.
Bilder:
http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Lille/1998-08-05%20VAL%2001.html ff.
http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Toulouse/2013-06-15_A_Arenes_02.html ff.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

coolharry

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #26 am: 12. April 2018, 14:59:41 »
Aber nur dann, wenn du von der Größe der Wiener U-Bahn Zuges ausgehst.
Und wenn du aber von der Größe von so manchen Transportsystemen auf großen Airports ausgehst (Fassungsvermögen von 20-30 Fahrgästen pro Zug) dann wäre so ein System sicher überlegenswert. Ob das auch Sinnvoll ist, ist eine andere Sache.

Nach diesem Prinzip sind die automatischen VAL-Metros in Frankreich gebaut - schmale Fahrzeuge, die den Ausbruchsquerschnitt während dem Bau geringer und damit billiger halten, automatischer Betrieb, um trotzdem sehr häufig fahren zu können und damit mit den kleinen Gefäßen immer noch ausreichend Leute transportieren zu können. In Frankreich entschied man sich dann aber meist doch für die Tramway (zB Strasbourg). In Lille, Toulouse und Rennes fahren solche VAL-Metros.
Bilder:
http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Lille/1998-08-05%20VAL%2001.html ff.
http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Toulouse/2013-06-15_A_Arenes_02.html ff.

Das Ding ist so häßlich.
Aber wenn U-Bahn dann wäre das wohl die sinnvollste. Vergraben siehts man wenigstens nicht und
man muss sie wenigstens nicht bei jedem stärkeren Windstoß einstellen wie diese ganzen Seilbahnlösungen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

38ger

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #27 am: 12. April 2018, 16:48:59 »
Ob VAL-Metro oder auch nur eine U-Strab, die vom Hauptbahnhof bis zum Jakominiplatz fährt - Graz kann sich doch weder das eine, noch das andere leisten.
Das einzige, was Nagl vielleicht auf Teufel komm raus durchpeitschen will ist seine Murgondel, oder wenn er das nicht schafft, dann eben eine andere Seilbahn. Zuletzt gab es ja die Idee einer Seilbahn auf den Grazer Hausberg - den Plabutsch. Letztere Idee wäre sogar einigermaßen sinnvoll, abgesehen von der merkwürdigen Idee die Seilbahn dann vom Plabutsch weiterzuführen bis zum Thalersee.
Nachdem es NIEMALS eine U-Bahn in Graz geben wird, wäre ein Threadtitel a la "Absurde Vorschläge aus Graz" eigentlich nicht unpassend.

Es geht bei dem ganzen Ideengepoltere doch nur darum, den Straßenbahnausbau zu verzögern, mit dem Ziel, den Bau einer Südwestlinie (von der Nordwestlinie red' ich schon gar nicht mehr) endlos hinauszögern zu können. Gleichzeitig will man halt auch nicht das Verhinderer-Image haben, weshalb man einerseits gewisse Ausbauten im Straßenbahnnetz doch durchführt (SmartCity, Reininghausgründe, Umfahrungsstrecke, zweigleisiger Ausbau Linie 5 bei Puntigam, selektiver zweigleisiger Ausbau Linie 1 nach Mariatrost), diese jedoch zeitlich so weit hinausstreckt, dass man "leider" noch nicht mit der Südwestlinie anfangen kann.

Meine Prognose für 2030 ist, dass die fünf genannten Straßenbahnprojekte umgesetzt sein werden, es ein paar Dutzend 40 Meter lange Straßenbahnen geben wird, und auf zumindest einer der drei "Südwestbuslinien" längere Busse als heute unterwegs sein werden (Buszug, Doppelgelenkbus, oder überlange Gelenkbusse). Irgendetwas wird man wohl auch im Bereich der alternativen Antriebe umgesetzt haben (z.B. elektrische Citybusse, wie in Wien und/oder autonome Kleinbusse, wie jetzt in Aspern, Hybridbusse und/oder wasserstoffbetriebene Busse) - und irgendeine Art von Seilbahn oder People Mover wird es wohl auch geben (Murgondel und/oder Anbindung Plabutsch).

Eine West-Ost-U-Bahn würde ja nicht nur zur Einstellung der Westäste der zwei bestehenden Straßenbahnlinien nach sich ziehen, sondern auch die zwei geplanten Strecken zur SmartCity und zu den Reininghausgründen. - Wobei es evtl. ja genau darum geht, die beiden letztgenannten Projekte ein paar Jahre hinauszuzögern.

Pangaia

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #28 am: 03. Juli 2018, 00:35:40 »
Für Graz würde höchstens ein Tunnel unter der Herrengasse etwas bringen.
Tunnelrampe vom Hbf her sollte erst nach der Murbrücke sein, da eine Tunnel
unter der Mur für so ein Projekt zu teuer wäre. Südliche Rampen in der Glacis-
strasse und am Finanzamt.
In dem Zusammenhang Wiedererrichten des Netzes von 1950 -> Linien vom
Dietrichsteinplatz laufen übern Jakomini weiter zum Griesplatz und brauchen
damit nicht in den Tunnel.
(Der 5er nach Andritz wird ersetzt durch Zusatzfahrten Linie 4 die bis/von Steyrer-
gasse laufen)

KSW

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Re: U-Bahn für Graz?
« Antwort #29 am: 03. Juli 2018, 08:42:44 »
Für Graz würde höchstens ein Tunnel unter der Herrengasse etwas bringen.
Tunnelrampe vom Hbf her sollte erst nach der Murbrücke sein, da eine Tunnel
unter der Mur für so ein Projekt zu teuer wäre. Südliche Rampen in der Glacis-
strasse und am Finanzamt.
Genau dort bringt der Tunnel gar nichts. Der Zeitverlust durch die Fußgängerzone ist minimal, der Mehrwert durch den Verkehr an der Oberfläche sowohl für die Wirtschaft als auch die Fahrgäste hingegen groß. In Deutschland verbannte man den Oberflächenverkehr in zahlreichen Stadtzentren unter die Erde, mit dem Resultat, dass die Fußgängerzonen darüber langsam verwaisten. Nun errichtet man diese Strecken wieder und schüttet die Tunnel zu - zumal ja auch die Erhaltungskosten für diese Anlagen exorbitant sind.
Außerdem: Eine Rampe in der Murgasse ist schon alleine aufgrund der max. Neigung kaum realisierbar, von den Platzverhältnissen ganz zu schweigen (Sicherheitsabstand Bahn-Tunnelwand/Stützmauer/Gehsteig/Gebäude) - die Stützmauern würden dann wohl nahtlos in die Hausmauern übergehen, die Straße wäre nicht einmal mehr einseitig begehbar.
Wenn dann sehe ich da ev. bei künftigen Ausbauten einige kürzere Tunnel, z.B. bei der Gürtelquerung für die SW-Linie, ev. im Bereich Kärntnerstraße (wobei, dort wäre auch eine Hochbahn vertretbar), sowie an sich eine direktere Anbindung der Smart City via Tunnel an den HBF (siehe Linz Linie 3). Letzteres ist jedoch a) viel zu teuer und b) hat man man hier man hier beim Bau der Tiefstrecke ohnehin schon alle Zukunftsoptionen verbaut.
Alles weitere, wie Griesplatz, Ledplatz, innere Wienerstraße, ev. Keplerstraße etc. sehe ich die Zukunft eher in einer kompletten stätzeplanerischen Neugestaltung samt sanfter Verkehrsberuhigung - Straßenbahnbau kann  ja auch Städtebau sein, wie Frankreich, aber zahllose andere Beispiele (sogar in AT, siehe Gmunden) eindrucksvoll belegen.

Zitat
In dem Zusammenhang Wiedererrichten des Netzes von 1950 -> Linien vom
Dietrichsteinplatz laufen übern Jakomini weiter zum Griesplatz und brauchen
damit nicht in den Tunnel.
Grundsätzlich begrüßenswert, wobei das Auftrennen von je 1+1 Ast von Dietrichsteinplatz bzw. Kaiser Josef Platz via Hauptplatz bzw. Griesplatz (bzw. Neutorgasse) bestimmt eine größere Akzeptanz hat. Nachteil in Kombination mit vorgeschlagenen dem Tunnel: lange Umsteigewege und keine Kombinations-/Kurzführungsmöglichkeiten der Linien.

Zitat
(Der 5er nach Andritz wird ersetzt durch Zusatzfahrten Linie 4 die bis/von Steyrer-
gasse laufen)
Ok, und zu welchem Zweck? Bzw. was würdest du dann mit dem Puntigamer Ast machen? 5 Puntigam-Steyrergasse und E4 Steyrergasse-Andritz?

Erscheint mir leider alles nicht sonderlich durchdacht und sinn-behaftet zu sein - dafür bin ich mir sicher du könntest mit dem Konzept 100%ig beim Hr. Bürgermeister Punkten.  >:(